Das Nissan Motorsportprogramm 2013

101865 1 5 300x200 Das Nissan Motorsportprogramm 2013Nissan hat sein von der Motorsport-Abteilung Nismo koordiniertes und global ausgerichtetes Rennsportprogramm für 2013 vorgestellt – und dabei zugleich schon einen Ausblick auf die Saison 2014 gegeben. Im Rahmen der Eröffnung der neuen Nismo Unternehmenszentrale in Yokohama gab Nissan CEO Carlos Ghosn für 2014 die Rückkehr des Unternehmens nach Le Mans bekannt. Für ein technisch radikal neues Modell erhält Nissan vom Veranstalter ACO (Automobile Club de l‘Ouest) einen Startplatz in der Experimentalfahrzeugen vorbehaltenen „Garage 56″. Der Prototyp soll bahnbrechende neue Antriebstechniken testen und dabei auch neue Wege für die Elektrifizierung von Rennwagen aufzeigen. Zugleich soll er dem ACO und dem Weltmotorsportverband FIA wertvolle Daten liefern, um diese Technologie in das Reglement für LMP1-Prototypen integrieren zu können.

„Wir werden mit einem Fahrzeug nach Le Mans zurückkommen, das unter den härtesten Bedingungen zukünftige Elektroantriebe für unsere Straßen- und Rennsportwagen erprobt”, kündigte Carlos Ghosn an.

Vor der Enthüllung des neuen Sportprototyps steht Nismo eine arbeitsreiche Saison 2013 ins Haus. Zu den Schwerpunkten des globalen Engagements zählen:

• die Fortsetzung der Aktivitäten auf der Langstrecke mit dem von Nismo entwickelten GT-R GT3 in der FIA GT- und Blancpain Endurance-Serie
• Nismo Motoren für 17 in Le Mans startende LMP2-Prototypen – entspricht einem Drittel des gesamten Starterfeldes
• die Rückkehr in den australischen Top-Motorsport mit vier Nissan Altima für die populäre V8-Supercar-Meisterschaft
• der weitere Ausbau des GT Academy-Programms, das mit Wettbewerben in Europa, Russland, den USA, Südafrika und im Nahen Osten schon heute ein globales Erfolgsmodell darstellt.

Die Pläne für Le Mans
Wie schon beim bahnbrechenden Nissan DeltaWing – er startete im letzten Jahr aus der „Garage 56″ von Le Mans – setzt Nissan auch beim neuen Le Mans-Projekt für 2014 auf radikale Innovationen und eine weitere Elektrifizierung des Antriebsstrangs. Der Einsatz des Fahrzeugs soll allen beteiligten Parteien Daten verschaffen, die zu einer Integration des Konzepts in das LMP1-Reglement und damit zu einer möglichen Rückkehr von Nissan in die Top-Kategorie beitragen.

Derweil werden konventionellere Kraftquellen von Nissan bei den diesjährigen 24 Stunden eine tragende Rolle spielen. Nicht weniger als 17 Fahrzeuge aus der LMP2-Kategorie vertrauen auf die Performance des 4,5 Liter großen V8-Saugmotors mit internem Code VK45DE – das stärkste Engagement eines Motorenherstellers seit 15 Jahren. Im Rennen (22./23. Juni 2013) werden alle Fahrzeuge mit Nissan-PS einen einheitlichen Schriftzug „powered by Nissan Nismo” tragen.

GT-R-Offensive
Zahlreihe Werks- und Kundenaktivitäten ranken sich auch wieder um den Supersportwagen GT-R. In der Saison 2012 waren Modelle dieses Typs weltweit siegreich – sowohl in der japanischen Super GT500 und GT300 als auch – in GT3-Ausführung – in der japanischen Taikyu- und der britischen GT-Meisterschaft.

Für 2013 hat Nismo den GT-R GT3 nochmals weiterentwickelt, genauso wie den erneut in der Super GT Serie antretenden GT-R GT500.

Super GT500
Das zur Halbzeit der letzten Saison neu eingeführte Aerodynamik-Paket für den Heckbereich des GT-R GT500 erwies sich als großer Durchbruch. Dank eines modifizierten Unterbodens und eines auffälligen „Haischfischzahn”-Designs erreichte Nismo deutlich höhere Abtriebswerte bei zugleich verringertem Luftwiderstand.

Der 3,4 Liter große V8-Motor mit der Bezeichnung VRH34B geht 2013 in seine dritte Saison. Um ihn weiter fit zu halten, hat Nismo die Reibung aller beweglichen Teile weiter reduziert und zugleich die Drehmomentkurve noch fülliger gestaltet. Folgen: ein geringerer Verbrauch und eine Elastizität, die den unterschiedlichen Rennstreckenprofilen besser Rechnung trägt.

Michael Krumm startet 2013 im GT-R von Kondo Racing
In der Top-Kategorie der Super GT – der GT500 – ist Nissan erneut mit vier Teams präsent. Die Meister der beiden letzten Jahre Ronnie Quintarelli (Italien) und Masataka Yanagida werden für ihren historischen Doppel-Pack mit der Beförderung in den von Nismo eingesetzten Werkswagen (Motul Autech GT-R) belohnt.

Keine Änderungen im Aufgebot des von Kazuyoshi Hoshino geleiteten Teams IMPUL, das erneut mit dem Brasilianer Joao Paulo de Oliviera (Brasilien) und Tsugio Matsuda (Japan) antritt. Die beiden langjährigen Nissan Werksfahrer Satoshi Motoyama und Michael Krumm dagegen trennen sich: Der gebürtige Reutlinger ersetzt im GT-R von Kondo Racing als zweiter Mann neben Stammfahrer Hironobu Yasuda den Schweden Björn Wirdheim; Motoyama spannt im Team MOLA neu mit Yuhi Sekiguchi zusammen. Der von Nissan geförderte Sekiguchi (25) hatte sich am Steuer eines GT-R GT3 in der GT300-Klasse für höhere Aufgaben empfohlen

Die Koordination des Gesamteinsatzes von Nissan in der Super GT500-Serie obliegt weiterhin Kunihiko Kakimoto; die Reifen liefern Michelin (NISMO und MOLA), Bridgestone (IMPUL) und Yokohama (Kondo).

Super GT300
Im zweiten Jahr beteiligt sich Nissan mit nunmehr schon vier GT-R Nismo GT3 in der zweiten Liga der Super GT, der GT300. Alle Fahrzeuge rollen auf Yokohama-Reifen und wurden für die neue Saison weiterentwickelt. Die Motoren geben sich nochmals stärker und standfester, auch die Bremskraftverteilung und die Aerodynamik wurden optimiert. Der höheren Performance angepasst wurden das Fahrwerk und die Getriebeübersetzungen.

Unter den Nissan Teams kommt NDDP Racing eine besondere Bedeutung zu. Das Kürzel steht für Nissan Driver Development Program – das firmeneigene Talentförderprogramm. Unter Leitung des 67-jährigen Teammanagers und japanischen Motorsportidols Masahiro Hasemi startet mit Daiki Sasaki ein 21-jähriger Fahrer, den Nissan 2012 bei Starts in der nationalen Klasse der japanischen Formel 3 unterstützt hat. Ihm zur Seite steht als Partner Kazuki Hoshino, Sohn des legendären Kazuyoshi Hoshino.

Super Taikyu
In der Super Taikyu-Serie vertreten ein von Kondo Racing eingesetzter GT-R Nismo GT3 und sechs Fairlady Z (370Z) die Nissan Farben. Der „Three Bond Nissan-Gaigakkou”-GT-R ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen Kondo Racing und der technischen Hochschule von Nissan (Nissan Jidousha-Daigakkou). Studenten der Hochschule sind als Schulklasse Teil des Rennprogramms.

NDDP – Nissan Driver Development Program (Japan)
Seit 2006 unterstützt Nissan aufstrebende Talente, die sich in der auf Nachwuchsfahrer zugeschnittenen Formula Challenge Japan erste Sporen im Monoposto verdienen wollen. 2013 soll sich Kiyoto Fujinami – der im April 18 Jahre alt wird – am Steuer einer der 200 PS starken Monoposti bewerben. Ebenfalls mit Nissan Hilfe startet Mitsunori Takaboshi (20) in der nationalen Klasse der All-Japan-Formel-3-Serie.

Lange erwartete Rückkehr nach Australien
Nach 20-jähriger Abstinenz kehrt Nissan 2013 wieder in die Premier League des australischen Tourenwagen-Sports zurück. In der jahrelang von Ford und der GM-Tochter Holden monopolisierten V8-Supercar-Championship greift das Unternehmen mit zwei Teams und vier Modellen vom Typ Altima V8 ein. James Moffat, Sohn der australischen Tourenwagen-Legende Allan Moffatt, und Michael Caruso steuern von Norton – einem Antivirus- und Anti Spyware Programm des US-Softwarehauses Symantec – gesponsorte Altima. Die von den Brüdern Todd und Rick Kelly bewegten Nissan sind in den schwarz-weißen Farben des globalen Whiskey-Giganten Jack Daniel’s lackiert.

Nissan trat zuletzt 1992 in der Top-Liga des australischen Tourenwagen-Sports an. Der Nissan GT-R Skyline „R32″ verdankte seinen Ruf als „Godzilla” vor allem Siegen beim berühmten Bathurst 1000. Dort fuhr er 1991 und 1992 mit 550 PS aus einem Bi-Turbo-Sechszylinder und mit Allradantrieb den Holden- und Ford-V8 auf und davon.

Auftakt zur Saison 2013 in Down Under ist bereits an diesem Wochenende: Dann gehen die von viertürigen Limousinen abgeleiteten, über 600 PS starken Hecktriebler auf einer verkürzten Variante des Ex-Formel-1-Kurses von Adelaide an den Start. Beim „Clipsal 500″ stehen zwei Läufe à 250 Kilometer auf dem Programm.

GT Academy
Die viel beachtete und erfolgreiche Nissan GT Academy hat binnen vier Jahren aus einigen hochtalentierten Konsolespielern waschechte Rennfahrer gemacht. Auf Basis der Gran Turismo® 5 Serie für die PlayStation®3 legten Spieler auch 2012 auf verschiedenen Strecken über 800 Millionen virtuelle Kilometer am Steuer von Nissan Modellen zurück – unter anderem auch mit dem elektrisch angetriebenen Nissan LEAF. Zugleich verfolgten Millionen Zuschauer in über 160 Ländern TV-Beiträge, die den Aufstieg der Academy-Teilnehmer vom PlayStation® Champion bis zum Sieger des in Silverstone ausgetragenen Finales nachzeichneten.

Die große Popularität der GT Academy hat sie längst über die Grenzen Europas hinaus bekannt gemacht. So gibt es 2013 neben verschiedenen Wettbewerben in Europa Ausscheidungen auch in Russland, den USA, Südafrika und im Nahen Osten. Weitere Expansionspläne nehmen zurzeit konkrete Formen an.

Die Sieger der GT Academy 2012 erhalten wie schon ihre Vorgänger die Chance zu einer Karriere im internationalen Motorsport. Für die Saison 2013 hat Nissan daher Wolfgang Reip (Belgien), Peter Pyzera (Deutschland), Mark Shulhitskiy (Russland) und Steve Doherty (USA) bereits feste Plätze im Cockpit eines GT-R GT3 reserviert.

Das genaue Programm für die offiziell zu „Nismo Athleten” erklärten Nachwuchsstars wird noch festgelegt – doch stehen mit der Blancpain Endurance- und der FIA GT-Serie zwei Betätigungsfelder bereits fest. Für die britische GT Meisterschaft dagegen wurde Nissan die Startgenehmigung verweigert. Mit der Begründung, Fahrzeug und Piloten seien „zu schnell” für die übrige Konkurrenz!

Ein starkes Team
Die Nissan Markenphilosophie „Innovation, die begeistert” und die starke globale Führungsmannschaft unterstreichen, wie wichtig der Motorsport für die Zukunftspläne des Unternehmens auf und abseits der Rennstrecke ist.

Darren Cox, globaler Nissan Motorsportdirektor, sagt: „Motorsport spielt eine Schlüsselrolle bei der weltweiten Stärkung unserer Marke. Unser Fokus liegt darauf, Motorsportfans über die V8 Supercars, die Super GT in Japan und die global populäre GT Academy Zugang zu den innovativen und begeisternde Produkten von Nissan zu verschaffen. Dieser Ansatz wird ergänzt durch Überraschungen auf und neben der Piste – unter anderen durch innovative Technikansätze im Motorsport.”

Herzstück und Regiezentrale aller globalen Nissan-Motorsport-Aktivitäten ist Nismo, jene Ideenschmiede, die dank neuer Firmenzentrale nun besser denn je aufgestellt ist. Zusätzlich zu den Verantwortlichkeiten im Motorsport ist Nismo federführend bei der Entwicklung neuer High-Performance-Fahrzeuge für die Straße. Der Juke Nismo rollt bereits vom Band, demnächst gefolgt vom 370Z Nismo. Aber auch ein GT-R Nismo als ultimatives Flaggschiff der neuen Nismo-Palette ist beschlossene Sache.

„Nismo spielt eine Schlüsselrolle bei den Plänen für neue Serien- und Rennfahrzeuge”, sagt Nismo Präsident Shoichi Miyatani. „Wir werden uns schnell als exklusive Performance-Marke des Unternehmens etablieren. Zum ersten Mal ist unser ganzes Team an einem Standort zusammengefasst – so wird dieses Areal ein regelrechtes Biotop für immer neue Hochleistungsgewächse sein. Unsere hochtalentierten Ingenieure wollen die Grenzen des technisch Machbaren verschieben – und so neue Helden schaffen!”


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