US-Präsident Donald Trump ist besessen von Umfragen – wenn sie gute Werte für ihn liefern (wenn nicht, sind sie Fake…). Seinen ganzen Wahlkampf funktionierte er in eine einzige Live-Übertragung seiner „tollen Popularitätswerte“ um.
Auch deshalb müssen ihn die jüngsten Werte richtig kränken: Nach dem Pleiten-, Pech- und Pannen-Start im Oval Office begleitet von Massenprotesten sind Trumps Beliebtheitswerte laut CBS-Umfrage auf 40 Prozent gefallen, 48 Prozent der Wahlberechtigten sehen den Wüterich negativ.
Das sind wahrlich desaströs Werte – vor allem für einen Präsidenten in der Startphase im Oval Office (Obama lag bei rund 70 %, Bush bei 60 %). Überhaupt: Es sind die niedrigsten Zahlen für einen Präsidenten zum Beginn der Amtszeit jemals.
Apropos Obama: Der wurde von Trump im Wahlkampf als „inkompetenter Versager“ und „schlechtester Präsident aller Zeiten“ heruntergemacht. Allerdings: Niemals während den acht Jahren im Weißen Haus sanken Obamas Umfragewerte auf Trumps derzeit blamabel niedriges Niveau. Trump müsste sich angesichts dieser Werte jetzt selbst als „Loser“ klassifizieren und seine Präsidentschaft als „totales Desaster“ bewerten.
Klar, nochmals: Im Kosmos Trump sind schlechte Umfragewerte natürlich „Fake“ und das Resultat eines „manipulierten Systems“.
Insgesamt aber könnte. die Talfahrt bei der Popularität vielleicht die schlechte Laune und das immer wirrere Benehmen des umstrittenen Präsidenten erklären. Sein langjähriger Kumpel, Talk-Radiostar Howard Stern, gab gerade eine recht treffende Psycho-Analyse des labilen Commander-in-Chief ab. „Nichts ist ihm wichtiger, als geschätzt zu werden, er will, dass ihn alle mögen“, sagte Stern. Trump würde sich schwertun, die scharfe Kritik an seiner Amtsführung zu verkraften, glaubt er.
Das gelte übrigens auch für die Wutwelle, die ihm aus Hollywood entgegenschlägt. Trump hätte laut Stern immer die Nähe der Stars gesucht, er wollte fast krampfhaft einer von ihnen sein, suchte Anerkennung in der Promi-Szene. Die brutale Abfuhr muss ihn hart treffen, glaubt der Radio-Talker.
So scheint auch erklärbar, warum sich Trump ständig in Twitter-Kriegs stürzt, gegen Alec Baldwin, der ihn auf „Saturday Night Live“ gekonnt parodiert, gegen Arnold Schwarzenegger, der ihm bei der Show „Celebrity Apprentice“ ablöste, gegen alles und jeden wirklich.
Einsamer Trump, so viel zu tun und so viel Undank.