Schildbürgerstreich zu Frankfurt am Main

Sie sehen auf dem Bild das ehemalige Technische Rathaus in Frankfurt am Main. Das Foto stammt aus dem Jahr 2007. Der Urheber des Fotos nennt sich: Dontworry. Und den 'Heiligenschein' um das Gebäude zog Peter Broell.
Schildbürgerstreich zu Frankfurt am Main
Ladies & Gentlemen,
sehen Sie sich bitte das Foto genau an und klicken Sie darauf, um es zu vergrößern: Ganze 4 Jahre alt ist dieses Bild. Sie sehen einen vollkommen intakten Gebäudekomplex in zentraler Lage unmittelbar neben dem Frankfurter Kaiserdom.
Wenn Sie heute dieses Gebäude in Frankfurt suchen, werden Sie so gut wie nichts mehr davon vorfinden. Das Technische Rathaus, welches im Jahr 1973 bis 1974 nach den preisgekrönten Plänen der Architektengemeinschaft Bartsch, Thürwächter und Weber erbaut worden war, wurde abgerissen.
Ganze 37 Jahre ist dieser Bau alt geworden, der heute gut und gern 100 Millionen Euro kosten würde, bis er dem Presslufthammer-B-B-B-Bernhard zum Opfer fiel.
Und so sieht es jetzt aus: Auch das Wandgemälde geht sang- und klanglos dahin. Foto: Peter Broell
Schildbürgerstreich zu Frankfurt am Main
Ich kann mich an die Bauzeit noch sehr gut erinnern: Weil meine Familie und ich damals ganz in der Nähe wohnten, gingen wir täglich am Bauzaun entlang und konnten so den Baufortschritt sehen. Als schließlich alles fertig schien, kritisierte ich das Baugerüst, das weiterhin das Gebäude verunzierte. Doch dann stellte es sich heraus, dass dieses seltsame 'Gerüst' Bestandteil der Konstruktion war.
Nun kann man natürlich über Geschmack trefflich streiten. Fakt ist, dass man in den frühen 70-ern das Bauwerk schön gefunden haben muss, - sonst wäre es wohl nicht aus einer Vielzahl an Vorschlägen internationaler Architekten als Sieger hervorgegangen.
Was man damals schätzte und liebte, empfindet man heute als grauenvoll - und natürlich umgekehrt! In den 60-er und 70-er Jahren wurden Fachwerkhäuser verputzt oder mit Plättchen verkleidet, weil man sich in einem alten Fachwerkhaus zu wohnen schämte. Es galt als rückständig und ärmlich. Heute ist es genau umgekehrt: Jetzt werden wieder Fachwerkhäuser neu gebaut und mühsam auf alt getrimmt, - ähnlich wie künstlich abgetragene Blue Jeans. Noch vor wenigen Jahren hätte zum Beispiel die gleiche Frau, die heute sorglos zerrissene Jeans kauft, den geringsten Webfehler in der Hose beanstandet und energisch einen Preisnachlass gefordert.
Der Zeitgeist ist in einem steten Wandel begriffen. - Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass schon nach wenigen Generationen die anders geartete Architektur des Frankfurter Technische Rathauses als eines der Highlights Frankfurts gepriesen würde. Wie gesagt, über Geschmack lässt sich streiten. Worüber man allerdings nicht streiten kann: Ein durch und durch grundsolide gebautes Gebäude - wie das Frankfurter Technische Rathaus -, das gegebenenfalls 1.000 Jahre und noch sehr viel länger gute Dienste geleistet hätte, reißt man nicht nach 3 Dutzend Jahren wieder ab! Ich nenne das eine skandalöse Verschwendung der Steuermittel, Frau Oberbürgermeisterin Petra Roth! --- Peter Broell

wallpaper-1019588
Digitalnomaden an der Algarve – wie Handelsroboter und Kryptowährungen durch Automation große Effizienzsteigerung generieren
wallpaper-1019588
altraverse stellt Shojo-Titel für Herbst 2024 vor
wallpaper-1019588
Ninja to Koroshiya no Futarigurashi: Manga erhält eine Anime-Adaption
wallpaper-1019588
[Manga] H.P. Lovecrafts Der leuchtende Trapezoeder