Das Phänomen der Normalität

Das Phänomen der Normalität

Wer über die Zukunft spricht, denkt automatisch an die Vergangenheit. Sogar Zukunftsforscher tun nichts anderes, und mit ihnen Heerscharen von Experten aller Couleur. Sie extrapolieren die Vergangenheit in die Zukunft. Was gestern war, wird morgen sein. Nach dem Regen scheint wieder die Sonne, nach der Nacht folgt der Tag. Nach der Baisse kommt die Hausse. Das ist normal.

Doch die Zukunft hält sich oft nicht an die Spielregeln. Es treten unerwartete Ereignisse auf, natürliche, soziale und technische Prozesse geraten außer Kontrolle. Außerordentliche Ereignisse verändern unser Leben radikal. Die Normalität wird außer Kraft gesetzt.

Dabei haben wir schon Mühe mit Ereignissen, die unsere unmittelbare Normalität durchbrechen. Die meisten von uns erleben solche Einschnitte im Verlaufe ihres Lebens. Geliebte Menschen sterben, wir verlieren den Arbeitsplatz, haben einen schweren Unfall oder machen eine Krankheit durch, die unsere Leben verändert.

Doch wirklich große Ereignisse, die unser ganzes Umfeld verändern, schließen wir aus. Wir fahren Auto, also werden wir auch morgen noch Auto fahren. Wenn’s sein muss elektrisch. Wir leben in einer Demokratie, also werden wir auch morgen noch in einer Demokratie leben. Wir schauen fern, also werden wir auch morgen noch fernsehen. Das ist normal.

Viele können sich schon kein Leben ohne i-Phone vorstellen. Und offline zu sein, wäre schlimmer als der Tod.

Tritt dann ein Bruch der Normalität ein, so sind wir gelähmt. Unsere „normale“ Welt bricht zusammen.

Aber es sind nicht nur die Normalität zerstörende Ereignisse selbst, die uns Mühe bereiten. Es ist auch die Geschwindigkeit, mit denen diese über uns hereinbrechen.

Ein Beispiel dafür war die Verfolgung der Juden durch die Nazis: Nur ein kleiner Teil der Juden ist damals aus Deutschland geflüchtet, als die Nazis die Macht übernahmen. Die Mehrzahl dachte wohl, dass es nicht so schlimm werden würde, wie es aussah und dass sich das politische Klima wieder ändern würde. Man fühlte sich ja gut in die Gesellschaft integriert und man war nicht nur Jude, sondern auch Deutscher. Viele von ihnen konnte sich nicht vorstellen, dass es so schnell gehen würden. Bis zu dem Moment, wo es zu spät war.

Dabei wüssten wir eigentlich, dass Normalität nicht normal ist, und trotzdem hängen wir so an ihr. Am liebsten wäre uns eine unendliche Abfolge von Normalität. Und täglich grüßt das Murmeltier.

Doch die nächsten Jahre werden alles andere als „normal“ sein. Wir sollten uns darauf vorbereiten und auf die Zeichen achten. Euer Traumperlentaucher



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