Gleich in den ersten Tagen meiner Drogisten-Ausbildung durfte ich mich mit Deodorantien und Antitranspirantien näher beschäftigen. Das Thema ist unheimlich interessant und es hat mir mega viel Spaß gemacht mich mit den Inhaltsstoffen auseinanderzusetzen. Meine Erkenntnisse und mein Wissen möchte ich mit euch teilen. Mal davon abgesehen, befinden wir uns momentan mitten in der Schwitzen-Was-Das-Zeug-Hält-Phase und da sollte man eventuell wissen, was Abhilfe schafft. :)
Warum stinkt Schweiß überhaupt?Da kommen einige Faktoren zusammen, die zum Schweißgeruch führen. Die Talgdrüsen, die ekkrinen Schweißdrüsen (hauptsächlich zur Produktion der uns bekannten salzigen Lösung) und die apokrinen Schweißdrüsen (Duftdrüsen, die auch Hormone und Fette absondern). Alle Drüsen sondern ihr Sekret ab, welches dann auf der Hautoberfläche von Bakterien zersetzt wird. Die „Salzlösung“ der ekkrinen Schweißdrüsen sorgt dafür, dass sich alles gut verteilt und ist zudem für das feucht-warme Mileu zuständig, welches bekanntermaßen der Himmel für Bakterienwachstum ist. Das Sekret der Duftdrüsen besteht unter anderem aus fettigen Bestandteilen und Hormonen, welche von den Bakterien in kurzkettige und ranzige Fettsäuren gespalten werden. Diese sind nicht allzu wohlduftend.
Am stärksten „duften“ wir an Stellen, wo Haut an Haut liegt. Also unter den Achseln, sowie im Intimbereich. Dort kann der Schweiß einfach nicht richtig verdunsten, so wie es vorgesehen ist. Dasselbe gilt auch für die Füße, wenn sie in falsche Schuhe und Socken gesteckt werden.
Was kann man gegen das Schwitzen und den Geruch unternehmen?Man kann die Schweißproduktion hemmen, das Bakterienwachstum verringern, die Feuchtigkeit aufsaugen oder den Geruch überdecken. Natürlich ist auch das Rasieren vorteilhaft, weil Haare eine größere Oberfläche für die Verteilung der intensiv riechenden Stoffe bieten.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Deodorant und einem Antitranspirant?Ein Antitranspirant soll die Schweißproduktion mit adstringierenden Inhaltsstoffen hemmen, z.B. mit Aluminumsalzen (Aluminum Chlorohydrat, Aluminium Zirconium Tetrachlorohydrex GLY u.a.). Die verengen den Ausgang der Schweißdrüsen, sodass bis zu 60% weniger Schweiß austreten kann.
Ein Deodorant soll das Bakterienwachstum hemmen z.B. mit Zinc Gluconat, ätherischen Ölen, Farnesol und der Entstehung von Duftstoffen entgegenwirken (mit Zinc Ricinoleat) bzw. diese mittels Parfüm überdecken. Es gibt auch Zutaten, die Feuchtigkeit aufsaugen (Silica, Reispuder, Talkum). Im Allgemeinen werden beide Kategorien als Deos bezeichnet.
Es besteht auch die Möglichkeit eines mineralischen Antitranspirants. Ein Deo-Kristall besteht aus dem Mineral namens Kalium-Aluminium-Sulfat (Alaun) und wirkt auch schweißhemmend, jedoch nicht in dem Maße wie z.B. ein Aluminium Chlorohydrat. So ein Stick enthält aber keinerlei Duftstoffe, Konservierungsstoffe oder andere Zusätze und ist außerdem extrem ergiebig.
Gibt es einen Unterschied zwischen einem Deo-Zerstäuber und einem Deo-Spray?Ja. Im Deo-Zerstäuber sind keine Treibgase enthalten, sondern eine wässrige oder wässrig-alkoholische Lösung die bei Benutzung in feinen Tröpfchen auf die Haut gelangt. Beim Deo-Spray wurden alle Stoffe unter Druck in die Flasche „gepresst“ und können nur mittels Treibgasen (Butan, Isobutan, Propan) als Nebel auf die Haut gelangen. Deo-Sprays fühlen sich viel trockener an weil sie feiner verteilt werden.
Welches Produkt sollte man nach der Rasur verwenden?Auf jeden Fall eins, das keine Aluminumsalze und zu viel Alkohol enthält. Das reizt die beschädigte Haut einfach zu sehr. Zum Beispiel gibt es ein Sensitive-Deo von Alverde, welches man nach der Rasur gut nutzen kann. Wer jedoch extrem empfindlich reagiert (ätherische Öle sind auch irritierend) sollte auf ein Deo zurückgreifen, welches zusätzlich auf Duftstoffe verzichtet z.B. das Neutral Deo von lavera.
Würde euch noch mehr zu dem Thema interessieren? Zum Beispiel wie die gelben und weißen Flecken entstehen? Eventuell auch spezielle Inhaltsstoffe oder mal zwei Deos im Vergleich?