auf die Frage, warum ich diese Webseite habe…
weißt du, in einem alter, von dem du noch sehr weit entfernt bist, fangen manche menschen darüber nachzudenken, warum sie auf der welt sind und was wohl der sinn deren daseins ist und was sie noch alles machen möchten, bevor es mit diesem leben vorbei sein wird. man nennt das oft “midlife crisis” und es ist selten vor dem vierzigsten jahr eines durchschnittlichen mannes zu befürchten.
frauen sind da ein wenig anders. zum einen werden sie vom zyklus gesteuert und von der medizinischen tatsache, dass sie irgendwann keine kinder mehr kriegen können. zum anderen ist das wort “karriere” nach wie vor für die meisten weiblichen erdbewohner fiepegal. frauen sind mütter. mütter ihrer eigener kinder, mütter ihrer chefs, ihrer mitbürger, ihrer haustiere und so weiter. ich finde das gut so. denn männer können genau dies eins - mutter sein - nicht. alles andere können männer ausgezeichnet.
nun, ich habe mit 29 mein kinderprogramm abgeschlossen, mich zwei jahre zuhause gelangweilt und bin dann wieder ab in die berufswelt. nicht wegen der karriere, mehr wegen dem hummel im popo. ich hab projekte in ganz Europa gemacht. gute, spannende projekte. und nach 2-3 jahren hab ich mich gefragt - und was dann? ich kann jetzt noch 10 weitere jahre durch die welt fliegen, globale verantwortung und dreistellige millionenbudgets jonglieren, doch was dann? ich hab keine lust mehr. ich hab mich versetzen lassen und übernahm ein langweiliges projekt bei einer bank in hannover.
vor zwei jahren fing es dann an, diese bohrende frage, wer ich bin und wozu. die antwort steht auf der webseite. ich mag dieses zitat sehr, denn es ist meine tiefe überzeugung, dass wir da sind, um diese welt zu bereichern. im beruf kann ich mich nur anteilig ausdrücken. doch das ist nur der eine teil von mir - der strukturierende, ordnende, leitende. ich bin gute projektmanagerin. das weiß ich. doch ich bin mehr. ich bin eine gute mutter. ich kann meine freundschaften pflegen. ich bin gute tochter und schwester. und seit ich mal als kind in dem badezimmer meiner oma bilder mitentwickelt habe, bin ich gern eine fotografin. vielleicht keine besonders gute, aber es ist ein wichtiger und wesentlicher teil von mir. und dieser musste raus. ich fotografiere fremde menschen, und die finden sich im bild wieder. ich mag das. ich fühle mich dadurch bestätigt und mehr ich als ohne all das.
und das nenne ich selbstverwirklichung.