„Ziehen Sie den Netzstecker, bevor sie die Teile reinigen!“steht auf meinem Mixer.
Wie kommt es, dass das simpelste Küchengerät eine Gebrauchsanweisung hat, aber unser Leben nicht? Und ist es nicht merkwürdig, dass wir Zeit finden eine Million Einkaufs- und To-Do-Listen zu schreiben, aber uns nicht die Zeit nehmen, einen Lebensplan zu erstellen. Unsere eigene Gebrauchsanweisung für das Leben, das wir uns wünschen?
Als ich Mitte 40 war, fing ich immer häufiger an, darüber nachzudenken. Ich suchte nach einer Anleitung, um meine eigene Geschichte umzuschreiben.
Der erste Teil unseres Lebens verläuft praktisch automatisch: Kindergarten, Schule, Ausbildung oder Studium, Karriere, Heirat, Kinder oder keine Kinder. Irgendwann fängst alles an sich zu verändern, es fließt auseinander.
- Beziehungen kommen und gehen
- Unser Körper funktioniert nicht mehr, wie früher
- Die Kinder verlassen das Haus
- Unsere Eltern werden alt
Wir denken an unsere Zukunft, die Rente. Oft kommt unsere spirituelle Seite zum Vorschein.
Wenn wir ganz ehrlich mit uns selbst sind, dann haben die meisten von uns eine bohrende Frage: War das alles?
Wie wäre es, wenn wir nicht nur existieren, sondern wirklich leben?
Angefangen bei unserer Gesundheit, über die Spiritualität, Arbeit, Interessen, finanzielle Sicherheit, Beziehungen, Stil bis zu unserem Zuhause.
Wie wäre es, wenn du dir statt guter Vorsätze für das neue Jahr einen Lebensplaner gestaltest?
Ich habe mir über die verschiedenen Bereiche des Lebens Gedanken gemacht. Hier sind meine Anregungen für DEINEN Lebensplaner:
:: Deine Vision
Der erste Schritt ist die Vision für dein Leben zu definieren.
Wie sieht dein perfekter Tag aus? Mach dir ein Vision Board. Was sind deine wahren Stärken? Worin bist du wirklich gut? Schreib eine E-Mail oder einen Brief an dein ICH in der Zukunft. Verfasse deine eigene Grabrede. Beschreibe dein Leben in einem Satz. Und mach eine Liste der Dinge, die du vor deinem Lebensende unbedingt noch tun willst.
:: Beziehungen
Vielleicht sind Freundinnen unsere Seelenverwandten und Männer bloß Leute, mit denen man Spaß haben kann. ~ Candace Bushnell, Sex and the City
Beziehungen verändern sich. Freunde können dir Energie entziehen oder dich beflügeln. Die wichtigste Beziehung, die du hast, ist die mit dir selbst. Denn was du über dich selbst denkst, wird wahr. Wenn du dich selbst nicht für wertvoll hältst, dann tun andere das auch nicht.
:: Dein Körper
Du kannst nichts dagegen tun, dass du älter wirst. Du kannst aber etwas dafür tun, wie du älter wirst. 80 % der Erkrankungen ab der Lebensmitte sind auf den Lebensstil, vor allem auf die Ernährung, zurückzuführen. Diese 4 Dinge solltest du unbedingt im Blick habe: Blutdruck, BMI, Taillenumfang und deinen Zuckerkonsum.
:: Deine Spiritualität
Für viele Menschen – mich eingeschlossen – ist organisierte Religion nicht das Richtige. Ich stelle mir Spiritualität eher wie Perlen auf einer Schnur vor. Wir nehmen uns die Meditations-Perle aus dem Buddhismus, die Karma-Perle aus dem Hinduismus, das Gebet aus dem Christen- oder Judentum oder dem Islam. Du kannst daraus deine ganz persönliche Spiritualitätskette machen. Es ist wie bei IKEA – man muss es zusammenbauen.
:: Deine Interessen/Arbeit
Interessiert = interessant. Unsere Gehirne sind formbar. Und sie lieben es richtig genutzt zu werden. Versuch jedes Jahr eine neue Sache zu lernen. Das muss kein Kalenderjahr sein. Fang gleich an!
:: Dein Zuhause
Deine Wohnung ist nicht einfach nur ein “Dach überm Kopf”, es ist auch dein emotionales Basislager. Hier träumst, entdeckst, kreierst und feierst du. Und du kannst loslassen.
:: Finanzielle Unabhängigkeit
Ich war viele Jahre wie der Vogel Strauß mit dem Kopf im Sand. Über meine finanzielle Absicherung habe ich mir nie Gedanken gemacht. Rente? Krieg ich ja wohl irgendwann. Erst vor ein paar Jahren habe ich meinen Kopf aus dem Sand gezogen. Das Thema “Altersarmut” ist nämlich gerade für Frauen riesig.
Jetzt DU!