Das ultimative Wort zu Beginn des Jahres: “Detox” TEIL II

In Teil I dieser Beitragsreihe habe ich darüber geschrieben, dass unser Körper eigentlich laufend im Detox-Modus ist und somit ganz von alleine entgiftet und sich selbst reinigt. Das funktioniert natürlich am Besten wenn man ihn dabei mit gesunder, natürlicher und vorzugsweise biologischer Ernährung, einem entspannten Lebensstil sowie ausreichend Bewegung unterstützt. Für Tips zu einer nachhaltigen Ernährungsumstellung und gesunden Alternativen stöbert durch mein Archiv.

Eine langfristige Ernährungsumstellung ist der beste Detox

Und genau aus diesem Grund bin ich kein großer Fan von radikalen Fasten- oder Hungerkuren. Neben einer gesunden Ernährung gibt es noch zusätzliche Methoden um den natürlichen Entgiftungsprozess des Körpers zu unterstützen. Einige davon möchte ich euch in diesem Beitrag vorstellen. Ob man nun schon besonders gesund lebt oder gerade am Anfang einer Ernährungsumstellung steht, diese Methoden eignen sich für jeden der den eigenen Detox-Prozess boosten möchte. Darüber hinaus schließen die folgenden Methoden Hunger aus, man fühlt sich energiegeladen und ist nach wie vor fähig seinen Alltag zu bewältigen und sogar Sport zu treiben.

Juice

Fastenkuren bei welchen man tagelang ausschließlich Obst- und Gemüsesäfte zu sich nimmt sind derzeit der absolute Kassenschlager. Geht es um die gesundheitlichen Vorteile einer Juice-Kur scheint die Gesundheitswelt aber geteilter Meinung zu sein. Die einen meinen durch gepresste Säfte fügt man dem Körper zu viel Zucker bei und außerdem werden dem Obst und Gemüse beim Entsaften die für die Verdauung wichtigen Ballaststoffe entzogen. Andere sind der Ansicht, dass gepresste Säfte eine wahre Heilkraft haben und unendlich viel Energie geben.

Ich bin ja grundsätzlich immer für einen Mittelweg. Persönlich liebe ich Juices – solange sie grün und selbst gemacht sind! Das ist auch der springende Punkt. Die meisten kommerziellen Anbieter von gepressten Säften und Juice-Kuren konzentrieren sich bei der Zusammenstellung fast ausschließlich auf Obst. Dieses enthält zwar viele Vitamine aber auch weitaus mehr Fruchtzucker als vor allem grünes Gemüse. Diese Mengen an Fruchtzucker sind weniger gut für unseren Körper. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.

Besteht ein Juice aber zu 80% aus grünem Gemüse wie Sellerie, Kohl oder Spinat sieht das Ganze schon anders aus. Zugegeben, ein Saft aus 100% grünem Gemüse ist geschmacklich ziemlich gewöhnungsbedürftig. Eine kleine Menge an Karotten, roter Bete oder auch einem grünen Apfel kann hier aber den großen geschmacklichen Unterschied machen. Buntes Gemüse enthält etwas mehr Fruchtzucker als die grüne Verwandtschaft, ist dementsprechend süßer und kann durchaus in kleinen Mengen beigemischt werden. Ein paar Stücke Ingwer oder Kurkuma sind im Übrigen auch richtige Geschmacks-Booster und außerdem sensationelle Superfoods für das Entgiftungsorgan Leber. Kurzum – ein zum größten Teil aus grünem Gemüse bestehender Saft ist eine Vitaminbombe, pumpt dank Chlorophyll im wahrsten Sinne Sonnenlicht in unsere Adern und verpasst uns einen gewaltigen Energiekick. Grüne frisch gepresste Gemüsesäfte können also eine tolle Unterstützung für die Entgiftung unseres Körpers sein.

Natürlich kann man auch eine komplette Juice-Kur durchführen. Das kann eine tolle Möglichkeit sein um dem Verdauungstrakt mal eine Pause zu gönnen und den Körper mit Vitaminen zu durchfluten. Voraussetzung ist hier aber, dass die Ernährungsweise grundsätzlich schon nicht all zu schlecht ist oder zumindest eine Ernährungsumstellung im Anschluss an die Kur geplant ist. Wei bereits erwähnt: Es bringt nicht viel, seinen Körper einem radikalen Detox zu unterziehen um ihn danach wieder voll zu müllen. Ich würde außerdem in den meisten Fällen davon abraten eine reine Juice-Kur länger als drei bis fünf Tage durchzuführen. Ich bin überzeugt davon, dass unser Körper auch von Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten profitieren kann und würde ihm diese Nährstoffe auf Dauer nicht vorenthalten. In diesem Sinne kann ich nur empfehlen auch während einer Juice-Kur ein paar Nüsse, etwas frisches Gemüse, eine Gemüsesuppe oder einen Smoothie einzubauen um die Protein und Ballaststoff Versorgung zu gewährleisten. Zusätzlich sollte man während einer jeden Fastenkur auf ausreichend Wasser, Entspannung und Schlaf achten.

Tolle und inspirierende Filme zum Thema sind Das Gerson Wunder oder auch Fat, Sick and Nearly Dead. Diese Filme zeigen, dass vor allem biologisches Gemüse und oft auch eine sehr lange Juice-Kur einen tollen Heilungseffekt auf den kranken Körper haben können. Eine lange Juice-Kur sollte aber immer von einem Arzt begleitet werden!

Mehr Infos rund ums juicen findet ihr hier und hier.

Intermittierendes Fasten

Ein weiterer und eigentlich mein Lieblings-Weg um a.) dem tagelangen Fasten aus dem Weg zu gehen und b.) dem Körper und vor allem dem Verdauungstrakt ab und an eine Pause zu gönnen, lautet Intermittierendes Fasten. Das Ganze kann im Übrigen auch beim Abnehmen unterstützen und ist nachhaltiger und gesünder als die nächst beste Crash-Diät.

Intermittierendes Fasten stellt sozusagen das Essverhalten unserer Vorfahren nach. In der heutigen Zeit haben wir die Möglichkeit kontinuierlich zu essen. Ist nichts im Kühlschrank, fahren wir schnell zum Supermarkt und kaufen uns etwas Leckeres. Davon konnten unsere Vorfahren nur träumen. Deren Leben war geprägt von Hungersnöten und dann wieder von Zeiten in denen genügend Nahrung für Alle da war. Moderner Forschung zu Folge, hat dieser Zyklus zwischen Fasten und Nahrungsaufnahme unglaubliche Vorteile auf unseren Körper.

Beispielsweise kann auf diese Weise die Insulin-Sensibilität normalisiert werden. Wir konsumieren heute Zucker in Unmengen. Die Produktion des zuckersenkenden Hormons Insulin kann dabei irgendwann nicht mehr mithalten und gibt den Geist auf. Dies führt schließlich zu erhöhtem Zucker im Blut, da Insulin ja eigentlich die Aufgabe hat diesen an seinen Bestimmungsort zu transportieren um dort als Energie verwertet zu werden. Diese sogenannte Insulin-Reistenz ist Ursprung vieler Volkskrankheiten wie beispielsweise Diabetes. Durch intermittierndes Fasten soll unser Körper nach einiger Zeit aber dahingehend programmiert werden in erster Linie unsere Fettreserven als Energiequelle anzugreifen. Diese Umprogrammierung soll außerdem das Verlangen nach Zucker in der Nahrung stillen! Studien zu Folge kann dieser Prozess außerdem einen positiven Effekt auf Demenz haben sowie weitere neurologische Vorteile mit sich bringen. Außerdem wird durch diese Form des Fastens unser Hungerhormon Ghrelin stabilisiert sowie unser Wachstumshormon (HGH = Human Growth Hormone) aktiviert. Letzteres wirkt dem Alterungsprozess entgegen, kurbelt die Fettverbrennung an und unterstützt unsere körperliche Fitness. Für all jene ohne vorhandene gesundheitliche Beschwerden ist diese Form des gelegentlichen Fastens eine tolle Vorsorge.

Klingt alles ziemlich cool, oder? Wie aber funktioniert diese Form des Fastens genau? Es gibt verschiedene Methoden hierzu. Die für mich plausibelste Form ist aber die Folgende. Man nimmt sich rund 14 bis 36 Stunden eine Esspause – Schlafenszeit inklusive – und isst nur in einem 8 Stunden Fenster. Ist leichter als es klingt, versprochen! Schon einmal von Dinner Cancelling gehört? Das ist im Grunde sehr ähnlich. Isst man beispielsweise um 18 Uhr die letzte Mahlzeit und frühstückt erst gegen 10 Uhr, hat man bereits 16 Stunden gefastet. Diese Methode kann man so lange durchführen bis der Körper sich umstellt und Fett als primäre Energiequelle angreift. Wenn es soweit ist, stabilisiert sich das Gewicht und auch Diabetes sowie die Sensibilität von Insulin können sich verbessern. Danach kann man diese Methode des Fastens weiterhin ab und an durchführen. Auch bei dieser Methode ist eine grundsätzlich gesunde und ausgewogene Ernährung aber eine wichtige Voraussetzung. Schwangere, Stillende sowie all jene mit sehr viel Stress oder einer Essstörung sollten aber grundsätzlich auf das Fasten verzichten.

Für mehr Infos zu diesem wirklich interessanten Thema klickt hier.

Veganes Fasten

Vor allem für all jene die recht oft oder sogar täglich tierische Produkte zu sich nehmen, kann es nicht schaden ab und an einmal ein veganes Gericht, vielleicht einen veganen Tag in der Woche oder sogar eine vegane Woche einzulegen. Tierische Produkte sind Säurebildner und zu viele davon können den Körper übersäuern und so auch zu dem ein oder anderen Wehwehchen führen. Hier könnt ihr mehr zu unserem Säure-Basen Haushalt lesen. Auch ohne tierische Lebensmittel gibt es genügend Möglichkeiten für sättigende Mahlzeiten – stöbert durch meinen Rezeptindex um einige davon zu finden. Auch um ausreichend Proteine muss man sich keine Sorgen machen. Die Pflanzenwelt bietet genügend proteinreiche Alternativen wie zum Beispiel Hanf Pulver oder Quinoa. Auch beim veganen Fasten gilt eine grundsätzlich gesunde und ausgewogene Ernährung als Basis. Es bringt sich nicht viel eine Pause von tierischen und somit auch säurebildenden Produkten zu nehmen um den Körper dann erst wieder durch unbiologische Sojaprodukte oder zuckerhaltige Fertigkost zu belasten. Hier habe ich einen Bericht zu diesem Thema geschrieben. Grundsätzlich spricht nichts gegen den gelegentlichen Konsum tierischer Produkte – solange auf die Qualität und faire Haltung der Tiere geachtet wird. Mehr zu den Vorteilen von biologischen Lebensmitteln könnt ihr hier nachlesen.

Schlusswort 

Für mich macht es einfach mehr Sinn gesunde Alternativen in die eigene Ernährung einzubauen – die nicht so tollen Dinge fallen dann irgendwann automatisch weg. Und et voilá schon hat man eine Ernährungsumstellung vollzogen. Das Gleiche gilt beim Fasten. Zwingt man sich selbst zu einer radikalen Hungerkur, ist man oft schon nach kurzer Zeit geschwächt, hinterfragt sein Handeln und wird beim Anblick eines Schokokuchens schwach. Über den macht man sich dann im Eiltempo her bis kein einziger Krümel mehr vorhanden ist. Schlechtes Gewissen und ziemlich sicher Übelkeit sind dann die Folge. Warum also nicht einfach ein paar der oben erwähnten Detox-Elemente ab und an einmal in die Ernährung einbauen, grundsätzlich gesund essen und einfach locker bleiben wenn man doch einmal zu etwas greift, dass vielleicht nicht den „Besser.Esser Preis“ gewinnt?

Im Grunde kommt es immer darauf an, was wir täglich zu uns nehmen und nicht auf das was wir ab und an mal essen!

In meinem nächsten Bericht schreibe ich über einen oft vergessenen Aspekt des Entgiftens – Umwelteinflüsse, ihre Folgen und was wir dagegen tun können. Stay tuned.


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