Das Wort Gottes wiederkäuen

Wir schreiben das Jahr 2012. Im dreiundvierzigsten Jahr nach der Liturgiereform. Diese hat uns einen reicher gedeckten Tisch des Wortes geschenkt. Drei Sonntagslesejahre gibt es: A,B,C. Dieses Jahr befinden wir uns im Lesejahr B, in dem wir Texte aus dem Markusevangelium hören. Markusenvangelium? Letzten Sonntag hat der Pfarrer etwas aus dem Johannesevangelium vorgelesen. – Da das Markusevangelium das kürzeste der vier Evangelien ist, sind im Sommer des Lesejahres B einige Perikopen aus dem 6. Kapitel des Johannesevangeliums, der sogenannten Brotrede, eingefügt. „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.“ (Joh 6, 51), war zu hören. Jesus ist das lebendige Brot, der sich uns zur Speise gibt, damit wir das ewige Leben erhalten. Wir lesen diesen Satz eher auf die Eucharistie hin, was nicht verkehrt ist, aber zu kurz greift. Wenn Jesus hier an dieser Stelle vom lebendigen Brot spricht, meint er mehr als die Eucharistie. Er meint seine ganze Botschaft. Wir sind eingeladen, uns seiner ganzen Botschaft hinzuhalten, auszusetzen, wie beim Sonnenbaden. Die Bedeutung des Wortes „essen“ wird eher vom Wort „kauen“ her zu deuten sein. Und beim Wort „kauen“ kann uns die Assoziation des Wiederkäuens kommen. Das Wort Gottes gilt es also zu hören, in sein Herz aufzunehmen und dort immer wieder zu betrachten; es hin und her zu überlegen, es mit der konkreten Lebenssituation in Verbindung zu bringen. Was passiert beim Wiederkauen? Wiederkäuer sind Tiere, die aufgrund des Wiederkäuensvorganges in der Lage sind, Kohlenhydrate zu verwerten, die wir als Menschen mit einem Magen nicht verwerten können. Dieses Bild dürfen wir auch auf die Frohe Botschaft anwenden. Manchmal scheint uns das Wort Gottes schwer verdaulich. Das Kauen bzw. Wiederkauen eben dieses Wortes hilft uns, was uns erst schwer verständlich zu sein scheint, mit dem Lebensalter besser zu verstehen und mit Leben aus dem konkreten Alltag zu füllen. Oder wie der Papst bei der Mittwochsaudienz sagte: „Christi Wort wird immer wieder in den Furchen der Geschichte gesät!“ Wir Menschen möchten gerne wissen, wie das vonstatten geht. Es ist ähnlich wie bei der Nahrungsaufnahme. Die einzelnen Bestandteile der Nahrung (Fett, Kohlenhydrate, Eiweiß, Vitamine, Spurenelemente) können wir ohne bestimmte Hilfsmittel nicht bestimmen. Doch unser Körper holt sich das aus der Nahrung, was er zum Leben braucht, auch wenn wir nach dem Essen nicht sagen können, was und wieviel er verwendet und wohin im Körper er es transportiert hat. Ähnlich ist es mit dem Wort Gottes. Wir hören es, kauen es wieder und können nicht immer im einzelnen sagen, an was der Geist bzw. die Seele arbeitet, wo sie es braucht. Das Wort Gottes wirkt auch im nicht Wahrnehmbaren und nährt die Seele. So hat das Lesen bzw. Hören des Wortes Gottes eine positive Auswirkung auf unser Seelenleben, die wir im einzelnen nicht immer wahrnehmen können. Wir sind eingeladen, täglich das Wort Gottes aufzunehmen, zu kauen, auch wenn manches schwer im Magen zu liegen scheint. Die Seele wird daraus die Kraft ziehen, die sie braucht, um auf dem Weg des Heiles voranzuschreiten. „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.“ (Joh 6, 51)

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