Das weiße Gold aus Hohenberg: Workshop bei der Porzellanmanufaktur Dibbern

Für Zwei von uns hieß es mal wieder: Auf nach Bayern zur Porzellanmanufaktur Dibbern. Das traditionsreiche Unternehmen hatte vom 23. bis 25. September 2018 zum Workshop geladen und so machten sich Corinna und ich auf die Reise ins malerische Hohenberg in Oberfranken. Für euch blicken wir zurück auf die Schulung. Kommt mit in die faszinierende Welt des weißen Goldes!

Porzellan begleitet mit seiner Eleganz in verschiedensten Formen und Farben die menschliche Kultur seit mehreren tausend Jahren. Bei unserem Besuch im Dibbern-Werk in Bayern konnten wir eindrucksvoll feststellen: Das edle Material hat nichts von seiner Faszination eingebüßt.

Sonntag hieß es zunächst einmal: "Alles einsteigen, bitte!". Auf uns wartete eine knapp 5 1/2 stündige Bahnfahrt. So ging es mit ICE bis Nürnberg und von dort aus weiter mit der Regionalbahn durch die hügelige Landschaft Frankens nach Markredwitz. Mit dem Taxi gelangten wir dann ins Hotel im Kurort Bad Alexandersbad. Nachdem die Zimmer fix bezogen waren, erkundeten wir noch ein wenig die kleine bayerische Ortschaft. Am Abend stand dann der erste Programmpunkt an: Ein gemeinsames Abendessen zum ersten Kennenlernen. Bei Filet vom Rind, Wein und leckerem Dessert entwickelten sich schnell angeregte Gespräche zwischen den 25 Workshop-Teilnehmerinnen und -teilnehmern.

Montagfrüh wurde sich am reichhaltigen Frühstücksbuffet gestärkt, bevor wir mit Bussen in die 15 Minuten entfernte Manufaktur aufbrachen. Die altehrwürdigen Gebäude bieten eine jahrhundertealte Geschichte: 1814 gründete Carolus Magnus Hutschenreuther an diesem Standort die erste private Porzellanmanufaktur, nachdem es 1708 erstmals in Deutschland gelungen war, Porzellan herzustellen. Das Werk wurde 1997 schließlich von Dibbern wiedereröffnet.
Nach einer kurzen Einführung durch Geschäftsführer Ben Dibbern, ging es direkt zum Highlight des Workshops über: Der Werksbesichtigung. Hier präsentierte uns Werksleiter Peter Fischer die zahlreichen Arbeitsplätze und -schritte der Fine Bone China-Produktion. Fine Bone China - ein aus dem Englischen stammender Begriff für sehr feines Porzellan ("china") mit einem hohen Anteil an Knochenasche ("bone") - ist die technisch und handwerklich anspruchsvollste Fertigung im keramischen Bereich. Der hohe Anteil an Knochenasche, der Calciumphosphat enthält, trägt zu einer enormen Dichte und Festigkeit, bei gleichzeitiger Dünnwandigkeit und hoher Transparenz, bei.

Erste Station im Werk war die Gießerei. Hier werden alle Hohlteile, wie Vasen, Terrinen oder Kannen, produziert. Die flüssige Porzellanmasse wird dabei in eine vorgefertigte Gipsform gegossen. Dadurch kann auch die Wandstärke des Porzellanscherbens beeinflusst werden. Der Gips entzieht der Porzellanmasse die Feuchtigkeit und es entsteht so eine erste Form zur Weiterverarbeitung. Diese wird folgend verputzt und entgratet und gegebenenfalls werden noch weitere Produktteile "angarniert", also angebracht, wie beispielsweise der Henkel an eine Tasse.

Ein weiterer wichtiger Produktionsschritt und größter Unterschied zur Porzellan-Massenproduktion ist die Dreherei. Nach handwerklicher Tradition werden bei Dibbern die Teller und Schalen, wie der Name bereits vermuten lässt, per Hand gedreht. Die Porzellanmasse erhält dabei eine weitaus höhere Dichte als beim isostatischen Pressen, das in der industriellen Massenfertigung von Porzellan eingesetzt wird, und ist damit qualitätiv hochwertiger. Außerdem wird beim Drehen der Dibbern Flachteile eine enorme Kantenschlagfestigkeit erzielt, die 7x höher ist als bei anderen Bone China Produkten. So erhalten selbst dünnwandige Dibbern-Teller höchste Stabilität und garantieren größte Alltagstauglichkeit.

Ob gegossen oder gedreht: Alle Dibbern Fine Bone China Produkte durchlaufen dann ersten Biskuitbrand bei circa 1250 Grad Celsius, anschließendes Glätten der Oberflächen und Glasieren, den Glasurbrand bei 1150 Grad Celsius und folgendem Polieren der Standflächen. Die Dibbern Serien mit Dekoren werden zusätzlich mit dem entsprechendem Dekor versehen, das durch den Dekorbrand bei um die 860 Grad Celsius mit der Glasur verschmilzt. Abschließend geht es zur Endkontrolle und die edlen Porzellanprodukte sind bereit für den Versand.

Nach so viel grandiosen Eindrücken wurde erst mal das Mittagessen gereicht und nach der Pause die fachlichen Schulungsinhalte zu Fine Bone China vermittelt. Mit viel Input im Kopf ging es am späten Nachmittag zurück ins Hotel. Der Montag wurde bei einem zünftigen Essen und in uriger Atmosphäre im "Wirthaus im Gut" sehr delikat abgeschlossen.

Der Dienstag stand dann ganz im Zeichen von Dibbern Solid Color. Das farbenfrohe Geschirr, das mittlerweile in 49 Farben erhältlich ist, kennt ihr sicher alle. Wir durften einmal live erleben, wie das bereits gebrannte Porzellan mit geübter Hand besprüht wurde und so seine typische, satte Farbgebung bekommt. Nach dem schulischen Teil wartete dann noch eine kulinarische Überraschung auf uns: Wir durften uns mit den zahlreichen Fine Bone China Teller, Schälchen und Platten austoben und das feine Anrichten von jeweils Vorspeise, Hauptgang und Dessert üben - und natürlich anschließend auch verspeisen. Eine Food-Stylistin präsentierte dazu passend ihre herausragenden Kreationen und demonstrierte eindrücklich, wie wir das edle Dibbern Fine Bone China praktisch anwenden können. Ein wahrlich wunderbarer Abschluss des Workshops!

Mit diesen tollen Eindrücken und viel neuem Wissen im Kopf machten wir uns auf die Heimreise. Vielen Dank an dieser Stelle für die Einladung und die kompetente Seminarleitung! Es hat uns sehr viel Freude bereitet 🙂 Ihr wollt nun auch mal das edle Fine Bone China oder farbenfrohe Solid Color erleben? Kommt gerne zu uns ins Geschäft - wir beraten euch gerne!


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