Denn Sie ernten, was sie säen!

Überall wo man hinschaut: Protest, Unruhen, Randale. Ob in Israel, London, Santiago de Chile, Damaskus, Madrid, Athen und vor nicht allzu langer Zeit auch in Paris. Überall, so liest man, seien die Hintergründe für die entfesselte Wut die Sparprogramme der Regierungen, vor allem in sozialen Bereichen. Nur in Deutschland sieht die Polizeigewerkschaft GdP derzeit keinen Boden für Krawalle. Da erhebt sich ehr eine Kö- und Kudamm-Revolution, bei der man Fensterscheiben mit Goldbarren statt mit Pflastersteinen einwirft und Hundertschaften mit Molotow-Cocktails in Champagnerflaschen empfangen werden, als dass sich Langzeitarbeitslose und Permanent-Voluntäre ihrer Unterdrücker erwehren…

Nun ja, wer Millionen oder gar Milliarden für Sport-Events und Bankenrettungen ausgibt, statt sie verantwortungsvoll in die Fundamente demokratischer Grundordnungen, namentlich „Gleichheit und Brüderlichkeit“, zu implementieren, darf nachher nicht jammern, wenn Heerscharen von Arbeitslosen, Ausgegrenzten und Hungernden losmarschieren. Da nützen dann auch hochgerüstete Polizeieinheiten oder kilometerlange Gräben rund um Europa nichts mehr. Statt entfesselte Märkte immer weiter zu deregulieren, statt extreme Entsolidarisierung und Ellenbogenisierung zu forcieren, statt die Aushöhlung der Solidarsysteme immer weiter voranzutreiben und dabei noch Steigbügelhalter für Konzerne und Privatisierungen zu spielen, sollte sich Politik auf das besinnen, wofür sie schon immer gedacht war:  ein ausgleichendes Monopol zwischen arm und reich, wobei alle „Staatsgewalt“ vom Volke ausgeht; was man momentan unschwer erkennen kann. Unverständlich ist allerdings, dass die Krawalle häufig in den eigenen Stadtvierteln stattfindet und nicht vor den Toren derer, die diese Torheiten mit langer Hand vorbereitet und zu verantworten haben…

Hungerkatastrophen und Flüchtlingsdramen zum Trotz, bestimmen Börsencrash und Finanzkrise weithin zusätzlich das Medienbild. Ob man deshalb die Apokalypse herbeiimaginiert, an 2012, an Endzeit 2013 oder an nichts dergleichen glaubt. Es scheint die Zeit gekommen, in der Neues aus Altem entstehen kann. In der krankhaft-verwurzelte und niederträchtig-verwobene Machtsysteme aufgedeckt und zerschlagen werden müssen. Und viele basteln bereits auf alle erdenkliche Weise daran, während wir allmorgendlich handytippend in Bratröhren zur Arbeit fahren, während wir fleißig die Raten für unser golfrasenumrandetes Einfamilienhäuschen erarbeiten und während wir darüber jammern, dass unsere Urlaubsreise einer impertinenten Streikwelle zum Opfer fällt…

R@Z€



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