Das könnte man aus einer im August 2015 veröffentlichten Studie aus Japan folgern (1). Professor Kazuo Fujita und sein Team vom Department of Psychology der Kyoto Universität untersuchen die Einbindung des Hundes in das soziale System des Menschen. Dazu entwarfen sie ein spannendes Experiment mit Hunden und deren jeweiligen Haltern.
Das Hilf-mir-Experiment
Der erste Teil: Herrchen oder Frauchen sollten aus einem Container ein Stück Müll herausholen. Dazu brauchten diese die Hilfe einer dritten Person. Hierfür stand ein Schauspieler im Versuchslabor. Herrchen oder Frauchen schauten diese Person lediglich hilfesuchend an. In der einen Versuchsreihe half diese Person, in der anderen dreht sich diese Person einfach nur weg und verweigerte so die Hilfe. Der Hund beobachtete diese Situation. Schließlich gab es noch eine Kontroll-Variante bei der ein Schauspieler sich lediglich umdrehte, ohne nach Hilfe gefragt worden zu sein.
Hund erfährt soziale Beziehung unter Menschen als eigene
Dieses Experiment gibt einen bemerkenswerten Einblick in die enge soziale Verbundenheit des Hundes mit der Spezies Mensch. Der Hund hatte keinen Vorteil oder Nachteil aus einer der Variante der Aktionen. Für ihn sollte es eigentlich belanglos sein, ob jemand seinem Herrchen oder Frauchen hilft. War es aber nicht. Denn es war für die Hunde offenbar wichtig, wie ein anderer Mensch der eigenen menschlichen Bezugsperson gegenüber steht. Sie verweigern sogar die Annahme von Futter nur aus dem Grund, weil eine negative soziale Beziehung zur eigenen menschlichen Bezugsperson erlebt worden ist. Der Freund von Herrchen und Frauchen ist auch mein Freund, so scheint es der Hund zu sehen.
(1) Hitomi Chijiiwa, Hika Kuroshima, Yusuke Hori, James R. Anderson, Kazuo Fujita. Dogs avoid people who behave negatively to their owner: third-party affective evaluation. Animal Behaviour Volume 106, August 2015, Pages 123–127
Ein Artikel von Christoph Jung
Das Hilf-mir-Experiment
Der erste Teil: Herrchen oder Frauchen sollten aus einem Container ein Stück Müll herausholen. Dazu brauchten diese die Hilfe einer dritten Person. Hierfür stand ein Schauspieler im Versuchslabor. Herrchen oder Frauchen schauten diese Person lediglich hilfesuchend an. In der einen Versuchsreihe half diese Person, in der anderen dreht sich diese Person einfach nur weg und verweigerte so die Hilfe. Der Hund beobachtete diese Situation. Schließlich gab es noch eine Kontroll-Variante bei der ein Schauspieler sich lediglich umdrehte, ohne nach Hilfe gefragt worden zu sein.
Foto: Christoph Jung
Der zweite Teil: Nun führte man die Hunde und die Schauspieler zusammen, einmal den helfenden, das andere Mal den Hilfe verweigernden. Die Schauspieler boten dem Hund Leckerli an. Und das Erstaunliche: Die Hunde verweigerten die Annahme des Futters von dem Hilfe verweigernden Schauspieler, nicht aber von dem helfenden oder dem "neutralen" der Kontroll-Variante.Hund erfährt soziale Beziehung unter Menschen als eigene
Dieses Experiment gibt einen bemerkenswerten Einblick in die enge soziale Verbundenheit des Hundes mit der Spezies Mensch. Der Hund hatte keinen Vorteil oder Nachteil aus einer der Variante der Aktionen. Für ihn sollte es eigentlich belanglos sein, ob jemand seinem Herrchen oder Frauchen hilft. War es aber nicht. Denn es war für die Hunde offenbar wichtig, wie ein anderer Mensch der eigenen menschlichen Bezugsperson gegenüber steht. Sie verweigern sogar die Annahme von Futter nur aus dem Grund, weil eine negative soziale Beziehung zur eigenen menschlichen Bezugsperson erlebt worden ist. Der Freund von Herrchen und Frauchen ist auch mein Freund, so scheint es der Hund zu sehen.
Eine uralte, enge Verbindung von Mensch und Hund im Überlebenskampf.
Foto: Christoph Jung
(1) Hitomi Chijiiwa, Hika Kuroshima, Yusuke Hori, James R. Anderson, Kazuo Fujita. Dogs avoid people who behave negatively to their owner: third-party affective evaluation. Animal Behaviour Volume 106, August 2015, Pages 123–127
Ein Artikel von Christoph Jung