Denken, das Zentrum des ganzen menschlichen Ringens (2.3)

Nutze deine Erkenntnis aus der letzten Frage:

Ist das Denken die Essenz unseres Leidens, von Neides und Hass?

Wenn ja, kann es dann enden?

Hier bist du besonders zur aktiven Mitarbeit gefordert. Gib deine ganze Aufmerksamkeit dieser Untersuchung. Ein Mensch der körperlich leidet, wird alles tun, Geld ausgeben, lange Reisen unternehmen, alles um geheilt zu werden. Anscheinend verbringen wir nicht einmal einen Bruchteil dieser Zeit damit, dieser Frage nachzugehen, warum die Menschen so leben, warum das Leben so gefährlich, so sinnlos geworden ist.

Ist also das Denken die Ursache all dessen?
Ist das Denken der Mittelpunkt unseres Daseins?

Unsere Liebe, unsere Zuneigung, unsere Erinnerungen, unsere Schaffung von Vorstellungen, das alles ist gedanklicher Vorgang. Unsere Beziehungen miteinander sind unsere Gedanken.

Wir sagen, dass das Denken das Kind des Wissens ist. Wenn wir kein Wissen besäßen, wären unfähig zu denken.

Wissen ist immer begrenzt. Es gibt kein vollständiges Wissen über irgendetwas. Es gibt jedoch ein vollkommenes Verstehen von etwas, das jenseits all dessen ist, wenn das Wissen aufhört. Wenn du nicht Schritt für Schritt folgst, wird es sehr schwierig, das Weitere zu verstehen.

Es gibt jedoch kein vollkommenes Wissen über irgendetwas, über das Universum, auch die Astrophysiker können es nicht entdecken auch nicht die Gelehrten, die Philosophen, denn sie Gründen alles auf dem Wissen, und Wissen ist unvollständig.

Sie sagen vielleicht, ich glaube an Gott, den Höchsten, den Allmächtigen usw., und er alleine besitzt vollkommenes Wissen oder das Ende allen Wissens. Doch hier geht es nicht um Nonsens. Wir weisen darauf hin, dass Wissen immer begrenzt ist, weil es immer im Schatten der Unwissenheit ist. Gönne dir die Zeit es aus dem Inneren zu verstehen.

Begrenztes Beobachten

Selbst die größten Philosophen, Spezialisten, die Theoretiker, die Leute von Klerus und Religionen, sie können niemals und keinen Umständen behaupten, sie besäßen vollständiges Wissen. So ist unser Denken, das aus dem Wissen geboren wird, begrenzt. Es gibt kein vollständiges Denken. Daher sind unsere Handlungen begrenzt und eingeschränkt. Unsere Beobachten sind beschränkt, solange der Denkvorgang weiterläuft.

Wenn ich analytisch beobachte, analytisch untersuche, dann ist diese Analyse ein Denkvorgang, daher müssen meine Beobachtungen und Schlussfolgerungen beschränkt sein. Man braucht große Demut, wenn man beobachtet: Nicht ich weiß und will deswegen beobachten. Demut ist Freiheit von dieser Sicherheit.

Ist also das Denken die Ursache?

Es sieht so aus. Akzeptiere nicht einfach was ich sage. Unser Leid, unsere Kriege, die Trennung zwischen den Menschen, zwischen den Religionen, die Trennungen zwischen den Berufen, die Teilung die durch den Vorgang des Werdens entsteht, ist alles gedanklicher Vorgang.

Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, ob du beobachtet hast, wie der Mensch beständig etwas wird. Wird er ein Angestellter, oder ein Priester, oder Vorabeiter, oder Geschäftsmann und klettert auf der Leiter aufwärts. Man wird ständig etwas auf der materiellen Ebene. Der Priester wird zum Bischof, der Bischof zum Erzbischof, der Erzbischof zum Kardinal der zum Papst wird. Es ist immer dasselbe physische Muster. Im inneren, im psychologischen machen wir dasselbe – wir sind dauernd im Werden. Ich bin das noch nicht, aber ich werde es werden, ich bin nicht gut aber ich werde mich bessern.

Dieser Vorgang des Werdens, dieses Gefühl des Werdens ist ein gedanklicher Vorgang in der Zeit. Das könnte der Ursprung dieses ganzen Durcheinanders sein. Jeder versucht etwas zu werden, materiell physisch etwas zu werden, miteifernd, grausam, zerstörerisch, das kann man sehen. Man kann es vermeiden dieses Spiel mitzuspielen. Aber es ist etwas ganz anderes es psychologisch zu erkennen. Psychologisch bist du dauern im Werden. Deshalb gibt es Konflikt, Kampf, und Streit.

Das könnten die Ursache der Zerstörung in der Welt sein in der wir leben. Dieses Werden ist der Vorgang des Denkens! Ist es zu erkennen?

Wenn man sich mit einem anderen psychologisch vergleicht, indem man sagt, wie intelligent, wie liebevoll, wie rücksichtvoll er ist und dann versucht man auch so zu werden.

Sich zu vergleichen ist ein gedanklicher Vorgang.

Was geht nun geistig in dir vor, wenn du diese Aussage hörst. Man beobachtet nicht sofort, was in einem selber vor sich geht, sondern der Verstand macht sofort eine Idee daraus und dann setzt man sich mit dieser Idee auseinander.

Aber die Wirklichkeit ist etwas anderes als die Idee. Der Begriff, das Wort Leiden ist etwas anderes als das wirkliche Leiden. Wenn du zuhörst, Geist, Verstand und Herz die in Wirklichkeit alles eins sind, wurden durch Zeit, Kultur und durch Religion geprägt etwas werden zu müssen.

In diesem Werden liegen Wettstreit, Kampf, Rücksichtslosigkeit, Gewalttätigkeit und einiges mehr.

Wenn du das hörst, ist es für dich wirklich so? oder nur eine Idee?

Es ist sehr wichtig das zu verstehen. Wir sind geistig immer nur mit Ideen befasst und nicht mit Tatsachen. Psychologisch gesprochen! Im psychologischen formt das Gehirn aus einem Begriff eine Tatsache, was dann ein Ideal wird und nimmt weitere Formen an.

Was es mit Tatsachen und Ideen auf sich hat, wollen wir demnächst beleuchten.


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