Normalerweise hätten wir bestimmt heute Nachmittag zusammengesessen und gefeiert, auch wenn das große Fest erst im April stattgefunden hätte. Doch leider machte uns Fräulein Corona einen großen Strich durch die Rechnung, und so muss ich auf diesem Wege unserem großen Vorsitzenden gratulieren, der heute 65 wird.
Er ist unbestreitbar eine der Stützen dieser Gesellschaft. Seine Ansichten vertritt er mit Verve, Klarheit und ohne Scheu vor Autorität. Seinen Platz nimmt er selbstverständlich ein, er weiß, was er kann und was er ist. Diskutiert man mit ihm, muss man die Pause suchen, in der man ins Gespräch einhaken kann. Man kann es aber auch lassen und viel von ihm lernen. Er kennt die halbe Welt, manchmal vielleicht flüchtiger, als es auf den ersten Blick den Anschein hat, doch sein Netzwerk ist groß. Seine Prinzipien macht er glasklar, es gibt nicht viel, was man an ihm missverstehen könnte. Politisch kann er unbequem sein,
journalistisch ist er scharfzüngig, intensiv beobachtend, der Wahrheit verpflichtet und nie ohne Haltung. Man kann ihn bewundern, aber – und das wird er wissen – man könnte auch die Augen rollen. Aber nur, bis man den Menschen hinter dem Journalisten und politischen Aktivisten sieht.
Seit vier jahren sitze ich an einem wunderbar funktionierenden Rechner, den er mir geschenkt hat, und ich freue mich jeden Tag darüber. Als ich depressiv und ganz unten war, freute er sich, dass ich ihm im verwaschenen Hemd und ohne Gürtel in der Jeans zum Bundesverdienstkreuz gratulierte, und zwar öffentlich. Wer Trost oder moralische
Unterstützung braucht, bekommt klare Ansagen, manchmal auch unbequeme, und doch wahre Worte zu hören. Immer wieder Mittwochs versorgt er unseren Freund Eckart, mögliche andere Gäste und mich mit einem wunderbaren Frühstück. Wie groß sein Herz ist, hat er vor ein paar Tagen ungewollt deutlich auf seinem Blog zugeben dürfen.
In Marburg ist Franz-Josef Hanke, den ich meinen Freund nennen darf, inzwischen eine feste Größe. Er kennt die Stadt, und die Stadt kennt ihn. Hinter seiner von Neidern vermuteten Eitelkeit verbirgt sich ein großes, freundliches Herz, die Sorge um Freunde und Bekannte, die Bereitschaft, Himmel und Hölle für die Mitmenschen in Bewegung zu setzen.
Weil er so klar ist, muss man manchmal bei Kritik schlucken, bis man begreift, dass er keine Gefolgschaft erwartet.
Lieber Franz-Josef, du hast mir den Journalismus beigebracht, auch wenn ich inzwischen meinen eigenen Stil entwickelt habe. Du hast in schweren Zeiten zu mir gehalten, du bist immer ein großzügiger, herzlicher Freund für mich, und dafür möchte ich dir auch öffentlich danken. Mögen dir in unserem Kreise noch viele, viele Jahre beschieden sein. Ich hoffe, ich werde nie aufhören müssen, lange und intensive Ausführungen deinerseits zu genießen, und gleichzeitig zu hoffen, dass du irgendwann ein Ende finden wirst! 🙂
Es lebe der große Vorsitzende der Mittwochsrunde! 🙂 Und wir holen die Feier nach!
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