Das Nachbeben von Duisburg / Ein Trostpflaster der Katastrophe

Übrigens: man darf zufrieden sein, hier sind nur diese 19 Menschen umgekommen und auch die Anzahl der (Schwer)Verletzten hält sich in Grenzen. Bei den Umständen hier, bei der Länge des Tunnels und der Anzahl der Masse hätte sich die Duisburger Love-Parade in die Liste der ganz Grossen Katastrophen (wie etwa Nine Eleven, Weihnachts-Tsunami, oder Erdbeben von Haiti) eintragen können. Da sind auch einige hundert, ja sogar über tausend Opfer möglich gewesen.

Da hätte man schon wieder stolz sein können, es in die Liste der Rekordkatastrophen geschafft zu haben.

Dass es zu dem Rekorddesaster doch nicht kam, das könnte bereits an der Vernetzung liegen. Der Netzt wirkt weniger aufklärerisch als erzieherisch. Das ist ein Familieneffekt, das sich in den Netzen zeigt. Wie die Kinder in einer Familie sich gegenseitig zum besseren Menschen erziehen, so wird im Internet das Individuum zu einem besseren Menschen erzogen, zu einem superioren Wesen. Und dieses kann das einfach nicht mehr bringen, in Panik zu geraten.

(Das ist, übrigens, auch der Faktor, der politisch wirksam ist und an dem die Eliten eines Tages scheitern müssen.)

So brach hier im Tunnel die Panik aus, und in dieser Grabenge hätte sie, wie gesagt, noch viel schlimmer werden können. Dass das nicht geschah, das liegt höchstwahrscheinlich bereits an der Denkfestigkeit, die sich viele aus jener kopflosen Masse bereits im Netzen angeeignet hatten. Es knallte irgendwie bei entscheidend vielen von ihnen, dass sie nun unbedingt den kühlen Kopf behalten müssen, weil es da ums überleben geht und da Über-Überlebensfähigkeiten notwendig seien.

(Mag diese Darstellung auch übertrieben optimistisch und idealisiert sein, so stimmt sie im Ansatz garantiert.)



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