Schon Hanns-Dieter Hüsch stellte dermaleinst fest, dass fast alles im Leben aus Neugier entsteht.
Hieraus sollte nun allerdings nicht geschlussfolgert werden, dass Neugier auch immer grundsätzlich konstruktiv ist. Beispiel:
Ich war heute Morgen aus reiner Neugier und gemeinsam mit einer Freundin in einem so genannten Gottesdienst der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, also kurz: bei den Mormonen.
In der Tat ein weit weniger mysteriöses, attraktives oder auch nur interessantes Erlebnis als man sich das gemeinhin vielleicht vorstellen mag. Ich würde sogar behaupten, dass es sich bei jener Sekte um eine recht armselige handelt. Man kann über keine Homiletik streiten, weil es keine gibt. Man kann über keine Soteriologie streiten, weil es keine gibt. Man kann über keine Exegese streiten, weil es keine gibt. Und nicht einmal über die Predigt selbst kann man streiten, weil es auch die nicht gibt, sondern lediglich ein paar lose aneinander gereihte Zeugnisse.
Das einzige, was es gibt, sind offensichtliche Laiendarsteller, die mit ihrer schauspielerischen Leistung sogar das Trash-TV unterbieten, sich ans Rednerpult stellen, mit zitternder Stimme sowie feuchten Augen zusammenhangslose Verse aus den Evangelien lesen und sich dabei Bischof nennen.
Dieser eigentümliche Verein, so wohlhabend er materiell sein mag, ist in der Tat ziemlich arm. Und wer selbst nichts hat, steht in der Gefahr, sich etwas zu nehmen, das ihm nicht gehört. Und auch das tun die Mormonen.
Es wimmelt nur so von christlichen Vokabeln wie Sünde, Heiligung, Berufung und dergleichen, aber allesamt werden diese Begriffen mit abenteuerlichen Inhalten gefüllt, die so weder christlich noch biblisch sind.
Selbst die frömmelnde Rhetorik und den obligatorischen Dilletantismus scheint man eins zu eins von der evangelischen Kirche übernommen zu haben. Nun, ich erhebe gewiss keinen Anspruch darauf. Und vielleicht ist genau das dann doch der eine, wenn auch einzige, konstruktive Gesichtspunkt, den ein Besuch bei den selbsternannten Heiligen der Letzten Tage hat: er erlöst von der eigenen Betriebsblindheit. Denn so substanzarm dürfen unsere Gottesdienste nicht sein!
Nun, keine Frage, dass die Mormonen ausgesprochen liebenswerte Menschen sind, aber wer ernsthaft glaubt, dass der allmächtige Gott, der Schöpfer des Universums ursprünglich ein Mensch war, der muss wohl schon zu Lebzeiten sein Gehirn Gunther von Hagens vermacht haben...
Hieraus sollte nun allerdings nicht geschlussfolgert werden, dass Neugier auch immer grundsätzlich konstruktiv ist. Beispiel:
Ich war heute Morgen aus reiner Neugier und gemeinsam mit einer Freundin in einem so genannten Gottesdienst der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, also kurz: bei den Mormonen.
In der Tat ein weit weniger mysteriöses, attraktives oder auch nur interessantes Erlebnis als man sich das gemeinhin vielleicht vorstellen mag. Ich würde sogar behaupten, dass es sich bei jener Sekte um eine recht armselige handelt. Man kann über keine Homiletik streiten, weil es keine gibt. Man kann über keine Soteriologie streiten, weil es keine gibt. Man kann über keine Exegese streiten, weil es keine gibt. Und nicht einmal über die Predigt selbst kann man streiten, weil es auch die nicht gibt, sondern lediglich ein paar lose aneinander gereihte Zeugnisse.
Das einzige, was es gibt, sind offensichtliche Laiendarsteller, die mit ihrer schauspielerischen Leistung sogar das Trash-TV unterbieten, sich ans Rednerpult stellen, mit zitternder Stimme sowie feuchten Augen zusammenhangslose Verse aus den Evangelien lesen und sich dabei Bischof nennen.
Dieser eigentümliche Verein, so wohlhabend er materiell sein mag, ist in der Tat ziemlich arm. Und wer selbst nichts hat, steht in der Gefahr, sich etwas zu nehmen, das ihm nicht gehört. Und auch das tun die Mormonen.
Es wimmelt nur so von christlichen Vokabeln wie Sünde, Heiligung, Berufung und dergleichen, aber allesamt werden diese Begriffen mit abenteuerlichen Inhalten gefüllt, die so weder christlich noch biblisch sind.
Selbst die frömmelnde Rhetorik und den obligatorischen Dilletantismus scheint man eins zu eins von der evangelischen Kirche übernommen zu haben. Nun, ich erhebe gewiss keinen Anspruch darauf. Und vielleicht ist genau das dann doch der eine, wenn auch einzige, konstruktive Gesichtspunkt, den ein Besuch bei den selbsternannten Heiligen der Letzten Tage hat: er erlöst von der eigenen Betriebsblindheit. Denn so substanzarm dürfen unsere Gottesdienste nicht sein!
Nun, keine Frage, dass die Mormonen ausgesprochen liebenswerte Menschen sind, aber wer ernsthaft glaubt, dass der allmächtige Gott, der Schöpfer des Universums ursprünglich ein Mensch war, der muss wohl schon zu Lebzeiten sein Gehirn Gunther von Hagens vermacht haben...