Das Volk ist Schuld!

Wolfgang Schäuble 2012 - Foto: RudolfSimon CC BY-NC-SA 3.0

Wolfgang Schäuble 2012 – Foto: RudolfSimon CC BY-NC-SA 3.0

Herr über die Bundesmilliarden und Wächter der Landesgelder ver­tritt er die Auffassung, dass nicht Mißwirtschaft oder gar Totalversagen der Politik Schuld sind am Desaster um den Berliner Flughafen oder gar an Stuttgart 21 – nein, das däm­li­che Wahlvolk ist es!

Schuld sei die Bevölkerung, die wäh­rend der Planung ihre Einstellung zu den Projekten ändere, etwa durch Lärmschutz- oder Umweltschutz-Wünsche. (Deutsche Wirtschafts Nachrichten)

Also gerade im Falle des BER finde ich die Demonstrationen gegen den Fluglärm etwas … nun ja: zwar ver­ständ­lich – aber eben auch irgend­wie erstaun­lich. Denn dass die Bewohner der am Tegel angren­zen­den Berliner Stadtbezirke seit Jahrzehnten unter dem Fluglärm lei­den, ist offen­bar gleichgültig(er) – han­delt es sich doch dabei eher um “ärmere” Leute.

Doch zurück zu unse­rem Herrn Schäubele.

Das ist ja in Berlin das große Thema, wo man die Flugschneisen macht, so, das ist auch das Problem beim Stuttgarter Hauptbahnhof, mit allem Respekt, und in München war es beim Flughafen wahr­schein­lich auch… Weil das so ist, müs­sen wir unse­ren Mitbürgern wie­der und wie­der sagen: Leute, wenn wir flie­gen wol­len, wenn wir Autofahren wol­len, wenn wir Bahnfahren wol­len…, dann müs­sen wir auch irgendwo die Straßen bauen, damit gefah­ren wer­den kann, und irgendwo die Flugplätze, damit man flie­gen kann, sonst funk­tio­niert es nicht.

Und ganz rich­tig stellt der Kommentator der Deutschen Wirtschafts Nachrichten erstaunt fest:

Niemand in Berlin hat in den ver­gan­ge­nen Jahren gesagt, dass man den Flughafen über­haupt nicht braucht. Das Milliarden-Desaster kommt von einer unver­ant­wort­li­chen, inkom­pe­ten­ten Planung, die die Politik zu ver­ant­wor­ten hat.

Er kon­sta­tiert in der Schäubelschen Aussage daher eine “tief sit­zende Verachtung für den Bürger”.

Nic

PS: Auch lesens­wert ist die Argumentation, mit der er Schäubles Versuch, den Bau des Kölner Doms mit den heu­ti­gen Großprojekten zu ver­glei­chen, in kleine Stücke zer­hackt:


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