Ladies & Gentlemen,gestern endete im Fernsehen die letzte Folge der beliebten Casting-Show „Der Bachelor“.Positiv: „Der Bachelor“, wurde dargestellt von Diplomkaufmann, Fußballspieler und Model Paul Janke. Nach meiner Meinung machte er seine Sache sehr gut. Ich hatte zwar manchmal den Eindruck, dass er nicht wirklich auf der Suche nach seiner Frau ist, sondern dass er eine Rolle spielt und erotischen Abenteuern alles andere als abgeneigt ist. Aber das ist bei dieser Show-Kategorie wohl kaum zu vermeiden. Hin und wieder kam aber der ‚echte‘, verletzliche Paul durch und in diesen Momenten konnte er wirklich faszinieren. Dann war er der gefühlvolle, charismatische, wenn auch etwas schlitzohrige Hamburger Junge. Zu Beginn der Show, als er zahlreiche schöne Damen sich nach ihm sehnten, erschien er mir souveräner, als am Schluss. Denn je mehr sich das Spiel dem Ende näherte, umso mehr wurde dem Bachelor bewusst, dass es den Spielregeln entspricht, die Gefühle von Frauen auszunutzen und zu verletzen. Paul Janke wirkte dann angestrengt und gekünstelt. - Das Ambiente in Südafrika war in jeder Hinsicht ästhetisch und traumhaft schön; die Ausstattung jeder einzelnen Sendefolge hätte besser kaum sein können.* Negativ: Ich empfinde Konstruktion und Sinn der Sendung als fragwürdig und insgesamt als dekadent. Die Gefühle von Frauen, die sich für eine bescheidene Gage dieser Liebes-Casting-Tortur freiwillig unterzogen, wurden in aller Öffentlichkeit mit Füßen getreten und es wurden sogar naive Familienmitglieder der ‚Finalistinnen’ vor laufenden Kameras in der Show vorgeführt und möglicherweise psychisch geschädigt. * Unanständig: Der gewaltige Unterschied zwischen verschwenderischem Luxus, den die Sendung zeigte, und dem Leben sehr vieler Menschen, die in Südafrika im Elend leben, schreit buchstäblich zum Himmel. Die Wirklichkeit wurde unendlich verzerrt. Als ich in Kapstadt weilte, sah ich Familien, die auf neonbeleuchteten Plätzen in Pappkartons vegetieren!Zum Schluss: Das Hamburger Abendblatt berichtete, dass für Paul Janke inzwischen „Alles aus“ ist. Aus den Beziehungen zu Sissi, Rosenheim, und zu Anja aus Karlsruhe wurde nichts. Deshalb Vorsicht, liebe Damen: 'Bettchelor' Paul ist wieder auf der Pirsch! --- Peter Broell
Der Bachelor. Ein fragwürdiges Spiel mit den Gefühlen
Autor des Artikels : Peter Broell
Ladies & Gentlemen,gestern endete im Fernsehen die letzte Folge der beliebten Casting-Show „Der Bachelor“.Positiv: „Der Bachelor“, wurde dargestellt von Diplomkaufmann, Fußballspieler und Model Paul Janke. Nach meiner Meinung machte er seine Sache sehr gut. Ich hatte zwar manchmal den Eindruck, dass er nicht wirklich auf der Suche nach seiner Frau ist, sondern dass er eine Rolle spielt und erotischen Abenteuern alles andere als abgeneigt ist. Aber das ist bei dieser Show-Kategorie wohl kaum zu vermeiden. Hin und wieder kam aber der ‚echte‘, verletzliche Paul durch und in diesen Momenten konnte er wirklich faszinieren. Dann war er der gefühlvolle, charismatische, wenn auch etwas schlitzohrige Hamburger Junge. Zu Beginn der Show, als er zahlreiche schöne Damen sich nach ihm sehnten, erschien er mir souveräner, als am Schluss. Denn je mehr sich das Spiel dem Ende näherte, umso mehr wurde dem Bachelor bewusst, dass es den Spielregeln entspricht, die Gefühle von Frauen auszunutzen und zu verletzen. Paul Janke wirkte dann angestrengt und gekünstelt. - Das Ambiente in Südafrika war in jeder Hinsicht ästhetisch und traumhaft schön; die Ausstattung jeder einzelnen Sendefolge hätte besser kaum sein können.* Negativ: Ich empfinde Konstruktion und Sinn der Sendung als fragwürdig und insgesamt als dekadent. Die Gefühle von Frauen, die sich für eine bescheidene Gage dieser Liebes-Casting-Tortur freiwillig unterzogen, wurden in aller Öffentlichkeit mit Füßen getreten und es wurden sogar naive Familienmitglieder der ‚Finalistinnen’ vor laufenden Kameras in der Show vorgeführt und möglicherweise psychisch geschädigt. * Unanständig: Der gewaltige Unterschied zwischen verschwenderischem Luxus, den die Sendung zeigte, und dem Leben sehr vieler Menschen, die in Südafrika im Elend leben, schreit buchstäblich zum Himmel. Die Wirklichkeit wurde unendlich verzerrt. Als ich in Kapstadt weilte, sah ich Familien, die auf neonbeleuchteten Plätzen in Pappkartons vegetieren!Zum Schluss: Das Hamburger Abendblatt berichtete, dass für Paul Janke inzwischen „Alles aus“ ist. Aus den Beziehungen zu Sissi, Rosenheim, und zu Anja aus Karlsruhe wurde nichts. Deshalb Vorsicht, liebe Damen: 'Bettchelor' Paul ist wieder auf der Pirsch! --- Peter Broell