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Die Wahl war „alternativlos“
Professor Horst-Dieter Schlosser wählte gemeinsam mit einer Jury das Unwort des Jahres aus 1123 eingereichten Vorschlägen aus.
In einer kurzen Stellungnahme sagte er, das die große Anzahl an Alternativen „wenig hilfreich“ gewesen sei und es der „unabhängigen Jury“, die in diesem Jahr nicht mehr „betriebsratsverseucht“ war, sehr schwer machten. Trotzdem sei er aber froh das sich sämtliche Bevölkerungsgruppen, vom „Gutmensch“ und dem „Wutbürger“ über den „Klimawandelleugner“ bis hin zum „Kopftuchmädchen“ aktiv mit eingebracht haben, weil dies die Notwendigkeit einer solchen Kür unterstreiche. Er kam zu dem Schluss, das dies den „sozialen Zusammenhalt“ der Gesellschaft insgesamt stärke.
Nur diese „Integrationsverweigerer“ wollten auch hier nicht mitmachen, was den Herrn Schlosser sehr besorgt macht. Herr Sarrazin merkte dazu an, das diese Gruppe sich „ein bestimmtes Gen“ teilt und daher nicht „intelligent“ genug sei sich an diesem hochkomplexen Verfahren, wie das Auswählen eines Unwortes nunmal sei, zu beiteiligen. Seine Kritiker meldeten sich aber umgehend und warfen ihm vor, die armen „Integrationsverweigerer“ zu „sarrazinieren“. Frau Öztürk aus Hessen sagte in ihrer Rede zum Thema, das die Termini „Integration“ und auch „Migrationshintergrund“, wie sie Sarrazin benutze, „diskriminierend und rassistisch“ seien. Es handele sich um „politische Kampfbegriffe“. Es wäre viel besser in Zukunft Begriffe wie „Vielfalt“, „gesellschaftliche Teilhabe“ und „Demokratie“ zu verwenden.
Die Vorschläge wurden von der Presse wohlwollend aufgenommen, und deshalb wird ab morgen nur noch von den „Vielfältigen“, den „Partizipierern“ und den „Demokraten“ gesprochen, welches die „Integrationsverweigerer“ ja, wie jeder weiß, am Besten charakterisiert.
Die Wahl zum Unwort des Jahres war letzendlich „alternativlos“.
