Der scheidende BP-General Tony Hayward bekommt scheinbar eine Abfindung in zweistelliger Millionenhöhe.
Natürlich findet man das absurd. Der Mensch hat ein Weltuntergangsdesaster zu verantworten, hatte dem BP einen Quartalverlust von 17 Milliarden beschert, wird wegen Unfähigkeit von seinem Posten geschmissen - und bekommt trotzdem 14 Millionen. Absurder geht es wohl nicht. Für das, was er da angerichtet hatte, gehört er auf Hartz IV verdammt zu werden, und all seine Habe und alle Bezüge, die er sich bisher sozusagen `verdient hatte, gehören gepfändet und in die Bekämpfung der Hayward-Ölpest gesteckt.
Aber nein. Man schmeisst ihm noch Millionen nach, als sei der Menschlein ein grosser Wohltäter der Gesellschaft, dem die Menschheit ewig dankbar sein soll. Wieder 1x gehen die Eliten wider jede Logik vor.
Da fällt aber ein, dass all die Versager, die an der Spitze der grossen Unternehmen skandalös und spektakulär gescheitert sind, bei ihrem Rücktritten, die eigentlich ein Spiessrutenlaufen hätten sein sollen*, mit solchen horrenden Summen abgefunden werden. Wieso das?! fragt man sich ratlos und empört.
Kungfutius kennt (auch hier) die Antwort.
Diese Spitzen der Wirtschaft kennen viel von den Interna der Wirtschaftspolitik, wissen, wo sich diese oder jene einflussreichen Personen schwer um die Gesellschaft versündigt hatten. Damit sie dann den Mund halten, stopft man ihn ihnen dann mit millionenschweren Abfindungen zu. Diese Abfindungen darf man als Plappermaul-Geld sehen. Sie sollen die Diskretion der zukünftigen Wirtschaftsvorgänge absichern.
*Man vergegenwärtigt sich nur, wie brutal hart die Eliten mit `normalen Verbrechern` umgehen. Wenn schon einem Bankräuber, der nur eine Bank geschädigt hatte, alles abgenommen wird, um den Schaden zu mindern, wäre es nur zu normal, würden auch die White-Collar-Verbrecher mit gleichen Härte angefasst werden.