„Das Leben ist doch viel zu kurz…“


Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der es immer mehr darum geht, höher, schneller und weiter hinaus zu kommen. Alles ist auf Wachstum ausgerichtet. So auch die Industrie, die uns „nährt“.
Ein häufiges Argument hierbei ist, dass das Leben doch viel zu kurz sei. Denn man möchte viel lieber das Leben genießen, statt sich selbst in einer Sache zurück zu nehmen, gar zu verzichten. Denn was bringt es auch, wenn wir nur dieses eine Leben haben, uns Gedanken über etwaige Folgen unseres Handelns zu machen? Was bringt es bisherige Gewohnheiten zum Wohle anderer umzustellen? Und was kann ein Einzelner dabei überhaupt ausrichten?

In Sachen Fleisch oder Tierproduktekonsum heißt es hierbei dann nicht selten, dass ein Einzelner ja sowieso nichts ausrichten kann. Man, der vegan oder vegetarisch lebt, wird in dieser Welt also nach dieser Auffassung nicht viel verändern. Folglich ist es besser… nichts zu tun?

Eben weil wir nur dieses eine Leben haben, so oft die Argumentation, will man es in vollen Zügen auskosten. Das ist auch nichts Verwerfliches. Denn ein jeder von uns möchte im Grunde glücklich sein. Dennoch begründet alles das uns umgibt zu gewissen Teilen auf Leid. Egal ob die so günstig erstandene Kleidung, das neueste Handy oder eben das Fleisch, der Käse oder das Ei auf unserem Teller.

Das Große Ganze zu sehen heißt eben auch alles zu sehen. Das Gute, wie das Schlechte. Das Angenehme, wie das Unangenehme. Und ob entschiedenes Wegsehen hierbei richtig ist, stelle ich persönlich einmal in Frage.

Über die letzten Jahre habe ich mich viel mit den Hintergründen von Tierprodukten auseinander gesetzt. Seien es Milchprodukte, Eier, Fisch, oder welche Betäubungsverfahren es in Sachen Schlachtung gibt. Wie schädlich Soja für unsere Umwelt ist. Überhaupt welche Auswirkungen unsere Ernährung auf die Umwelt hat. Habe über Dokumentationen berichtet. Über Bücher. Über Palmöl. Über die Hintergründe von Leder, Daunen, Wolle usw. Von Tierversuchen zur Herstellung von Kosmetik und Reinigungsmitteln.

Alles in allem habe ich mich im Laufe der Zeit über die unterschiedlichsten Themen informiert. Darunter auch über Müllvermeidung, die Auswirkung von Plastik auf unsere Umwelt, über Kinderarbeit, über die Gewinnung von Erdöl, Fracking, Erderwärmung und noch einiges mehr. Und vieles, was ich während dieser Recherchen herausgefunden habe, hat mich oftmals sehr nachdenklich gestimmt und in mir die Frage wach gerufen wie ich mein eigenes Leben unter Anbetracht all dieser Umstände leben möchte?
All diese Dinge einfach ignorieren? Wegsehen?

Ignoranz kommt für mich nicht in Frage. Dennoch bedeutet es für mich auch diverse Kompromisse einzugehen. Denn ich möchte zwar etwas in dieser Welt verändern, aber dennoch mein eigenes Leben nicht zu kompliziert werden lassen.
Davon abgesehen kann ich auch nicht alles in meinem Leben so verändern, dass es in allen Bereichen stimmig wäre. Insofern muss man immer gewisse Abstriche machen was einem wichtig ist und welchem Aspekt man somit mehr Aufmerksamkeit schenken möchte.

„Das Leben ist doch viel zu kurz…“
Resignation oder Optimismus?

Wir sind von Leid umgeben. Egal ob in unserem persönlichen Alltag oder vermittelt durch Medien, die von Kriegen, Attentaten oder politischen Ereignissen berichten.

Es gibt so viele Probleme. Wenn man in die Welt um sich blickt, so scheint es manchmal als gäbe es überwiegend Negatives. Und wenn man sich dem zu sehr hingibt, dann kann daraus durchaus eine Art Trauer oder Melancholie entstehen. So hat es dann schlussendlich den Anschein, dass es nichts Positives auf dieser Welt gäbe. Und, wenn wir uns über die Inhalte im heutigen Weltalltag unterhalten, meistens entscheiden wir uns dafür, uns über das Negative zu unterhalten.
So äußern wir unsere Unzufriedenheit. Vielleicht aber auch unsere Wut. Wünschen uns Veränderung und Verbesserung. Dass gewisse Dinge anders gehandhabt würden usw.

Früher fragte ich mich öfters warum manche Menschen einfach wegsehen? Warum sie sagen, dass sie das mit den Tieren ja auch so schimm finden, aber dennoch weiter so tun als ob nichts wäre? Ist es Ignoranz?

„Als Einzelner kann man ja sowieso nichts ändern. Was bringt es also, wenn ich auf (beliebiges Thema hier einfügen) verzichte?“, ist so eine häufig aufgeführte Aussage.

Man resigniert also bevor man überhaupt in Betracht zieht zu handeln.
Das Leben ist ja auch viel zu kurz, oder?

Andererseits kann das Leben eines Einzelnen eine ganze Welt verändern. Durch Vorleben, durch Austausch und damit einhergehend durch Inspiration.

„Das Leben ist doch viel zu kurz…“

Der Wunsch nach Verbesserung und Kompromisse

Unsere Welt beinhaltet viele Probleme. Das was wir uns auf den Teller legen ist hierbei nur ein Schauplatz von vielen.
Ich möchte nicht, dass Tiere für mich leiden müssen. Denn sie sind wie wir. Fühlende Wesen. Genauso wenig möchte ich, dass Menschen leiden.
Mein Bestreben ist es andere zu inspirieren. Zum Nachdenken anzuregen. Um im Rahmen meiner Möglichkeiten diese Welt vielleicht ein Stück weit zu verbessern.

Dennoch bedeutet Verbesserung für mich auch diverse Kompromisse einzugehen. Das zu tun, das sich im Bereich meiner Möglichkeiten befindet. Denn, da das Leben kurz ist, möchte ich es zwar einem Sinn widmen, es mir zugleich aber auch so einrichten, dass es mir damit gut geht.

Jedes Mal, wenn ich früher die Aussage hörte, dass das Leben doch zu kurz sei und dass man als Einzelner in dieser Welt nichts verändern kann, empfand ich diese Haltung als ignorant. Denn durch Resignation entscheidet man sich im Grunde bewusst dazu wegzusehen.
Die Realität bleibt im Grunde die gleiche. Die Frage ist wohl vielmehr wie wir mit unserem Blick auf die Welt umgehen. Wollen wir uns der Resignation hingeben? Oder unseren Blick dem Optimismus zuwenden?

Blogger Felix Olschweski von Urgeschmack.de schrieb einmal einen Artikel, dass das gesamte Leben Leid bedeutet. Dass wir nicht leben können ohne solches zu verursachen. Dabei stellte er dann extensive Weidehaltung pflanzlichen Monokulturen gegenüber. Davon abgesehen, dass viele diesen Artikel als Argument gegen eine vegane oder vegetarische Lebensweise verwenden, nach dem Motto: „Schau mal, Veggie, du vergießt mehr Blut als ich, indem ich Fleisch esse“, so geht es ja eigentlich um die Kernaussage, dass alles mit Leid verbunden ist. So eben auch unsere menschliche Existenz.

Sollten wir als Menschen dann jedoch damit argumentieren, dass wir ja sowieso Leid verursachen und es dadurch keinen Sinn macht etwas zu verbessern? Oder sollten wir darin bestrebt sein in unseren Handlungen und in Anbetracht dessen Auswirkungen bewusster zu handeln? Zumindest in dem Maß wie es uns selbst möglich ist?

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