Das verschenkte Geld

Das verschenkte Geld
"Schenken heißt, einem anderen das zu geben, was man selber gern behalten möchte."Selma Lagerlöf
Ihr Lieben,ich möchte Euch heute eine russische Legende erzählen:
„Das verschenkte Geld“
„Ein reicher Mann dachte auch im Sterben nur an das, woran er sein Leben lang gedacht hatte: an sein Geld. Mit letzter Kraft löste er den Schlüssel vom Band, das er am Hals trug, winkte der Magd, deutete auf die Truhe neben seinem Lager und befahl, ihr den großen Beutel Geld in den Sarg zu legen.
Im Himmel sah er dann einen langen Tisch, auf dem die feinsten Speisen standen.
"Sag, was kostet das Lachsbrot?" fragte er
"Eine Kopeke" wurde ihm geantwortet.
"Und die Sardine?"
"Gleich viel." -
"Und diese Pastete?"
"Alles eine Kopeke."
Er schmunzelte. Billig, dachte er, herrlich billig hier im Himmel! Und er wählte sich eine ganze Platte aus. Aber als er mit einem Goldstück bezahlen wollte, nahm der Verkäufer die Münze nicht an.
"Alter Mann" sagte er und schüttelte bedauernd den Kopf, "du hast wenig im Leben gelernt!"  "Was soll das?" murrte der Alte. "Ist mein Geld nicht gut genug?"
Da hörte er die Antwort: "Wir nehmen hier nur das Geld an, das einer verschenkt hat."
Ihr Lieben,
ich möchte zunächst ein Missverständnis ausräumen.In früheren Zeiten haben solche Legenden dazu geführt, dass viele Menschen glaubten, dass sie einen umso besseren Platz im Himmel bekommen, je mehr Geld sie verschenken.
Das Ziel des Geld-Verschenkens war es also nicht, einem anderen Menschen zu helfen, sondern selber eine möglichst gute Stellung im Himmel zu erreichen.
Ich gebe zu, dass ich an Gott glaube und dass ich davon überzeugt bin, dass nach diesem irdischen Leben nicht alles zu Ende sein wird. Aber andererseits bin ich mit einem einfachen Platz im sogenannten Himmel völlig zufrieden.
Diese Legende will uns etwas ganz anderes sagen:
Wenn wir uns für andere Menschen einsetzen, Licht und Freude in das Leben anderer Menschen bringen, dann wird auch unser Leben selber hell und leuchtend und wir werden selber glücklich dabei.
Das Zitat von Selma Lagerlöf zeigt aber auch, worauf es beim Schenken ankommt:
Das wir auch bereit sind, etwas zu opfern.
Das muss nicht immer Geld sein, nicht jeder hat die Möglichkeit, Geld zu verschenken an Bedürftige. Aber jeder Mensch kann z.B. Zeit "opfern", um einen anderen Menschen zu sich einzuladen, um ihn zu besuchen.
Und dann gibt es da ja noch die vielen kleinen missachteten Geschenke des Alltags: das Lächeln, das Freundlichsein, die Hilfsbereitschaft, die mitfühlende Nachfrage, eine liebe Grußkarte, ein ermutigender Brief, eine dankbare E-Mail....
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch heute einen Tag des Schenkens, macht es Euch zur Angewohnheit, heute jemanden zu beschenken: Mit einem Lächeln, mit einer kleinen Handreichung, mit einem Trost oder mit einer kleinen Spende an eine Hilfsorganisation - Jeder nach seinen Möglichkeiten.
Das alte Pfadfindermotto, das oft belächelt wurde, ist auch heute noch modern:
Jeden Tag eine gute Tat. Ihr werdet selbst fröhlich und glücklich dabei werden.
Seid ganz lieb gegrüßt
Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Das verschenkte Geld

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt


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