Ladies & Gentlemen,
die Brüder Klitschko geniessen in Deutschland sehr hohes Ansehen. Diese Wertschätzung war den beiden gebürtigen Ukrainern natürlich nicht zufällig zuteil geworden. Ganz und gar nicht. Mit den Fäusten im Ring mussten sich Vitali und sein jüngerer Bruder Wladimir auf harte Art und Weise ihre Existenz erkämpfen. Und zwar besonders in der Anfangsphase, denn niemand in der Branche hatte auf die beiden Männer aus der Ukraine gewartet. Es ist geradezu unglaublich, was die Brüder Klitschko - jeder für sich - inzwischen bereits erreicht haben. Diese Leistung verdient zweifellos Anerkennung.
Gestern war es also wieder so weit: Vitali Klitschko hatte den Engländer David Haye zum Gegner. - Sorry, habe ich eben geschrieben zum 'Gegner'? Besser muss es natürlich heissen: Zum Geschäftspartner.
Zwar hatte der sehr gut aussehende und quirlige Hayes bereits Monate vor dem Kampf kräftig die Werbetrommel gerührt. Mit Verunglimpfungen und Geschmacklosigkeiten (zum Beispiel ein Plakat, welches einen abgehackten Kopf von Klitschko zeigt) hatte Hayes verbal auf Klitschko eingeschlagen und keine Gelegenheit zur Beleidigung und Provokation ausgelassen. Er würde die Ära Klitschko ein für allemal beenden, so seine Sprüche. Wladimir Klitschko hatte auf die Provokationen von Hayes besonnen und ruhig reagiert. Sinngemäß sagte er in Fernsehen: "Hayes hat mich und meine Familie beleidigt. Deshalb werde ich ihn nicht nur besiegen, sondern im Ring bestrafen."
Diese beispiellos konsequent durchgezogenen Marketingaktionen hatten schließlich zur Folge, dass ein ausverkauftes Fußballstadion und sage und schreibe 500 Millionen (!) Menschen weltweit den Kampf im Fernsehen mit Spannung erwarteten.
Aber zum Unterschied von Großmaul Cassius Clay, besser bekannt unter dessen späteren Namen Muhamad Ali, der seinen Sprüchen im Ring stets auch Taten folgen ließ, wartete Hayes nur mit großspuriger Eloquenz auf.
Im Fight zeigte es sich, dass Hayes vom Handwerk des Boxers nichts, aber auch gar nichts verstand. - Nun habe ich schon wieder einen Fehler gemacht! Eben schrieb ich 'Fight'. Es war kein Boxkampf, sondern eine flotte Aerobic-Übung zweier Geschäftspartner. Die beiden Männer im Ring achteten strikt darauf, dass sie möglichst in großem Abstand zueinander standen, damit nicht einer von den beiden etwa von einem Handschuh gestreift würde.
Klitschko bedankte sich in Siegerpose nach dem Spektakel artig beim dankbaren Publikum. "Danke. Es war eine große Gaaampf". Demnach scheint auch die Ehre seiner Familie wieder im Lot zu sein.
Vielleicht interessiert meine Leser noch ein Detail: Klitschko ist der Arbeitgeber seines Gegner Hayes! Die satte Börse für den 'Gaaampf' erhält Hayes von der Firma Klitschko! Unglaublich, aber wahr. Das hat es in der Tat noch nie gegeben, dass ein Schwergewichtsboxer seine Gegner bezahlt und nach seinen Kriterien entsprechend auswählt. So kann man nur hoffen, dass die Scheinkämpfe des System Klitschkos hoffentlich bald endgültig Geschichte sind. --- Peter Broell
Ach ja: Zum Schluss hatte der unterlegene Sprücheklopfer Haye, der nun zum Millionär geworden war, als zusätzliche Belohnung auch noch einen Kuss von Vitali Klitschko im Ring erhalten! Demnach mußte Vitali Klitschko seinen Kopf unbedingt noch dran haben! Sonst hätte er ja nicht küssen können...
die Brüder Klitschko geniessen in Deutschland sehr hohes Ansehen. Diese Wertschätzung war den beiden gebürtigen Ukrainern natürlich nicht zufällig zuteil geworden. Ganz und gar nicht. Mit den Fäusten im Ring mussten sich Vitali und sein jüngerer Bruder Wladimir auf harte Art und Weise ihre Existenz erkämpfen. Und zwar besonders in der Anfangsphase, denn niemand in der Branche hatte auf die beiden Männer aus der Ukraine gewartet. Es ist geradezu unglaublich, was die Brüder Klitschko - jeder für sich - inzwischen bereits erreicht haben. Diese Leistung verdient zweifellos Anerkennung.
Gestern war es also wieder so weit: Vitali Klitschko hatte den Engländer David Haye zum Gegner. - Sorry, habe ich eben geschrieben zum 'Gegner'? Besser muss es natürlich heissen: Zum Geschäftspartner.
Zwar hatte der sehr gut aussehende und quirlige Hayes bereits Monate vor dem Kampf kräftig die Werbetrommel gerührt. Mit Verunglimpfungen und Geschmacklosigkeiten (zum Beispiel ein Plakat, welches einen abgehackten Kopf von Klitschko zeigt) hatte Hayes verbal auf Klitschko eingeschlagen und keine Gelegenheit zur Beleidigung und Provokation ausgelassen. Er würde die Ära Klitschko ein für allemal beenden, so seine Sprüche. Wladimir Klitschko hatte auf die Provokationen von Hayes besonnen und ruhig reagiert. Sinngemäß sagte er in Fernsehen: "Hayes hat mich und meine Familie beleidigt. Deshalb werde ich ihn nicht nur besiegen, sondern im Ring bestrafen."
Diese beispiellos konsequent durchgezogenen Marketingaktionen hatten schließlich zur Folge, dass ein ausverkauftes Fußballstadion und sage und schreibe 500 Millionen (!) Menschen weltweit den Kampf im Fernsehen mit Spannung erwarteten.
Aber zum Unterschied von Großmaul Cassius Clay, besser bekannt unter dessen späteren Namen Muhamad Ali, der seinen Sprüchen im Ring stets auch Taten folgen ließ, wartete Hayes nur mit großspuriger Eloquenz auf.
Im Fight zeigte es sich, dass Hayes vom Handwerk des Boxers nichts, aber auch gar nichts verstand. - Nun habe ich schon wieder einen Fehler gemacht! Eben schrieb ich 'Fight'. Es war kein Boxkampf, sondern eine flotte Aerobic-Übung zweier Geschäftspartner. Die beiden Männer im Ring achteten strikt darauf, dass sie möglichst in großem Abstand zueinander standen, damit nicht einer von den beiden etwa von einem Handschuh gestreift würde.
Klitschko bedankte sich in Siegerpose nach dem Spektakel artig beim dankbaren Publikum. "Danke. Es war eine große Gaaampf". Demnach scheint auch die Ehre seiner Familie wieder im Lot zu sein.
Vielleicht interessiert meine Leser noch ein Detail: Klitschko ist der Arbeitgeber seines Gegner Hayes! Die satte Börse für den 'Gaaampf' erhält Hayes von der Firma Klitschko! Unglaublich, aber wahr. Das hat es in der Tat noch nie gegeben, dass ein Schwergewichtsboxer seine Gegner bezahlt und nach seinen Kriterien entsprechend auswählt. So kann man nur hoffen, dass die Scheinkämpfe des System Klitschkos hoffentlich bald endgültig Geschichte sind. --- Peter Broell
Ach ja: Zum Schluss hatte der unterlegene Sprücheklopfer Haye, der nun zum Millionär geworden war, als zusätzliche Belohnung auch noch einen Kuss von Vitali Klitschko im Ring erhalten! Demnach mußte Vitali Klitschko seinen Kopf unbedingt noch dran haben! Sonst hätte er ja nicht küssen können...