Das große Glück, unterwegs mit den Kleinen

Das große Glück, unterwegs mit den KleinenWie schön ich das Leben mit Kind empfinde, habe ich euch ja schon sehr oft mitgeteilt. Man kann darüber eigentlich auch gar nicht oft genug plaudern oder?

Als ich Petra und ihren Blog alles in klein entdeckte, versuchte ich erstmal rauszubekommen, was der Name eigentlich bedeutete. Als ich merkte, dass es um ihre Kinder geht und wie liebevoll Sie es beschreibt, mit Kindern unterwegs zu sein, da wusste ich, Sie ist eine tolle Gästin für meine Montagspost.

Wer bist du und wieso ein Blog?

Das große Glück, unterwegs mit den KleinenIch bin Petra aus München und blogge seit der Geburt meiner Tochter vor dreieinhalb Jahren unter www.allesinklein.com. Damals wollte ich etwas haben, was meinen Kopf ein bisschen fordert und was einen Anknüpfungspunkt an mein „früheres" Leben bildet. Ich habe lange im Kommmunikationsbereich gearbeitet und wollte schon ganz lange die Bloggerei mal für mich austesten, nur die Zeit dazu fehlte immer.

Davon hatte ich dann mit Kind zwar auch nicht unbedingt mehr, aber ich hab echt schnell Feuer gefangen fürs Bloggen. Ich liebe es, dass ich auf dem Blog authentisch sein kann und meine Themen einfach so setzen kann, wie sie mir gefallen. Ich arbeite mittlerweile als freie Redakteurin und Texterin, und bei meinen Textprojekten bin ich natürlich meistens an Vorgaben gebunden. Da macht es sehr viel Spaß, wenn man an anderer Stelle auch mal ungebunden sein kann.

Wie bist du auf den Blognamen gekommen?

Der kam irgendwie spontan. Ich hatte zuvor ein bisschen drauf rumgekaut. Eigentlich wollte ich so etwas wie Sommerkind, weil die kleine Madame ein Augustkind ist, aber da gibt's schon ne Schuhmarke, die so heißt und die URL war vergeben. Ich glaube, es war beim Aufräumen, da dachte ich plötzlich: allesinklein, das trifft es doch ganz gut.

Reisen ist Leben, auf deinem Blog geht's ums unterwegs sein, was genau bedeutet das für deine Leser?

allesinklein ist sicherlich kein klassischer Reiseblog. Dafür sind mir die anderen Themen viel zu wichtig. Ich liebe das Reisen und das Unterwegssein sehr und habe acht Jahre lang als PR-Managerin in der Touristik gearbeitet. Da kommt man viel rum und darf sehr viel sehen und erleben. Deswegen hängt mein Herz immer noch sehr daran. Mit meinen beiden Kindern, die noch recht klein sind, ist der Radius gerade ein wenig eingeschränkter. Aber genau das finde ich wunderschön, so wie es jetzt ist. Weil ich dadurch so vieles entdecke, das eigentlich direkt vor der Tür liegt.

Ich liebe es, in den Bergen zu sein, von München aus ist das ja zum Glück nicht weit.

Ebenso Italien. Das sind meine Herzensorte, von denen ich auch unglaublich gerne erzähle. Ich mag es, die klassischen Reisethemen in Geschichten zu verpacken und daraus auch für meine Leser eine gewisse Herzensangelegenheit zu machen. Also mehr als nur mal einen Hoteltipp zu posten, sondern auch Emotionalität zu transportieren.

Abgesehen davon heißt „Unterwegssein" für mich auch im übertragenen Sinne, im Leben unterwegs zu sein. Den Alltag mit Kindern zu meistern. Denn Eltern zu sein ist, wenn man so will, ja nichts anderes als eine lebenslange Reise, die uns immer wieder an neue, überraschende Orte führt.

Unterwegs mit den Kleinen ist immer aufregend

Was ist das Schönste an München?Das große Glück, unterwegs mit den Kleinen

Hah. Das ist mal eine Frage! Der Platz reicht gar nicht aus, um alles aufzuzählen.

Meine persönliche Antwort: die Berge. Die sind zwar nicht in der Stadt, aber ganz nah. Und eigentlich das ganze Umland. Die Seen, das Alpenvorland, die tollen Biergärten. Und die Isar. Wir wohnen direkt daneben und jeden Morgen fahre ich den Bub mit dem Rad zur Krippe und dabei immer am Fluss entlang. Ich kann noch so müde sein, danach geht es mir einfach gut. Denn dann ist es besonders schön dort: In den stillen Morgenstunden, wenn noch keiner da ist, wenn man den Fluss für sich hat und das Wasser so langsam und behäbig dahinplätschert.

Und, das darf ich natürlich nicht vergessen: die Gechilltheit der Münchner. Mag sein, dass es die Chichi-Gesellschaft gibt, über die jeder so gerne spricht, aber mein München ist das nicht. München, das ist nämlich viel weniger Maximilianstraße und FC Bayern als man denkt. München kann viel stiller sein, viel entspannter, offener und auch cooler.

Wie läuft die Vernetzung mit der Münchener Bloggerszene?

Mittlerweile läuft die super, zumindest unter den Elternblogs haben wir seit vergangenem Jahr einen tollen Austausch. Ich kann der lieben Dominika von From Munich with Love nicht genug danken, dass sie sich da so reinhängt. Im Januar hatten wir ein unglaublich tolles Blogger-Event mit Riesen-Programm im Kinderkunsthaus Schwabing. Also viel mehr als nur mal gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Natürlich treffen wir uns auch öfter auf diversen Blogger-Veranstaltungen. Das macht total Spaß. Ich hab das Gefühl, da entsteht gerade ein richtig tolles Netzwerk. Hat ein bisschen gedauert, aber so sind wir halt in München. Erstmal ein bisschen abwarten, dann gut planen und am Ende ein richtig tolles Ergebnis fabrizieren.

Dein Liebstes Reiseziel und drei Insidertipps?

Puh. Ich teile das mal auf in Nah und Fern, wenn das okay ist.

Nah heißt für mich Europa und da sage ich sofort ohne zu Zögern Südtirol. Ich liebe es dort, weil Südtirol die perfekte Verbindung aus alpin und mediterran ist. Und es ist so vielfältig, dass man eigentlich immer nur dorthin reisen kann und doch nie alles kennen wird. Meine Tipps: Bozen ist ein Muss, man kann dort richtig toll shoppen und schlendern. Übernachten in Tramin an der Weinstraße südlich von Bozen im Ansitz Romani, einem absolut empfehlenswerten Bed and Breakfast bei den supernetten Gastgebern Sabine und Armin Pernstich. Und dann noch einen Ausflug in die Trautmannsdorfer Gärten in Meran machen, am besten im Frühling. So wunderschön.

Wenn es nach außerhalb Europas geht, dann sind wir in den USA. Ich liebe New York, aber zu der Stadt muss ich gar nicht viel sagen. Die findet jeder toll. Meine absolute Herzensstadt ist allerdings Los Angeles. Ich habe dort nach dem Studium eine Zeit lang gelebt und es erst gehasst und dann geliebt. Wenn ich an Kalifornien denke, wird mein Herz ganz weich und schwer, weil ich eben gerade nicht hinkomme. Wer nach L.A. reist, fährt mit dem normalen Touri-Programm eigentlich erst mal ganz gut. Venice ist beispielsweise genau so, wie man es sich vorstellt - kalifornisch, sonnig, bunt eben.

Toller Spot: Auf der Dachterrasse des Erwin Hotels direkt in der ersten Strandreihe einen Drink nehmen.

Wer einen Mega-Blick über die Stadt haben will, nimmt einen der Trails im Runyon Canyon oder im Griffith Park, hinauf in die Hollywood Hills. Von dort oben guckt man über dieses unglaubliche Meer aus Häusern und Straßen. Besonders schön ist das, wenn es anfängt zu dämmern und die Lichter der Stadt angehen. Oder nach einem Regentag, wenn die Luft ganz klar und smogfrei ist und man bis zum Pazifik gucken kann.

Und wer eh dort ist, sollte unbedingt nach Palm Springs fahren, das sind etwa 2,5 Stunden vom L.A. Die Atmosphäre dort ist einfach herrlich: chillig, relaxt, retro. Übernachten unbedingt im Ace-Hotel. Das hat unglaublich viel Charme und Style.

Was ist Picture Poetry?

Picture Poetry habe ich eine Reihe auf dem Blog genannt, die ich vergangenes Jahr ins Leben gerufen habe. Ich habe gerade durch das viele Reisen so viele Bilder, die ich mir immer mal wieder anschaue und dann merke, wie sehr sie ein bestimmtes Gefühl transportieren. Den Zauber dieses einen Moments festzuhalten, das wollte ich auf dem Blog thematisieren. Und das auf eher literarische Art und Weise. Daher Poetry. Zugegeben, die Reihe ist echt spärlich besetzt. Es gibt nämlich bisher nur den ersten Post über einen unglaublich schönen Tauchtrip nach Thailand vor einigen Jahren. Die restlichen Bilder sind auf meinem Rechner und die Texte dazu in meinem Kopf. Es wird echt Zeit, dass ich da wieder angreife. Typisches Blogger-Problem: Zu viele Ideen und zu wenig Zeit, sie alle umzusetzen. Ich muss da noch ein bisschen konsequenter werden. Aber versprochen, bald gibt's Nachschub bei Picture Poetry!

Ihr lebt auf 80qm zu 4., ist das nicht zu eng?

Ja und nein. Als wir vor acht Jahren in unsere Wohnung einzogen, sagten wir: Wenn wir einmal Kinder bekommen, dann müssen wir hier aber wieder ausziehen. Vier Jahre später bekamen wir unser erstes Kind und das Esszimmer wurde zum Kinderzimmer. Da sagten wir: Wenn wir ein zweites Kind bekommen, müssen wir aber wirklich ausziehen. Gute zwei Jahre danach kam Kind Nummer 2, und es wurde in das bestehende Kinderzimmer integriert. Der Bub ist mittlerweile 16 Monate alt und wir wohnen immer noch da. Weil es einfach so toll ist. Das Glockenbachviertel ist eines von Münchens zentralen Vierteln und darüber hinaus auch das Ausgehviertel. Die Restaurant- und Kneipendichte ist hoch, alles ist direkt vor der Tür, man muss nur rausfallen. Irgendwie ist es aber auch ein bisschen wie ein Dorf - ständig trifft man wen, den man kennt; wir haben „unseren" Gemüsehändler und „unseren" Blumenmann, unseren Lieblingsbäcker, unser Lieblingscafé. Außerdem ist die Isar direkt vor der Nase, die quasi unser Garten ist, den wir nicht haben, unser erweiterter Spielplatz, unser Sportplatz, unser Picknickplatz und im Sommer sogar unser Badeplatz. Da zieht man nicht einfach weg.

Aber, so ehrlich muss man sein, wir haben schon immer mal nach einem Zimmer mehr geguckt. Aber die Immobiliensituation ist München ist so wie sie ist und das bedeutet, dass Wohnungen in den begehrten Innenstadtlagen mittlerweile so teuer sind, dass du sie nicht mehr bezahlen kannst (ich spreche von 3.000 Euro plus x im Monat) oder du triffst gefühlt halb München bei der Besichtigung, weil leider 150 Leute auf einmal kommen, wenn zufällig mal eine 4- oder sogar 5-Zimmer-Wohnung im Glockenbachviertel zu einem einigermaßen angemessenen Preis auf den Markt kommt.

Momentan klappt es ganz gut. Man hat ja meistens eh so unglaublich viel Kram, der nur die Bude verstopft und den man eigentlich gar nicht braucht. Ich habe beispielsweise schweren Herzens meine vielen Bücher ausgelagert. Und dann festgestellt, dass ich sie gar nicht vermisse. So schafft man dann auch wieder mehr Platz.

Nichtsdestotrotz funktioniert das irgendwann nicht mehr, wenn die Kinder größer sind. Da brauchen wir dann definitiv mehr Platz. Ich versuche mich gerade an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich irgendwann aus meiner Hood raus muss, auch wenn ich da grade gar nicht dran denken mag. Aber der Reihenhaustraum in der Vorstadt, das bin ich einfach nicht. Da muss ein anderes Konzept her.

Wir haben deswegen jetzt erst mal einen etwas anderen „Move" gemacht: Seit Januar haben wir eine Ferienwohnung am Schliersee. Quasi als Ergänzung zur Stadtbude. Von München aus fährt man da nicht ganz eine Stunde, wenn es gut läuft, schafft man es sogar in 45 Minuten. Für den Preis eines Zimmers mehr in München haben wir jetzt eine ganze zusätzliche Wohnung und schauen vom Balkon aus auf die Berge. In zehn Minuten sind wir beim Skifahren und am See. Ich wundere mich, dass wir da noch nicht früher drauf kamen. Es ist ein Traum.

Wie ist es mit 2 Kindern, was ist anders und was ist einfacher als du dachtest?Das große Glück, unterwegs mit den Kleinen

Ich habe mir irgendwie gar nicht so viele Gedanken gemacht um Nummer 2. Es war klar, dass wir ein Geschwisterkind wollten und dass der Abstand nicht zu groß sein sollte. Mir war vor allem wichtig, dass das zweite Kind eben nicht mal „eben so mitläuft". Ich hab dann aber auch schnell gemerkt, dass ich als Mutter ganz anders agiere. Weil man natürlich viel gelassener ist und viele Fragen vom ersten Mal schon durch hat. Deswegen macht man um einiges einfach sehr viel weniger Aufhebens.

Was ich jetzt merke, nachdem die beiden jetzt jeden Tag betreut werden und ich wieder angefangen habe zu arbeiten: Wie anstrengend das ist. Ich war total happy, als der Kleine recht kurzfristig einen Krippenplatz bekam, früher als gedacht, und das perfekt mit einem großen neuen Projekt zusammenfiel, das mir angeboten wurde. Die Zeiten von Krippe und Kindergarten passen super zusammen und ich dachte mir: Das ist ja perfekt! Aber ich habe auch schnell gemerkt: So reibungslos klappt das nicht. Die Hin- und Herfahrerei schlaucht, das Zeitfenster am Vormittag ist immer viel zu schnell vorbei und wenn dann um 15 Uhr alle zuhause sind, dann geht das Programm ja erst richtig los, dann wollen sie Kids ihre Mama haben, ist ja völlig klar. Aber das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau. Nur macht halt doch einen Unterschied, ob man eins oder zwei hat, zumal wenn sie noch so klein sind und noch so viel Nähe und Aufmerksamkeit brauchen.

Viel einfacher als gedacht ist das Miteinander der beiden. Die Große ist schon ab und zu mal ein bisschen eifersüchtig, aber das hält sich total in Grenzen. Die beiden sind total super zusammen und mein Herz macht immer einen Riesensatz, wenn ich sehe, wie gut sich die beiden verstehen. Das sind dann diese Happy-Family-Momente, die für manch anderes entschädigen und die so wertvoll sind. Ich hoffe, es bleibt so.

Liebe Petra, vielen Dank, dass Du meine Gästin warst. Wow du hast in L.A. gelebt. Das ist der Wahnsinn. Die Westküste wollen wir auch noch erforschen, irgendwann. Ich freue mich schon wenn Picture Porte weitergeht und wenn wir noch viel von dir lesen können. Grüß mir München und vielleicht sehen wir uns mal.

Seid ihr schon in München gewesen? Ich liebe diese Stadt, da Sie so grün und freundlich ist. Welche Stadt in Deutschland liebt ihr am Meisten?

Wir lesen uns nächsten Montag wieder hier.

Eure Glucke

Das große Glück, unterwegs mit den Kleinen

Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.


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