Ich kaufte mir das Traumbuch noch in Husum, wegen seines Titels. Den Klappentext beachtete ich nicht weiter. Als ich dann feststellte, es geht ums Koma, legte ich das Buch erstmal zur Seite. Es war irgendwie eine Enttäuschung, ich hätte gerne etwas zum Thema „Träume“ gelesen.
Nun aber nahm ich es doch in die Hand, und das Buch ist wirklich gut geschrieben. Verdiente 5 Sterne!
„Das Traumbuch“ von Nina George erschien 2016 bei Knaur.
Inhalt
Henri möchte seinen 13 jährigen Sohn Sam sehen. Doch vorher rettet er noch ein Menschenleben. Danach wird er überfahren und liegt im Koma.
Meinung
Als Leser erleben wir dies Koma aus verschiedenen Perspektiven: Aus Henris Perspektive, der verschiedene Dinge aus seiner Vergangenheit wieder erlebt. Aus der Perspektive seines Sohnes Sam und aus der Perspektive seiner Ex.
Charaktere
Besonders ans Herz gewachsen ist mir Sam. Ich finde es klasse, wie er darum kämpft, bei seinem Vater sein zu können, auch wenn dieser nicht reagiert auf ihn. Wie er Lügen in Kauf nimmt, weil diese Beziehung ihm wichtiger ist als Leistung zu erbringen. Wow!
Interessant auch der Aspekt der Synästhesie.
Hoffnung
Man hofft das ganze Buch hindurch, dass Henri aufwacht. Für Sam. Damit Sam seinen Vater noch kennenlernt. Doch was, wenn nicht? Dann hat sein Junge ihn sein Leben lang nicht gesehen, was ja nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Wir wissen nie, wann unser Leben zu Ende ist, also sollten wir solche Entscheidungen nicht vor uns herschieben.
Fazit
Keine leichte Kost, aber superspannend, nachdenklich machend, interessant.