Das WM-Finale

Ladies & Gentlemen,
vielleicht geht es Ihnen auch so wie mir: Ich bin heute froh, dass die Fußball-WM in Südafrika mit dem Finale „Spanien gegen Niederlande“ endlich zu Ende geht. Es gab spannende Spiele, schöne Spielszenen und Glücksmomente für Akteure und Zuschauer. Und es fanden - wie immer bei einer derartigen Leistungsschau - natürlich auch Tragödien statt: Weltstars, denen kein einziges Tor gelingen wollte (z.B. Messi, Ribery, Rooney) und Mannschaften, die mit berechtigter Erwartungshaltung angetreten waren und dann kläglich scheiterten, - wie zum Beispiel Frankreich, Italien und England. Aber auch von den Fußballnationen Brasilien und Argentinien war deutlich mehr erwartet worden.
Die Deutschen haben sich insgesamt wacker geschlagen. Dies behauptet Peter Broell, einer von 80 Millionen selbsternannten deutschen Fußballtrainern. In der Vorrunde gegen Serbien und dann gegen Spanien hatte Deutschland zwar seinen Meister gefunden und verloren, dafür aber wartete die Deutsche International-Mannschaft mit überwiegend wunderschönen Spielen auf. Die Torausbeute der Deutschen war bei diesem Tournier erstklassig.
In mindestens zwei Punkten sollte sich die FIFA jedoch nach meiner Meinung zu Neuerungen durchringen:
1. Moderne Technik darf bei künftigen Tournieren nicht mehr ausgeschlossen werden. Ob ein Ball im Tor war, oder nicht, darf nicht dem Gutdünken des Schiedsrichters überlassen bleiben. In jedem Elektronik-Bastelladen um die Ecke oder sogar am Flohmarkt gibt es für wenige Euro Geräte zu kaufen, die zweifelsfrei feststellen können, ob der Ball die Torlinie überschritten hat. Der finanzielle Aspekt dürfte in Anbetracht der Milliarden-Investitionen für Stadien und Infrastruktur nun wirklich keine Rolle spielen.
2. Die Begriffe „Nationalelf“, „Nationalteam“ und „Nationalmannschaft“ werden ihrer Bedeutung nicht mehr gerecht, da sie von der Wirklichkeit längst überholt worden sind! So haben die meisten Nationalspieler Afrikas zu ihrer Heimat, für die sie spielen, kaum noch eine Bindung. Wer jahrelang als Fußballstar hohe Summen im Ausland verdient, hat seinen Lebens-Mittelpunkt jedenfalls nicht mehr in Afrika. Ähnlich verhält es sich in südamerikanischen und osteuropäischen Ländern. Deutschland, zum Beispiel, beschäftigte bei dieser WM in Südafrika eine bunt gemischte Multi-Kulti-Truppe, - was nachfolgend gelistete Namen nahelegen:
Mario Gómez, Dennis Aogo, Serdar Taşçı, Jérôme Boateng, Sami Khedira, Mesut Özil, Piotr Trochowski, Marko Marin, Lukas Podolski, Miroslav Klose und Cacau.
Deshalb muss es bei künftigen Europa- und Weltmeisterschaften folgerichtig (und ehrlich) heißen: 'International-Elf', 'International-Team' und 'International-Mannschaft'.
In wenigen Stunden spielen also die beiden International-Teams Spaniens gegen die Niederlande. Wer gewinnen wird? Keine Ahnung! Der besondere Reiz des Fußballspiels liegt eben darin begründet, dass man den Spielausgang nie sicher berechnen kann, weil Zufälle und Unwägbarkeiten eine sehr große Rolle spielen. Freuen wir uns auf ein hoffentlich schönes und faires Endspiel bei dieser ersten WM auf afrikanischem Kontinent!
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Es ist nun kurz vor Mitternacht. Die WM ist vorbei. - Spanien wurde Weltmeister mit 1 : 0 in einem nervös geführten Kampf (es war kein Spiel) mit vielen hässlichen Fouls. Beide Mannschaften zeigten sich eines Weltmeisters eher unwürdig. --- Peter Broell

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