Das Rosie-Projekt

Das Rosie Projekt

Titel:  Das Rosie-Projekt
Originaltitel: The Rosie Project
Genre: Belletristik
Seiten: 352 Seiten
Verlag: Fischer Krüger
ISBN-10: 3810519510
ISBN-13: 978-3810519511

Erste Sätze:
Ich denke, ich habe eine Lösung für das Ehefrauproblem gefunden. Wie bei so vielen wissenschaftlichen Durchbrüchen, war die Lösung im Nachhinein ganz logisch, doch ohne eine Reihe außerplanmäßiger Ereignisse wäre ich wohl nie darauf gekommen.

Klappentext:
Muss pünktlich sein, logisch denken und gerne Fahrrad fahren. Wenn Sie rauchen, trinken und an Horoskope glauben, ist Aufüllen des Fragebogens zwecklos.

Inhalt:
Für Don Tillman steht fest – er muss endlich heiraten. Es ist jedoch so, menschliche Beziehungen sind ziemlich kompliziert und soziale Interaktionen gehen meistens schief. Don wäre aber kein Wissenschaftler, wenn er dafür keine Lösung entwickeln könnte: Er erfindet das Ehefrau-Projekt. Ein 16-seitiger Fragebogen soll die perfekte Frau für Don ausfindig machen, alles wissenschaftlich fundiert. Wie es im Leben aber ist, es kommt anders wie man denkt und es kommt Rosie. Barkeeperin, Raucherin, Unpünktlich und Vegetarierin, schlimmer geht es nicht, aber Rosie hat gar nicht auf ihn abgesehen, sie sucht ihren biologischen Vater und findet Hilfe bei Don, der Genetiker ist und das gesuchte Knowhow besitzt.
Es wird aber nicht nur eine Suche nach der perfekten Frau und den biologischen Vater, sondern nach dem Leben, neben all den Fakten und einer Welt aus Gefühlen, die sich einfach nicht erklären lässt.

Meine Meinung:
Dieses Buch zog meinen Blick magisch an, da der Klappentext sehr aussagelos ist, bat ich in der Buchhandlung doch mal kurz hineinlesen zu dürfen und gleich nach den ersten Seiten stand für mich fest, diese Geschichte muss ich mitnehme und in ihr versinken.

Dons Freunde Gene und Claudia, ein Psychologenehepaar, bitten ihn darum, einen Vortrag über Asperger zu halten, eine Form von Autismus. Nachdem dieser aus genetischer Sicht erfolgreich gehalten wurde, fragen sie dezent nach, ob ihn die Symptome nicht bekannt vorkommen und für Don ist klar, ja, Laszlo Hevesi aus dem Institut für Physik passt genau in dieses Bild. Das erste Schmunzeln breitet sich aus, es ist natürlich Don, den sie meinten, aber dieser sieht nun einmal gar keinen Zusammenhang, er ist einfach nur sehr analytisch, faktenverliebt und mag eine genaue Strukturierung seines Alltages. Eine Ehefrau fehlt noch zu seinem Glück und er entwickelt einen Fragebogen, der es in sich hat. Man schüttelt den Kopf, während einen ein Lächeln auf den Lippen kleben bleibt, man verliebt sich in Don, wenn einen auch klar wird, das Potenzial für seine Ehefrau besitzt man wohl eher nicht.

Gene stellt ihm Rosie vor und einem wird schnell klar, diese Geschichte kann nur abenteuerlich verlaufen. Don ist weiß, als Ehefrau taugt sie nicht, aber trotzdem möchte er ihr helfen, ihren biologischen Vater zu suchen, weil als Wissenschaftler liebt man Probleme, zu deren Lösung man beitragen kann. Die beiden verbringen nun viel Zeit miteinander und kommen sich näher. Jetzt könnte die große Liebesgeschichte einsetzen, aber so groß wird sie gar nicht, sie kommt auf dezenten Sohlen daher und scheint viel zu oft unmöglich. Wer Liebesgeschichten eigentlich nicht mag, der wird sich mit diesem Buch wahnsinnig wohl fühlen, weil es anders ist, fern von jedem Kitsch. Hier geht es eher darum, wie zwei Menschen lernen miteinander auszukommen, obwohl sie auf den ersten Blick überhaupt nichts gemeinsam haben und ob daraus tatsächlich Liebe wachsen kann, es bleibt lange fraglich.

Man entwickelt für Don sehr viel Sympathie, in seiner kleinen Welt gefangen, ist es spannend, wie er nach und nach mit alten Mustern bricht, nur um Rosie bei ihrer Suche beizustehen. Die Spielereien der beiden bringen einen oft zum Schmunzeln, kein lautes Lachen, nein, dieses Buch gehört zu der ruhigen Sorte, der es jedoch gelingt, ein Netz um den Leser zu spannen, so dass es irgendwann unmöglich ist, dass Buch zur Seite zu legen, man verschwindet in der Geschichte, taucht tief in die Worte ab und fühlt sich wohl zwischen den Menschen, die so anders als die Norm erscheinen und doch vor Logik nur so strotzen.

Fazit:
Eine Liebesgeschichte? Ein bisschen, aber mehr geht es darum, dass zwei Menschen zueinander finden, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben. Manchmal sind es gerade die Unterschiede, die Gemeinsamkeiten wachsen lassen.
5 Sterne

Habt ihr das Potenzial, Dons Ehefrau zu werden? Auf der Verlagsseite gibt es dazu einen sehr netten Test – klick.



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