Bei der zweiten Ausgabe des Energy Efficiency Hack der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) entwickeln Studenten, Forscher, Designer zusammen mit Startup-Gründerinnen und Gründer neue Wege für die Steigerung der Energieeffizienz. Ihre Aufgaben müssen sie zusammen in gemischten Teams innerhalb von einem Tag lösen. Als Werkzeug erhalten sie Daten von Bauprodukten oder von dem Energieverbrauch realer Gebäude. Zusammen mit Hilfsmittel, wie vernetzte Sensoren und Geräten entstehen innerhalb der zwei Tage neue innovative Services die Anwender zur Energieeinsparung nutzen können. Der 2. Energy Efficiency Hack findet am 18. und 19. Februar 2018 in Berlin statt. Auch in diesem Jahr ist energynet.de Medienpartner und wird ausführlich berichten.
Der 2. Energy Efficiency Hack
Bereits bei der ersten Ausgabe des Energy Efficiency Hack im März 2017 war das Interesse mit 164 Teilnehmerinnen (die gab es wirklich) und Teilnehmern aus neun Ländern sehr groß. Dabei gilt Energieeffizienz eher als trockenes und langweiliges Thema. Durch die Digitalisierung haben wir die Möglichkeit diese Bewertung zu ändern. So kann Energieeffizienz anschaulich und attraktiv werden für die Nutzer. Die Nutzung von Daten eröffnet viele neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz, die zur Verfügung stehende Energie können wir dann gezielter einsetzen wenn wir sie wirklich brauchen.
Alle Szenarien der Energiewende basieren auf einer Reduktion des Verbrauchs, Energieeffizienz ist und bleibt also notwendig. Viele Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz sind bereits vorhanden, doch sie müssen beim Anwender ankommen und zum Einsatz kommen. Hierfür können neue digitale Ansätze einen großen Beitrag leisten.
Der Energy Efficiency Hack der DENEFF verbindet Fachwissen aus Forschung und Wissenschaft mit Erfahrung aus dem Markt und der Kreativität, bzw. Agilität, von Studenten und Startups. Diese Kombination entwickelt sich auf dem Hackathon zu einer Art Hummer mit einem großen Hirn, mit Händen wie ein Schweizer Taschenmesser und starken Muskeln, so die DENEFF auf der Seite der Veranstaltung.
Was ist ein Hackathon?
Damit alle Leserinnen und Leser genau wissen um was es geht und was ein Hackathon ist, möchte ich im folgenden versuchen dieses Format erklären. Wenn Fragen offen bleiben, beantworte ich diese gerne in den Kommentaren.
Bei Wikipedia heißt es, ein Hackathon ist eine kollaborative Software- und Hardwareentwicklungsveranstaltung. Das Wort Hackathon ist eine Mischung aus Hack und Marathon. Ziel eines Hackathons ist es, innerhalb der Dauer dieser Veranstaltung gemeinsam nützliche, kreative oder unterhaltsame Softwareprodukte herzustellen. Die Teilnehmer kommen üblicherweise aus verschiedenen Gebieten der Software- oder Hardwareindustrie und bearbeiten ihre Projekte häufig in funktionsübergreifenden Teams. Hackathons haben immer ein spezifisches Thema oder sind technologiebezogen.
Auf den Energy Efficiency Hack bezogen bedeutet dies, dass sich innerhalb dieser vorgegebenen Zeit am 19. Februar 2018 gemischte Teams zusammen finden, kreative Ideen entwickeln und auch schon erste Prototypen basteln. Am Ende stellen sie ihre Ideen dann einer Jury vor und die besten erhalten Preise für Ihre Ideen.
Challenge #2 mit Evonik: Daten von Baustoffen visualisieren
Die Challenge 2 beim Energy Efficiency Hack beschäftigt sich mit der Visualisierung von Daten der Baustoffe für die Verbraucher. Wer ein Gebäude baut oder saniert muss sich mit vielen unterschiedlichen Fragen beschäftigen. Die Lösung soll Kosten- und Energieeffizient sein, also sowohl auf kurze Sicht bei der Investition als auch längerfristig im Unterhalt. Es müssen aber auch andere Aspekte in Betrachtung gezogen werden, wie Design, Sicherheit (Brandschutz) und Nachhaltigkeit. Die Dämmung des Gebäudes spielt bei all diesen Fragen eine Rolle.
Für Bauherren, Planer oder Nutzer gibt es bislang keine Möglichkeit einen transparenten Überblick zu bekommen um diese Fragen alle beantworten zu können. Diese Fragen werden heute oft eher nach dem Gefühl beantwortet als nach Lage der Fakten.
Bei dieser Challenge geht es also um die Suche nach einem intelligenten System, das für Verbraucher Transparenz in die relevanten Dimensionen bringt, um leichter Entscheidungen treffen zu können hinsichtlich Ressourcen- und Energieeffizienz. Wie lassen sich vorhandene Daten, die mehrdimensional sind und aus unterschiedlichen Quellen kommen, verbinden? Kann man solche weicheren Faktoren sichtbar machen für die Verbraucher, damit sie diese in ihre Entscheidungen besser einbeziehen können? Könnte ein solches System vielleicht sogar Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für die Gebäudedämmung etablieren?
Die Teams in dieser Challenge erhalten von Evonik eine Sammlung von relevanten Daten zu Dämmstoffen und verschiedenen anderen Baustoffen. Des weiteren erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Werkzeuge zur Visualisierung der Dämmwirkung an Gebäuden.
Im Siegerteam dieser Challenge erhalten alle jeweils eine Virtual-Reality Brille und die Zweitplazierten werden zu einem Besuch im Signal Iduna Park und Spiel von Borussia Dortmund eingeladen.
Interview mit Evonik zum 2. Energy Efficiency Hack
Evonik unterstützt den 2. Energy Efficiency Hack und präsentiert die Challenge #2.
Was erhoffen Sie sich von der Unterstützung des Efficiency Hack 2018?
Evonik: Evonik steht für „Kraft für Neues". Das bedeutet auch, dass wir gerne neue Wege gehen, um kreative Ansätze für wichtige gesellschaftliche Themen zu finden. Unserem Segment Resource Efficiency geht es ganz konkret darum, das Thema nachhaltige Wärmedämmung aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Wie der Name des Segmentes „Resource Efficiency" besagt, arbeiten wir in diesem Segment an ressourceneffizienten Lösungen und möchten das Thema auch in solchen Veranstaltungen platzieren. Wir begrüßen es, dass ein bunt gemischtes Team (mit diversen Fachhintergründen) eine konkrete Problemstellung diskutiert und auf spielerische Weise Lösungsvorschläge erarbeitet. Zudem bietet der #EEHack2018 die Möglichkeit das Netzwerk zu erweitern und einen kreativen Zugang zu dem Thema zu erhalten.
Was kann ein Hackathon leisten, was andere Formate nicht können?
Evonik: Da sehen wir gleich mehrere Aspekte. Einerseits konfrontieren wir Menschen mit einem Thema, das sie so vermutlich noch nie betrachtet haben. Wir versprechen uns dadurch eine Vielzahl neuer, kreativer und unvoreingenommener Ideen. Andererseits kommen Teams bei einer solch intensiven und auch kompetitiven Situation schnell in einen gewissen Flow, der manchmal Ergebnisse ermöglicht, für die ein Team in normalen Alltagssituationen womöglich viel länger brauchen würde. Schließlich ist die Zielorientierung - also die Herausforderung tatsächlich etwas Verwertbares zu produzieren - ein klares Plus, denn so ist es doch mehr als „nur" Ideengenerierung.
Es geht bei einem Hackathon vor allem um digitale Themen. Welchen Beitrag kann die Digitalisierung leisten für die Steigerung der Energieeffizienz?
Evonik: Digitalisierung schafft ganz grundsätzlich die Grundlage für Transparenz und eine bessere Vergleichbarkeit von Optionen. Energieeffizienz klingt erstmal leicht: Strom sparen, weniger Heizen, Energie sinnvoll nutzen. Aber in der Realität ist das, was so einfach klingt, für uns alle viel komplizierter. Fast jeder Mensch möchte energieeffizient leben und seinen eigenen Carbon Footprint reduzieren. Es stellt sich nur oft die Frage: „Aber wie?" Transparenz in großen Datenmengen sowie schnelle und einfache Verfügbarkeit durch die Digitalisierung können uns allen dabei helfen.
Ist die Vernetzung der Geräte und Bauteile, Stichwort IoT, eine Voraussetzung für eine weitere Reduzierung des Energieverbrauchs?
Evonik: Das Internet of Things wird auch Gebäude im übertragenen Wortsinn gläsern machen. Das ist definitiv ein Trend in der Industrie. Insbesondere für die Rezyklierbarkeit ganzer Gebäude ist es entscheidend zu wissen, welches Material mit welchen Eigenschaften wo verbaut worden ist.
In Ihrer Challenge geht es um die Daten der Materialien am Gebäude. Wie können die Daten der Baumaterialien für die Nutzer, bzw. den Endverbraucher relevant, bzw. interessant sein?
Evonik: Oft kennt der Nutzer die verschiedenen Optionen bezüglich der vielfältigen Faktoren nicht genügend. Es entstehen beispielsweise Scheinwidersprüche zwischen Ökologie und Ökonomie, wenn bestimmte Aspekte aus der Betrachtung ausgeklammert werden. Einige Faktoren, wie der Preis eines Dämmmaterials, sind sehr leicht herauszufinden. Aber verlässliche Informationen zu Wiederverwertbarkeit oder Langlebigkeit des Materials sind schwer zu bekommen. Eine geeignete Zusammenstellung der Materialien und Faktoren bietet dem Nutzer somit Transparenz und stellt die Grundlage einer zielgerichteten und persönlichen Kaufentscheidung dar.