Fast 27 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl und zwei Jahre nach dem Supergau in Fukushima ist der Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland beschlossene Sache. Allerdings hat die Energiewende auch Schattenseiten: Die Energiekosten in Deutschland steigen rasant und weil es ja die Bürger waren, und nicht die Industrie, die unbedingt auf regenerative Energien umsteigen wollten, sollen sie jetzt auch dafür bezahlen.
Während gerade die Unternehmen, die besonders viel Energie verbrauchen, diese zu günstigen Sonderkonditionen bekommen, bleibt das Energiesparen mal wieder den einzelnen Kleinverbrauchern überlassen, die es ja inzwischen gewöhnt sind, dass alles immer teurer wird. Während es sich der Gutverdiener einleuchten lässt und gleich bei Amazon einen A+++-Energiespar-Kühlschrank ordert (der alte kommt zum Kühlen des Weißweins in die Garage), sind die Geringverdiener leider nicht so flexibel und lassen trotz der kostenlosen Energieberatung vom Amt ihre alten Stromfresser am Netz. Aber bei soviel Beratungsresistenz sind die Leute doch wirklich selbst schuld.
Warum die Regierungen weltweit sich trotz der bekannten Gefahren so schwer tun, von der Atomenergie zu lassen, wird in dem Artikel Der Super-GAU in Fukushima und die Berechnungen kapitalistischer Energiepolitik erklärt. Es ist nämlich keineswegs so, dass die da oben nicht genau wüssten, was sie tun. Atomkraftwerke sind nämlich nicht nur gefährlich und verursachen jede Menge extrem schädlichen radioaktiven Giftmüll, sie machen die Energieversorgung der jeweiligen Volkswirtschaft unabhängiger von Kohle, Gas und Öl – und liefern indirekt auch begehrtes Knowhow und Material für den Bau von Atombomben. Kurzum versorgen sie den jeweiligen Staat mit allem, was er so braucht, um in der globalen Konkurrenz zu bestehen. Zumindest so lange nichts schief geht.