In diesem Bild sind zwölf Irrgänger. Betrachte sie genau. In welchem von Ihnen findest du dich wieder? Welcher gleicht dir am meisten?
Bald ist wieder Jahrmarkt und die Marktfahrer packen schon hoffnungsfroh ihre Lebkuchen und Zuckerwaren ein. Auch der Aussteller mit dem Spiegelkabinett poliert seine vielen Scheiben. Erinnerst du dich an das wundervolle Verirren in den Glasgängen?
Orientierungslos sucht man den Ausgang: konzentriert man sich narzisstisch auf das eigene Spiegelbild, dann ist man sicher falsch, man kommt da tausendfach vor. Konzentriert man sich auf das Bild seiner Mitmenschen, dann ist man meistens auch falsch, wegen den Scheiben. Man kann ihnen nie dauerhaft folgen. Der einzige Trick, man kann hochschielen. Dann sieht man den Rand der Scheiben und der Spaß ist nur noch halb so groß - aber die Bewunderung der anderen umso grösser.
So kommt mir unsere Welt oft vor. Alle sind verirrt, alle geben vor, den Weg zu kennen, die meisten gucken sich selbst an, einige versuchen anderen zu folgen, aber so schnell kommt da keiner raus.
Außer man schielt ein wenig.
BILD
Irrgänger / 47cm x 66cm / Glasmalfarben und Acryl auf Zeichenpapier / 2012, N°12-009
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