Das Uni-K.u.M Erfurt schließt im Mai seine Pforten

Es ist Zeit für traurige Nachrichten passend zum regnerischen Wetter hier in Erfurt, denn das Uni-K.u.M. schließt im Mai 2012 seine Türen. Hinter dem Club steht der älteste Studentenverein Erfurts – SC PHauker e.V. Seit 1963 gibt es ihn, seit 1963 steht der PHauker für Kultur auf dem Campus und gute Unterhaltung im Erfurter Nachtleben, doch alles endet irgendwann. Dieser traurige Tag ist jetzt leider gekommen.

Ich persönlich kenne das Unikum sehr gut wegen seiner legendären Dark / Wave und Dunkelbunt-Veranstaltungen (wie die NST am 14.04.) und habe dem immer sehr gefröhnt. Die lustigstens Gespräche stammen aus den heiligen Hallen und auch jetzt als Student, mein LG 2 steht direkt gegenüber, habe ich immer heimlich einen Blick aus dem stickigen Seminarraum riskiert hinaus und hinüber zum Unikum…

Viele aktive Mitglieder haben den Verein fast 50 Jahre aufgebaut, betrieben, erhalten, gepflegt, verbessert und zu einigen wunderbaren Erinnerungen verholfen.
Zu viele Danksagungen wären nötig, um jeden zu erreichen, jede gute Tat zu erwähnen und ansatzweise zu äußern, was die Mitglieder geleistet haben.
Bis zu 15 Jahre haben einzelne Aktive für den Verein gearbeitet, ehrenamtlich und engagiert. Sie opferten Ihre Freizeit und so, manches Semester. Der PHauker und seit 1999 das UNI-K.u.M. war stets ein loyaler Ansprechpartner für Studierende, kleine und große Künstler, regional und überregional. Gemeinsam mit der Engelsburg, dem zweiten Studentenverein der Stadt, und vielen Studierenden wurden Veranstaltungen wie das Campusfest, oder der Seppl ins Leben gerufen, die fester Bestandteil des studentischen Jahreskalenders wurden. Zuletzt ist der Fußball auf den Campus angekommen.

Unmengen an Mitgliedern und helfenden Händen sind nötig, um ein laufendes Programm, inklusive der Semesterhighlights, zu organisieren und durchzuführen. Hatten der Verein einst 40 aktive Mitglieder, nicht nur Studierende, sondern fleißige Hände von überall her, so mangelt es seit Jahren an Nachwuchs – ein Problem, dem man nicht Herr geworden ist. Studentische Kulturarbeit wird unter den aktuellen Studienbedingungen stark belastet. Studierende haben keine Zeit, sich neben der Uni ehrenamtlich zu engagieren, sich zu entwickeln; sie haben aber auch immer weniger Freizeit, um sich als Gäste auf kleine, experimentelle Veranstaltungen einzulassen – dem Hauptanspruch des Vereins.

Es war eine großartige Zeit, eine Periode in unserem Leben, die wir nicht missen wollen. Es gibt nicht viel zu bereuen, dafür umso mehr zu bedauern, dass der Verein nun stirbt. Nur Wenige sind geblieben, Wenige, die umso mehr tun, um einen geraden Schnitt zu machen, um ein gutes Ende zu finden.

Nichts anderes war jedoch vom Verein zu erwarten: Der Abschied wird laut. Er wird bunt.
Die letzte Woche beginnt am Dienstag, den 08.05.2012. Für Generationen von Studierende war der Dienstag im PHauker bis vor einigen Jahren ein fester Termin und damit läutet das UNI-K.u.M. seine letzte Woche ein. Am Donnerstag stehen Liedermacher auf dem Kleinkunstprogramm und am 11. Mai 2012 wird mit dem jüngeren Partyerfolg des Clubs, der Bad Taste Party, das Ende besiegelt. Natürlich können sich die Studierenden im Tagescafé auch ihren gewohnten Kaffee holen.

Das UNI-K.u.M. lädt also ein letztes Mal ein, ehemalige und aktive Studierende, Vereinsmitglieder, Wegbegleiter und alle die sich dem Verein verbunden fühlen; dann ist wirklich Schluss…

Weitere Informationen gibt es hier: Uni.Kum Erfurt

Artikelbild: (C) Logo Unikum Erfurt


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