Das Haar in der Suppe der Verschwörungstheorien

Eigentlich, sollte man sich über eine wache kritische Haltung von Mitbürgern freuen. Man sollte sich freuen, wenn Menschen auch sehr eigenwilligen Ahnungen folgen, Fragen stellen und Vermutungen über Hintergründe in Politik, Wirtschaft, Religion und globaler Macht anstellen.
Aber, nicht nur dass einige Menschen sich von allen Fakten frei machen und nur noch der Spekulation huldigen, nein, mit einigen Theorien lähmen sie sich selbst – und leider auch andere.

Egal ob es Ausserirdische sind, uralte Geheimbünde oder übermächtige global operierende Familienclans – immer ist es so, dass wenn die geäusserte Theorie stimmen würde, im Grunde jede Gegewehr zwecklos wäre.
Die Propheten besagter Theorien lösen mit ihren Ideen oft sehr persönliche Probleme. Sie erklären sich damit unter anderem das Drama des Alterns und individuellen Versagens (warum vergesse ich immer alles – ah, Chemtrails, warum bin ich so erfolglos – ah, die wollen das so, warum ist so ein chaos in der Welt und in meinem Leben – ah, das ist geplant, ) und andere oft an die eigene Biographie gebundene Ereignisse.
Sie lösen damit manchmal ihren psychologischen Konflikt, aber sicher nicht das eigentliche Problem (was eigentlich schade ist -g-).

An vielen der VT´s kann durchaus “was dran sein”. Sicher gibt es in der uns umgebenden Luft Stoffe die da nicht hin gehören, sicher gibt es mächtige Bünde, Familien und Personen. Natürlich bleiben uns von vielen Ereignissen die Gründe und Motive verborgen.
Natürlich kann man spekulieren.
Natürlich kann man auch versuchen, sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Aber langfristig ist das einzige Ergebnis solchen Handelns, stellenweiser Haarausfall.
Und da muss man sich nicht wundern, wenn andere “kritische” Menschen ein Haar in der Suppe der Theorien finden.
Drum, wir sollten Leute die wir für Verschwörungstheoretiker halten nicht verfolgen, denn der Kern ihres Mühens ist Zweifel, und Zweifel ist oft eine Quelle des Fortschritts. Aber so wenig wie wir diese Menschen verfolgen sollten, so wenig sollten wir Ideen folgen, die mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten, nur weil diese Thesen gerade gängigen, oder unseren, Vorurteilen entsprechen.

Ach, nach Stunden des Surfens in den unergründlichen Weiten der Internets war das einfach mal nötig.


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