Das Gesicht der Marktstudien

Seit ihren Anfängen nährten Marktstudien die totalitärsten Phantasien von Unternehmern. Von der berühmten unterschwelligen Werbung bis hin zu aktuellen, auf Umfragen basierenden Studien sind sie immer weiter an ihrem Bestreben gewachsen, in das Innerste des menschlichen Wunsches vorzudringen. Das primitive Gehirn, das Unterbewusstsein, Emotionen und der Trieb sind der Grundstoff dieser Analysen.

estudios mercado

Heute ist es an der Technologie als zeitgenössischer Verbündeten der Wissenschaft, mit Hilfe von Computer- und Handyanwendungen den uralten Wunsch der Lösung dieses Mysteriums zu erfüllen.

Die traditionellen, auf Fragebögen basierenden Marktstudien, bei denen eine ausgewählte Zielgruppe beurteilen soll, was sie von einem bestimmten Produkt, einer Marke oder einem Konzept hält, reichen heute nicht mehr aus, um den Markterfolg von 80 % aller neuen Produkte sicherzustellen. Deshalb sind Marktforschungsunternehmen stets auf der Suche nach neuen Methoden.

Für gewöhnlich führen die traditionellen Techniken nicht zum gewünschten Erfolg, unter anderem weil der Mensch normalerweise nicht das ausspricht, was er denkt und lediglich die Testerfahrung beurteilt, nicht aber das Produkt selbst. Oder er gibt an, auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam geworden zu sein, kann sich jedoch auf näheres Nachfragen hin nicht an die Eigenschaften des Produktes erinnern.

Das Team der englischen Firma Bunnifoot versucht, die Hinweise zu entschlüsseln, die der Gesichtsausdruck eines Menschen gibt, um herauszufinden, welchen Emotionen sie entsprechen. Dadurch soll das Innerste der Empfindungen enthüllt werden, eine Technik, die zurückreicht bis zur Epoche der Darwin´schen Studien über das menschliche Verhalten. Bunnifoot verwendet ebenfalls die Technik des so genannten Eye-Tracking (Blickverfolgung), um herauszufinden, wo die Person hinsieht, während sie ein Produkt testet. Ein Stirnrunzeln oder eine bestimmte Bewegung der Pupillen können unzählige Informationen über den Wunsch eines Menschen preisgeben.

Trotz der unglaublichen Menge an angesammeltem Material sind diese manuellen Techniken überaus nützlich, aber das Wichtigste ist, dass sie den Nährboden bilden, mit dessen Hilfe die neuesten Marktforschungstechniken unter Anwendung technologischer Hilfsmittel entwickelt werden. Somit ist die Problemstellung, die gesuchte Information in endlos langen Videos ausfindig zu machen so gut wie hinfällig, denn die Computer werden diese Aufgabe erheblich vereinfachen.

Doktor Roberto Valenti, Professor an der Universität von Amsterdam, bestätigt, dass „der Gesichtsausdruck von einem Computer entziffert werden kann: er ist lediglich eine Bewegung von Pixeln in einem Videosegment“. Valenti hat die Firma ThirdSight zu dem Zweck gegründet, die Technik der „computergesteuerten Erkennung von Emotionen“ zu erforschen. „Ein Forscher ermüdet, muss bezahlt und ausgebildet werden. Unser Programm wird niemals müde und kann abertausende Gesichter gleichzeitig analysieren“, bekräftigt Valenti. Das neueste Schmuckstück seiner Firma ThirdSight ist ein Gesichts-Dekodierungsprogramm, welches die Kameras von Mobiltelefonen verwendet, um die subtilen Gesichtsausdrücke der Testpersonen eines Produktes zu registrieren. Noch ist das Programm auf die Bedienung durch einen menschlichen Fachmann zur Auswertung des Materials angewiesen, jedoch wird erwartet, dass in naher Zukunft der gesamte Analyseprozess vom Computer übernommen werden kann.

Unternehmer haben bereits das Nirvana vor Augen und träumen von dem Moment, ab dem das menschliche Gehirn nicht mehr länger eine Unbekannte ist und kein Produkt mehr von den Verbrauchern zurückgewiesen wird.

 

Laura Aurelia Only-apartments AuthorLaura Aurelia

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