"Das verbotene Eden" von Thomas Thiemeyer


460 Seiten
ISBN 9783426283608
Pan-Verlag
Preis: 16,99€
gebundene Ausgabe
Der Leser befindet sich im Jahr 2080. Es gibt keinen Strom, nur noch wenig Treibstoff, um Fahrzeuge und Generatoren zu betreiben. Kurz gesagt, ein Leben wie im Mittelalter.
Die Menschheit hat sich verändert: Durch einen Virus befallen, sind Männer und Frauen untereinander verfeindet. Sie nennen das jeweils andere Geschlecht Hexen oder Teufel. Es gibt kaum Kinder, denn nur zu bestimmten Zeiten treffen sich Männer mit Frauen im sogenannten Schandkreis, um Kinder zu zeugen. Die Mädchen wachsen bei den Frauen auf, die Jungen werden fortgebracht in den Kreis der Verlorenen, um von Mönchen großgezogen zu werden.

Solch ein Mönch  ist David. Er lebt im Kloster und kümmert sich um die Erhaltung der alten Schriften, da er einer der wenigen ist, die lesen können. David ist ein Einzelgänger, er liebt die Ruhe in der Bibliothek, dort fühlt er sich wirklich wohl. Und hier kann er verbotene Bücher lesen, nur heimlich natürlich, denn was er dort liest, ist Sünde. Sein begehrtester Schatz ist Romeo und Julia von Shakespeare. Und was er in diesem Buch liest. läßt ihn viel nachdenken. Es gibt nur noch wenige Mönche, die ihm aus der Zeit berichten können, als Frauen und Männer friedlich miteinander lebten.
Auch Juna kann sich nicht vorstellen, wie es früher gewesen sein muß. Sie ist eine Priesterin der Brigantia, unterwegs zu Pferd für die Hohepriesterin Arkana, um in den Dörfern nach dem Rechten zu schauen. Denn in letzter Zeit haben die Teufel es mit ihren sogenannten Landernten nicht mehr so genau genommen, sie halten sich nicht an die Absprachen und es gleicht mehr und mehr Raubzügen, wenn sie im Auftrag ihres Inquisators Marcus Capistranus unterwegs sind.
Während eines Überfalls lernen sich David und Juna kennen, er als ihr Gefangener, sie als seine Wächterin.
meine Meinung
Als Auftakt einer Trilogie hat es mir gut gefallen. Die Idee Thiemeyers ist meiner Meinung nach mal etwas anderes, aber trotzdem auch nicht. Menschen bekriegen sich untereinander, das ist nun wirklich nicht neu. Und wie es insgesamt zu dieser verfahrenen Situation gekommen ist, erfährt der Leser leider auch nicht, bis auf die Tatsache, dass das Ganze durch eine Grippeimpfung ausgelöst wurde, die als Nebenwirkung die Mutation von Viren bewirkt, und die Abneigung gegen das andere Geschlecht hervorruft. Was danach zunächst geschah, wird nicht berichtet.
So muß man sich der Tatsache einfach hingeben, dass das Leben dem des Mittelalters doch sehr nahekommt. Die Städte verfallen, die Natur regiert, wo sie nur kann, und erobert sich ihr Land zurück.
Interessant dabei ist zu lesen, dass die Männer versuchen, sich weiterhin an alte Techniken zu klammern. Sie bewachen die wenigen Energievorräte, die es noch gibt. Sie fahren Auto oder Motorräder, wenn auch nur wenige, sie schiessen mit Pistolen und Gewehren. Die Frauen dagegen haben sich den Umständen angepasst, sie reiten zu Pferde, jagen und kämpfen wieder mit Pfeil und Bogen.
Die Protagonisten sind lebhaft dargestellt, Juna erscheint anfänglich etwas arrogant, David dagegen ist auf Anhieb sympathisch. Natürlich muß es hier auch ein schwarzes Schaf geben, und der Inquisator macht seine Rolle wirklich gut, er erscheint jederzeit als der "Böse" und versucht auch nicht, diesen Status zu verändern.
Einige Zeit habe ich überlegt, in welchem Teil unserer Erde diese Geschichte wohl spielen mag, es wird immer wieder von einer schwarzen Kathedrale berichtet, und ich hatte schon einen Verdacht, der sich nach einem Hinweis auf eine der Kirchenglocken auch bestätigte. Es spielt in Deutschland, um Köln herum.
Unterm Strich
Insgesamt ein gelungener Auftakt, an Band 2 wird hoffentlich schon gearbeitet. Der Schreibstil gefällt mir, das Buch ließ sich flüssig lesen. Lediglich der Einteilung, was das Lesealter betrifft, kann ich mich nicht anschließen. Es ist ab 12 Jahre, aber ich glaube, meiner Tochter würde ich es noch nicht empfehlen. Dafür sind einige Handlungen doch ein wenig zu heftig dargestellt. Dafür vergebe ich 5 Sternthaler.
Der Autor
Thomas Thiemeyer, geboren 1963, lebt in Stuttgart und arbeitete zunächst als Illustrator. Nach fünf rasanten mystischen Wissenschaftsthrillern – zuletzt "Korona" –, entdeckte er mit den "Chroniken der Weltensucher" höchst erfolgreich das Jugendbuch für sich. Mit "Das verbotene Eden – David und Juna" beginnt ein neuer großer Zyklus, der in einer bedrohlichen Zukunft spielt. Mehr Informationen zum Autor unter www.thiemeyer.de 
Quelle: Pan-Verlag
Ich bedanke mich herzlich beim Pan-Verlag und bei Patricia Kessler, die mir dieses Rezensionexemplar zur Verfügung gestellt haben.

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