Vom Feuer über Griechenland und auf den Königsthron
Die junge Herrin von Avalon, Anderle, begibt sich hoch schwanger zu ihrer Cousine Irnana und deren Ehemann, den König der Ai-Zir, um die beiden zu warnen. Anderle hatte eine Vision, in der der neugeborene Sohn von Irnana und Uldan, Mikantor, bei einem Angriff auf das Dorf in den Flammen umkommt. Die beiden schlagen Anderles Warnung jedoch in den Wind und so kommt es, dass Anderle mit dem Baby Mikantor in den Armen aus einem brennenden Dorf fliehen muss. Die Herrin von Avalon versteckt den Thronerben beim Volk am See, denn Galid, der den Überfall auf das Dorf des Jungen zu verantworten hat, sucht Mikantor, um ihn zu töten. Nach einigen Jahren, wird Mikantor, der den Decknamen Woodpecker trägt, in Avalon in den Mysterien ausgebildet, doch einigen unglückliche Zufälle verdankt der Junge es, dass er von Sklavenhändlern nach Griechenland verschleppt wird und glaubt, seine Heimat, die Insel der Macht, niemals wieder zusehen…
In „Das Schwert von Avalon“, erzählt Diana L. Paxson nach Aufzeichnungen der 1999 verstorbenen Marion Zimmer Bradley, die Geschichte von Mikantor, für den einst das Schwert von den Sternen, also Excalibur geschmiedet wurde, das in „Die Nebel von Avalon“ eine wichtige Rolle spielt. Die Geschichte selbst ist diesmal in der Bronzezeit angesiedelt, also ca. 1.200 vor Christus und man erfährt viel über die damalige Lebensweise der Menschen auf der Insel Großbritannien, in Griechenland und auch auf dem mitteleuropäischen Festland, denn dies sind alles Mikantors Stationen auf dem Weg, sein Volk endlich von seinem Peiniger Galid zu befreien, er auch seine Eltern auf dem Gewissen hat. Außerdem steht ihm dann auch Tirilan zur Seite, die Tochter der Herrin von Avalon und ihres Zeichens Priesterin von Avalon. Hier darf man sich auch auf eine schöne Liebesgeschichte gefasst machen. Erotische Szenen gibt es aber leider kaum und sind eher angedeutet, nicht wie wir von Marion Zimmer Bradley selbst es gewohnt sind, mit viel Feingefühl ausführlich beschrieben. Das finde ich sehr, sehr schade, denn das war immer ein bedeutender Bestandteil ihrer Bücher. Natürlich hat sie dieses Buch nicht mehr selbst geschrieben, sondern ihre Schwägerin und trotzdem steht ihr Name als auf dem Buchcover, da sie die Ideengeberin ist.
Der Schreibstil von Diana L. Paxson ist sehr gut und angenehm zu lesen. Allerdings fehlt ihrer Schreibe der Fluss und der packende Strom, der mich immer an MZB’s Bücher gefesselt hat und mich mir die Nacht um die Ohren schlagen ließ. Dennoch kommt an vielen Stellen Spannung auf, wenn Anderle von Galid bedroht wird oder Mikantor von den Sklavenhändlern verschleppt wird und in verschiedene gefährliche Situationen gerät. Auch ließ der Text bei mir Bilder im Kopf entstehen, ich habe Charaktere und Landschaften vor meinem inneren Auge gesehen und viele Andeutungen auf die zeitlich früher angesiedelten Bücher „Das Licht von Atlantis“ (stammt noch von MZB selbst) und „Die Ahnen von Avalon“ entdeckt und verstanden.
Ich habe ein wenig Zeit gebraucht, um mit den Charakteren warm zu werden. Dies lag aber vor allem daran, dass das Buch mit Anderle, der Herrin von Avalon, beginnt und die Herrin immer das Wohl Avalons und des Landes in den Mittelpunkt stellt. Dabei geht sie auch im übertragenen Sinne gerne mal über Leichen. Das macht Anderle nicht sehr sympathisch, allerdings schwenkt die Geschichte dann um und beleuchtet die Ereignisse um Mikantor oder Tirilan und die beiden kann man getrost ins Herz schließen, Eine weitere wunderbare Figur ist auch der griechische Schmid Velantos, ein Raubein mit dem Herz am rechten Fleck, der Mikantor Gefährte und Bruder zu gleich ist. Galid ist ein Bösewicht wie er im Buche steht und muss unbedingt aufgehalten werden.
Der Schutzumschlag des Hardcovers weicht natürlich von den anderen Avalon-Titel ab, da diese im Fischerverlag verlegt werden und „Das Schwert von Avalon“ und „Die Ahnen von Avalon“ im Diana Verlag erschienen sind. Das Cover ist düster, es zeigt die Herrin von Avalon, die Mikantor das Schwert von den Sternen reicht und somit passt es wirklich wunderbar zum Inhalt des Buches! Mir gefällt es außerordentlich gut!
Fazit: Diana L. Paxson hat mit „Das Schwert von Avalon“ wieder bewiesen, dass sie eine ernstzunehmende Autorin und eine würdige Person ist, um das Erbe der Ausnahmeautorin Marion Zimmer Bradley weiterzuführen. Ich kann allen Fans der Avalon-Romane von MZB auch dieses Werk ans Herz legen, denn ich konnte wieder in die Welt von Avalon eintauchen und hatte das Gefühl, nach einer langen Reise nach Hause zu kommen!
Das Schwert von Avalon
von Marion Zimmer Bradley Gebundene Ausgabe: 592 Seiten Verlag: Diana Verlag (30. August 2010) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3453291018 ISBN-13: 978-3453291010 Originaltitel: Sword of Avalon
Rezension vom 31.12.2012
Die junge Herrin von Avalon, Anderle, begibt sich hoch schwanger zu ihrer Cousine Irnana und deren Ehemann, den König der Ai-Zir, um die beiden zu warnen. Anderle hatte eine Vision, in der der neugeborene Sohn von Irnana und Uldan, Mikantor, bei einem Angriff auf das Dorf in den Flammen umkommt. Die beiden schlagen Anderles Warnung jedoch in den Wind und so kommt es, dass Anderle mit dem Baby Mikantor in den Armen aus einem brennenden Dorf fliehen muss. Die Herrin von Avalon versteckt den Thronerben beim Volk am See, denn Galid, der den Überfall auf das Dorf des Jungen zu verantworten hat, sucht Mikantor, um ihn zu töten. Nach einigen Jahren, wird Mikantor, der den Decknamen Woodpecker trägt, in Avalon in den Mysterien ausgebildet, doch einigen unglückliche Zufälle verdankt der Junge es, dass er von Sklavenhändlern nach Griechenland verschleppt wird und glaubt, seine Heimat, die Insel der Macht, niemals wieder zusehen…
In „Das Schwert von Avalon“, erzählt Diana L. Paxson nach Aufzeichnungen der 1999 verstorbenen Marion Zimmer Bradley, die Geschichte von Mikantor, für den einst das Schwert von den Sternen, also Excalibur geschmiedet wurde, das in „Die Nebel von Avalon“ eine wichtige Rolle spielt. Die Geschichte selbst ist diesmal in der Bronzezeit angesiedelt, also ca. 1.200 vor Christus und man erfährt viel über die damalige Lebensweise der Menschen auf der Insel Großbritannien, in Griechenland und auch auf dem mitteleuropäischen Festland, denn dies sind alles Mikantors Stationen auf dem Weg, sein Volk endlich von seinem Peiniger Galid zu befreien, er auch seine Eltern auf dem Gewissen hat. Außerdem steht ihm dann auch Tirilan zur Seite, die Tochter der Herrin von Avalon und ihres Zeichens Priesterin von Avalon. Hier darf man sich auch auf eine schöne Liebesgeschichte gefasst machen. Erotische Szenen gibt es aber leider kaum und sind eher angedeutet, nicht wie wir von Marion Zimmer Bradley selbst es gewohnt sind, mit viel Feingefühl ausführlich beschrieben. Das finde ich sehr, sehr schade, denn das war immer ein bedeutender Bestandteil ihrer Bücher. Natürlich hat sie dieses Buch nicht mehr selbst geschrieben, sondern ihre Schwägerin und trotzdem steht ihr Name als auf dem Buchcover, da sie die Ideengeberin ist.
Der Schreibstil von Diana L. Paxson ist sehr gut und angenehm zu lesen. Allerdings fehlt ihrer Schreibe der Fluss und der packende Strom, der mich immer an MZB’s Bücher gefesselt hat und mich mir die Nacht um die Ohren schlagen ließ. Dennoch kommt an vielen Stellen Spannung auf, wenn Anderle von Galid bedroht wird oder Mikantor von den Sklavenhändlern verschleppt wird und in verschiedene gefährliche Situationen gerät. Auch ließ der Text bei mir Bilder im Kopf entstehen, ich habe Charaktere und Landschaften vor meinem inneren Auge gesehen und viele Andeutungen auf die zeitlich früher angesiedelten Bücher „Das Licht von Atlantis“ (stammt noch von MZB selbst) und „Die Ahnen von Avalon“ entdeckt und verstanden.
Ich habe ein wenig Zeit gebraucht, um mit den Charakteren warm zu werden. Dies lag aber vor allem daran, dass das Buch mit Anderle, der Herrin von Avalon, beginnt und die Herrin immer das Wohl Avalons und des Landes in den Mittelpunkt stellt. Dabei geht sie auch im übertragenen Sinne gerne mal über Leichen. Das macht Anderle nicht sehr sympathisch, allerdings schwenkt die Geschichte dann um und beleuchtet die Ereignisse um Mikantor oder Tirilan und die beiden kann man getrost ins Herz schließen, Eine weitere wunderbare Figur ist auch der griechische Schmid Velantos, ein Raubein mit dem Herz am rechten Fleck, der Mikantor Gefährte und Bruder zu gleich ist. Galid ist ein Bösewicht wie er im Buche steht und muss unbedingt aufgehalten werden.
Der Schutzumschlag des Hardcovers weicht natürlich von den anderen Avalon-Titel ab, da diese im Fischerverlag verlegt werden und „Das Schwert von Avalon“ und „Die Ahnen von Avalon“ im Diana Verlag erschienen sind. Das Cover ist düster, es zeigt die Herrin von Avalon, die Mikantor das Schwert von den Sternen reicht und somit passt es wirklich wunderbar zum Inhalt des Buches! Mir gefällt es außerordentlich gut!
Fazit: Diana L. Paxson hat mit „Das Schwert von Avalon“ wieder bewiesen, dass sie eine ernstzunehmende Autorin und eine würdige Person ist, um das Erbe der Ausnahmeautorin Marion Zimmer Bradley weiterzuführen. Ich kann allen Fans der Avalon-Romane von MZB auch dieses Werk ans Herz legen, denn ich konnte wieder in die Welt von Avalon eintauchen und hatte das Gefühl, nach einer langen Reise nach Hause zu kommen!
Das Schwert von Avalon
von Marion Zimmer Bradley Gebundene Ausgabe: 592 Seiten Verlag: Diana Verlag (30. August 2010) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3453291018 ISBN-13: 978-3453291010 Originaltitel: Sword of Avalon
Rezension vom 31.12.2012