Das Elend geht weiter: Spanien verliert im Q 1/13 weitere 300.000 Arbeitsplätze!

Das ist eine ähnliche Größenordnung wie im gleichen Quartal des Vorjahres. Man erwartet für die Osterfeiertage, die „Semana Santa“ eine leichte Erholung zumindest bei den saisonal befristeten Kurzzeitarbeitsplätzen. So sehr sind die Erwartungen in einem bedeutenden europäischen Industriestaat bereits gesunken! Von wegen, “das meiste ist überstanden”, “das Licht am Ende des Tunnels ist zu sehen” und anderen Sprüchen des, der schwarzen Bárcenas-Buchhaltung zufolge, anscheinend korrupten Märchenonkels Rajoy.

Noch krasser wird die Lage ausgedrückt durch die sogenannte „Beveridge-Kurve“, die die Relation der offenen Arbeitsplätze zur Zahl der Arbeitslosen darstellt. Kamen zwischen 2005 und 2008 auf jeden freien Arbeitsplatz durchschnittlich 20 Arbeitslose so ist diese Zahl im Q 3/12 (der letzten erhältlichen Statistik) auf skandalöse 107 Arbeitslose pro freier Stelle angewachsen. Anders ausgedrückt, für weniger als 1 Prozent der Arbeitssuchenden steht ein Arbeitsplatz auch nur theoretisch zur Verfügung (weil die gebotene und geforderte Qualifikation unberücksichtigt bleibt!).

Die spanische Regierung versucht sich mit Zahlenspielereien zu beruhigen: Sie weist tatsächlich als Erfolg aus, dass es ein Jahr nach Einführung neuer Arbeitsmarktgesetze, die hauptsächlich Entlassungen erleichtern, zu einer höheren Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt gekommen sei. So sei die Nachfrage nach Arbeitskraft pro 100 Entlassenen von 16,2 auf 18 Angebote gestiegen. Toll, selbst die werden nämlich nur zu schlechteren Bedingungen wieder eingestellt!

Mit anderen Worten, die Regierung Rajoy weist als Erfolg aus, dass jeder sechste Entlassene zu schlechteren Bedingungen eine neue „Chance“ erhält! Wenn das kein Zynismus pur ist? Dafür gibt es trotz Krise und Wirtschaftsflaute eine Inflationsrate von 2,8 Prozent!

Das ist der Offenbarungseid der neoliberalen europäischen Wirtschaftspolitik á la Merkel, Schäuble und Co.

Allerspätestens jetzt wäre der geeignete Zeitpunkt für den in seinem Land extrem unpopulären französischen Staatspräsidenten Francois Hollande zum Telefonhörer zu greifen und zu versuchen die EU-Südschiene zu einer Anti-Merkel-Front zu vereinen.

Glauben wir doch nicht, dass wir auf Dauer Zuschauer der Verelendung der Bevölkerungen von Griechenland, Portugal, Spanien und Italien sein können, ohne dass dies direkte Konsequenzen für unser Schicksal in Deutschland haben würde!

Die Logik des neoliberalen* Finalkapitalismus gebietet es immer weiter an der Verelendungsschraube zu drehen um unsere globale Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Leider sind wir Deutschen in der Mehrheit fatalistisch-dumpfe, unsolidarische Zuschauer dieser Umverteilung und dies mitten in einem Wahljahr. Merkel, die Konzernmedien und das Zwangsgebühren-TV haben uns sediert.

Dass wir von den Wahlen in Deutschland keine Änderung erwarten können, zeigt die Wahl des Kanzlerkandidaten der Spezialdemokraten P. Keinglück und die Tatsache, dass der Verbrecher der asozialen Agenda es wagte, die Zentrale der Spezialdemokraten zu besuchen, wo er von den Dumpfbacken mit Beifall  begrüsst wurde. Das gehört zum verzweifelten Plan, uns die Agenda 2010 schön zu reden!

Der unheilvolle Einfluss der Exportindustrie auf die Regierung muss gebrochen werden. Strukturieren wir unsere Industrie um. Bringen wir unser Land und Europa in Ordnung. Kümmern wir uns um die verrottende Infrastruktur und um unsere jungen und alten und arbeitenden Menschen.

Kein gutes Beispiel für den Wahnsinn ist VW: Die Wolfsburger planen die Nummer eins im weltweiten Automobilbau zu werden! Und dann, am Tag danach? Dann kommt der Abstieg! Wir können nicht eine bedeutende, nachhaltige Volkswirtschaft auf die beliebige Old-Tec des Automobilbaues gründen.

Bald will sogar Erdogan türkische Autos bauen. Das wird er auch! Die ganze Welt kann dies inzwischen und diese Autos werden immer besser. Unsere deutschen Autos werden immer komplexer, anfälliger und teurer und immer weniger deutsche Arbeitnehmer können sich ein deutsches Auto leisten.

Wir stecken in einer Sackgasse und müssen offenkundig dringend umdenken! Von unserer lobbygesteuerten Politik ist ein solches Umdenken aber nicht zu erwarten.

*(das optimale Wirtschaftsmodell der Neoliberalen ist dann erreicht, wenn Morgens die Taglöhner rechtlos am Fabriktor stehen und sich gegenseitig unterbieten und Holz zum Heizen mitbringen. Es ist das Modell “Zurück in die Zukunft!”)



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