Wie kann man bloß mit so einem Monster schneiden…..und noch dazu, wenn man so ein Schrumpfgermane ist. Naja….das hat eine Geschichte. Und die geht an Peter, für seinen Event “Auf Messers Schneide”.
Tok, tok, tok, toktoktok, toktoktok…ich sitze in meinem Zimmer und starre in meine Bücher. Das Staatsexamen droht. Es hämmert, aber nicht in meinem Kopf, sondern nebenan in der Küche. Tok, tok, tok, toktoktok…Ihr wisst schon. Irgendwann gehe ich leicht entnervt und sehr interessiert rüber. “Was MACHST Du da?” “Hackfleisch”. Ach so. Die chinesische Freundin, mit der ich mir die Wohnung teile, braucht keinen Fleischwolf. Sie hat ja ihr Hackebeil. Klein, wie sie ist, kommt ihr kein anderes Messer in die Finger. Ich könnte ja jetzt den schönen Moment beschreiben, in dem sie, mit dem Messer in der Hand, dem Paketboten die Tür öffnete, aber das ist dann als Gag doch ein wenig abgegriffen.
Ich hab das ja lange nicht verstanden. So ein riesiges Teil! Ich habe kleine Messer benutzt. Scharfe Messer. Höllenscharfe sogar. Aber kleine. “Schneidteufel” hießen die, kennt das jemand? Und habe mich gewundert, warum manche Sachen so schwierig zu bewerkstelligen sind. Kräuter hacken zum Beispiel. Später wurden die Messer etwas länger, die Klinge gezackt. Dann kam das Chefmesser – vergleichsweise ein echtes Allzweckwerkzeug. Lang, schwer genug, um schön in der Hand zu liegen – ich habe zwei davon. Das erste ist Zwilling-Küchenstandard aus dem Messerblock. Das zweite ist ein Geschenk vom Ehemann – feinster japanischer Damast. So fein, dass ich nur selten wage, es zu benutzen.
Das Hackebeil hat mich trotzdem nicht losgelassen. Schuld daran ist Fuchsia Dunlop. Sie hat so von dem Hackebeil geschwärmt, das sie geschenkt bekam, als sie in Sichuan in der Kochschule war….da habe ich endlich eines gekauft. 50 € im Asia-Shop meines Vertrauens. Und wenn man bedenkt, dass es sich um ein Allzweckwerkzeug handelt, dann ist das geschenkt. Tja, Hersteller von Küchengadgets – zieht Euch warm an.
Ich mache das jetzt wie meine Freundin. Ich benutze auch kein anderes Messer mehr – warum auch. Man kann damit Schneiden und Hacken, natürlich. Obwohl es relativ klobig ist und gar nicht mal so leicht, ist man damit erstaunlich wendig. Die breite Schneidfläche erlaubt es, Zutaten aufzunehmen und in die Pfanne zu transportieren. Oder Fleisch ein wenig plattzudrücken. Weil es so schwer ist, hackt es schon mal problemlos einen Knochen durch. Mit der flachen Seite hat man Ingwer oder Knoblauch fix plattgedrückt. Mit dem Ende des Griffs kriegt man schon mal ein paar Gewürze klein. Robust ist es auch. Es gibt schönere, edlere Küchenmesser (ich hab ja eines…), aber niemand ist so anspruchslos, robust und vielseitig wie das Hackebeil. Es will mit warmem Wasser fix abgespült und schön scharf gehalten werden – und ist dafür stets zu Diensten. Bloß das Butterbrot, das schmiere ich dann doch mit einem anderen Messer.
Und mit was schneidet Ihr?