Sein Plan zur Bewältigung der Eurokrise ist so radikal wie einfach: Deutschland, so fordert der US – Großinvestor George Soros, solle seiner Verantwortung als dominierende Wirtschaftsmacht in Europa endlich gerecht werden, und aus der Euro Zone austreten. Nur so könnte ein totaler wirtschaftlicher Zusammenbruch der Krisenländer Griechenland, Spanien und Portugals verhindert und die Krise mit einem Schlag bewältigt werden. In diesem Fall würde der Euro extrem an Wert verlieren und damit die bis dato nicht zu bewältigende Schuldenlast der Krisenländer auf ein handliches Maß schrumpfen lassen.
Der 82 jährige Multimilliardär und bekennender Vollblut Kapitalist sieht ansonsten eine jahrelange gesamteuropäische Depression, die wirtschaftliches Wachstum behindern würde. Wachstum sei aber die einzige Möglichkeit Arbeitsplätze zu schaffen, die Kaufkraft zu erhöhen und mehr Steuereinnahmen für die Schuldentilgung zu gewinnen. Der derzeitige Kurs Deutschlands provoziere soziale und politische Spannungen und Konflikte. Merkel hatte zuletzt in einem Interview betont, dass Griechenland auf alle Fälle in der Euro Zone bleiben würde. Weitere Zugeständnissse, wie zum Beispiel eine Lockerung des Sparzwanges, lehnte sie aber genauso ab wie ihr Finanzminister Schäuble. Soros verlangt hingegen, dass genau dieser Sparzwang gelockert wird. Zudem solle ein gesamteuropäischer Schuldentilgungsfont aufgelegt werden, wie ihn die Wirtschaftsweisen der Bundesregierung schon nahegelegt hatten. Einen Teil der Schulden der Krisenländer würde so übernommen werden. So wird allerdings jeder für die Schulden der anderen haften. Schwarz-gelb reagiert auf eine Gesamtschuldenhaftung allergisch – obgleich sie de facto ja ohnehin schon über den ESM besteht.
Die Gelddruckmaschine anwerfen, Inflation ankurbeln, Geld ausgeben, um die Wirtschaft zu stärken; all dies ist kein neues Rezept. Oftmals endeten gerade solche aktionen in sozialen Verwerfungen, die gewaltsam zum Ausbruch kamen. Und immer endeten sie in einer Währungsreform.
so long – humanicum