Der Beginn der Wechseljahre ist nichts für Jammerlappen

Der Beginn der Wechseljahre ist nichts für Jammerlappen
Der Beginn der Wechseljahre trifft uns eigentlich nicht überraschend, dennoch sind wir nicht darauf vorbereitet. Was wäre der beste Rat, den man einer Frau zum Thema Wechseljahre geben kann?

Vielleicht ob man Hormonersatztherapie in Betracht ziehen sollte oder nicht? Nun, ich habe persönlich keine Erfahrungen damit. Will ich auch nicht.  Für mich ist Hormonersatztherapie einfach etwas, dass ich vermeiden will, wie der Teufel das Weihwasser.

Man könnte auch darüber sprechen, welche natürlichen Kräuter man einsetzen kann, um Hitzewallungen und Stimmungsschwankugen zu besänftigen (definitiv ein Thema für mich). Welche Bücher soll frau lesen? Erfüllen bioidentische Hormone die an sie gestellten Erwartungen…?

Das sind sicher alles wichtige Fragen, die beantwortet werden müssen.

Doch für mich gibt es brennendere Dinge, die Frauen in der Perimenopause weiterhelfen können.

Über die anderen Themen kann man viel nachlesen oder google bemühen. Was nicht so einfach zu klären ist, ist das  Wissen, dass Sie ok sein werden. Dass Sie nicht verrückt werden. Dass Sie irgendwann auf der anderen Seite ankommen und sich wieder “normal” fühlen werden. Und das obwohl Ihr Leben niemals so sein wird, wie es einmal war.

Ich glaube, dass die psychologischen und emotionalen Belange in den Wechseljahren die bei weitem lebensverändernsten Elemente sind. Ich glaube außerdem, dass dies auch die Bereiche sind, die gern von Ärzten übersehen werden.

Es wäre so viel einfacher mit den Wechseljahren umzugehen, wenn wir diese Erfahrung auf rein physische und klar zu benennende Symptome reduzieren könnten. Aber diese Zeit des Wechsels so abzutun, als sei sie nicht mehr als eine Ansammlung physischer und biologischer Veränderungen, wäre so, als würde man einen Song auf die reine Aneinanderreihung von Noten reduzieren. Das Ganze ist sicher größer als nur die Summe seiner Teile.

Wenn eine Frau diese Stufe betritt, dann findet eine komplette Verwandlung statt, die weiter reicht als Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen. Wir befinden uns in einem Übergang, wo nicht mehr Fruchtbarkeit und äußere Attraktivität die große Rolle spielen. Unsere Rolle verändert sich und unser Platz in der Gesellschaft wird ein anderer.

Fragen über den Sinn unseres Lebens, von denen wir längst glaubten, sie beantwortet zu haben, stellen sich plötzlich neu. Oft bringt uns das in eine Existenz-Krise.

Es gibt mir schon zu denken, dass Frauen in den Wechseljahren sehr häufig Antidepressiva verschrieben werden.

Ich denke, dass es wichtig ist über diese Probleme vieler Frauen gerade zum Beginn der Wechseljahre zu sprechen. Das nimmt die Angst vor dem, was auf uns zukommen könnte.

Meine Hoffnung ist auch, dass das Reden darüber den Frauen vermittelt, dass sie nicht allein sind.

Manchmal ist die einzige Medizin, die wir benötigen die, zu wissen, dass andere bereits einen ähnlichen Weg gegangen sind.

Photo credit: pennstatelive bei Flickr

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