Ein Gutachten empfiehlt der EU Kommission, mehrere ätherische Öle in Parfums zu verbieten. Es geht um den Schutz der Bürger! Hiermit droht der Untergang des 92 jährigen Bestsellers Chanel No.5.
Derzeit entwirft die EU Kommission in Brüssel neue Richtlinien, die das Spektrum der Duftnoten stark einschränken kann. Fast alle parfümierten Kosmetikartikel auf dem europäischen Markt sind davon betroffen. Viele Millionen Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Duftstoffe. Dies hat die EU erkannt und entwickelt nun neue Vorgaben. Ein in Auftrag gegebenes Gutachten empfahl, dass 127 allergene Substanzen auf der Verpackung deklariert werden müssen. 12 weitere Duftstoffe werden zudem mit einem niedrigeren Schwellenwert versehen und drei gehören komplett verboten.
Auf der schwarzen Liste stehen Baummoos und Eichenmoos. Viele Kunden lieben diesen Geruch wegen der waldigen Note, während Dermatologen viele Patienten deswegen mit Ausschlag behandeln mussten.
Problematisch ist mittlerweile der Preis von Naturölen geworden. Daher hat man in den vergangenen 30 Jahren viele natürliche Inhaltsstoffe ausgetauscht. Die synthetischen Nachbildungen sind meist nicht nur günstiger sondern auch leichter zu verarbeiten. Ohne die chemische Industrie wäre in der Parfum-Branche eine derartige Vielfalt nicht gegeben. Viele Menschen aber reagieren auf diese synthetischen Nachbildungen allergisch. Die meisten Hersteller von Naturkosmetika und ätherischen Ölen fürchten nun um ihre Geschäftsgrundlage. Nur wenige äußern sich öffentlich. Sollte die EU Kommission der Empfehlung des Gutachtens nachkommen, müssen einige Unternehmen das Programm komplett umstellen. Die Forschungskosten könnten bei kleinen Unternehmen zum Ruin führen.
Dass man bei Chanel nervös ist, kann man nachvollziehen. Heutzutage muss ein Damenduft allen noch ungeschriebenen Gesetzen entsprechen , um international vermarktet werden zu können. Mit einer Lebensdauer von 92 Jahren rechnet heute keiner mehr. Hoffentlich bleibt dieser Duft der Frauenwelt erhalten!
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Joern Petersen