Das Brot der Menschlichkeit


Das Brot der Menschlichkeit

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Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch eine Geschichte von Heinrich Mertens erzählen:
„Das Brot in Deiner Hand“
„An der Jakobstraße lag ein Bäckerladen. Der Besitzer war ein guter Bäcker. Aber nicht nur deshalb kauften die Leute des Viertels dort gern ihr Brot. Noch mehr zog sie der alte Bäcker an: der Vater des jungen Bäckers.
Meistens war nämlich der alte Bäcker im Laden und verkaufte. Dieser alte Bäcker war ein spaßiger Kerl. Manche sagten: Er hat einen Tick. Aber nur manche, die meisten sagten: Er ist weise, er ist menschenfreundlich. 

Das Brot der Menschlichkeit

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Der alte Bäcker wusste, dass man Brot nicht nur zum Sattessen verwenden kann und gerade das gefiel den Leuten. Manche erfuhren das erst beim Bäcker in der Jakobstraße, zum Beispiel der Autobusfahrer Gerard, der einmal zufällig in den Brotladen an der Jakobstraße kam.
„Sie sehen bedrückt aus“, sagte der alte Bäcker zum Omnibusfahrer. „Ich habe Angst um meine kleine Tochter“, antwortete der Busfahrer Gerard. „Sie ist gestern aus dem Fenster gefallen, vom zweiten Stock.“ „Wie alt ist sie?“, fragte der alte Bäcker. „Vier Jahre“, antwortete Gerard.
Da nahm der alte Bäcker ein Stück Brot, das auf dem Ladentisch lag, brach zwei Bissen ab und gab das eine Stück dem Busfahrer Gerard. „Essen Sie mit mir“, sagte der alte Bäcker zu Gerard, „ich will an Sie und ihre Tochter denken.“
Der Busfahrer Gerard hatte so etwas noch nie erlebt, aber er verstand sofort, was der alte Bäcker meinte, als er ihm das Brot in die Hand gab. Und sie aßen beide ihr Brotstück und schwiegen und dachten an das Kind im Krankenhaus. Zuerst war der Busfahrer Gerard mit dem alten Bäcker allein.

Das Brot der Menschlichkeit

Quelle: Helmut Mühlbacher

Dann kam eine Frau herein. sie hatte auf dem nahen Markt zwei Tüten Milch geholt und wollte nun eben noch Brot kaufen. Bevor sie ihren Wunsch nennen konnte, gab ihr der alte Bäcker ein kleines Stück Weißbrot in die Hand und sagte: „Kommen Sie, essen Sie mit uns: Die Tochter dieses Herrn liegt schwer verletzt im Krankenhaus – sie ist aus dem Fenster gestürzt. Vier Jahre ist das Kind. Der Vater soll wissen, dass wir ihn nicht allein lassen.“
Und die Frau nahm das Stückchen Brot und aß mit den beiden. So war das oft in dem Brotladen, in dem der alte Bäcker die Kunden bediente. Aber es passierten auch andere Dinge, über die sich die Leute noch mehr verwunderten.
Da gab es zum Beispiel die Geschichte mit Gaston: An einem frühen Morgen wurde die Ladentür aufgerissen und ein großer Kerl stürzte herein. Er lief vor jemandem davon, das sah man sofort.
 
Und da kam ihm der offene Bäckerladen gerade recht. Er stürzte also herein, schlug die Tür hastig hinter sich zu und schob von innen den Riegel vor.
„Was tun Sie da?“ fragte der alte Bäcker. „Die Kunden wollen zu mir herein, um Brot zu kaufen. Machen Sie die Tür sofort wieder auf.“ Der junge Mann war ganz außer Atem. Und da erschien vor dem Laden auch schon ein Mann so groß wie wie ein Schwergewichtsboxer, in der Hand eine Eisenstange...
„Er will mich erschlagen“, keuchte er junge Mann. „Wer? Der?“, fragte der Bäcker. „Mein Vater“, schrie der Junge, und er zitterte am ganzen Leibe. „Er will mich erschlagen. Er ist jähzornig. Er ist auf hundertneunzig!“

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„Das lass mich nur machen“ antwortete der alte Bäcker, ging zur Tür, schob den Riegel zurück und rief dem schweren Mann zu: „Guten Morgen, Gaston! Am frühen Morgen regst Du Dich schon so auf? Das ist ungesund. So kannst Du nicht lange leben. Komm herein. Aber benimm Dich ... In meinem Laden wird kein Mensch umgebracht.“
Der Mann mit der Eisenstange trat ein ... Und er war viel zu erregt, um dem Bäcker antworten zu können. Er wischte sich mit der Hand über die feuchte Stirn und schloss die Augen. Da hörte er den Bäcker sagen: „Komm, Gaston, iss ein Stück Brot, das beruhigt. Und iss es zusammen mit Deinem Sohn, das versöhnt.
Ich will auch ein Stück Brot essen, um Euch bei der Versöhnung zu helfen.“ Dabei gab er jedem ein Stück Weißbrot. Gaston nahm das Brot, auch sein Sohn. Als sie davon aßen, sahen sie einander an, und der alte Bäcker lächelte den beiden zu. Als sie das Brot gegessen hatten, sagte Gaston:
„Komm, mein Junge, wir müssen an die Arbeit.“
Das Brot der MenschlichkeitIhr Lieben,
als ich mich vor vielen Jahren mit einem der Peiniger aus meiner Jugend traf, um von ihm zu erfahren, warum er mich damals über Jahre als Mitschüler brutal geschlagen, gedemütigt, gequält und immer wieder mit einem Besenstiel vergewaltigt hatte, da war ich sehr aufgeregt vor dem Gespräch.

Das Brot der Menschlichkeit

Quelle: THomas Etzensberger

Der junge Mann, der mich als Mitschüler so misshandelt hatte,
war damals 15 Jahre alt und zwei Köpfe größer als ich.

Als ich nun diesem jungen Mann wiederbegegnete, da begann ich unser Gespräch mit einem gemeinsamen Abendessen, zu dem ich ihn eingeladen hatte. Dieses Essen gab mir die Gelegenheit, meine Augen wirklich zu öffnen und ich erkannte, der inzwischen 50 Jahre alte Mann, mit dem ich zu Abend aß, war nicht mehr derselbe junge Mann, der mich seinerzeit so brutal misshandelt hatte.
Ich erkannte, dass sich dieser Mann verändert hatte und so schwand meine Aufregung und ich konnte in aller Ruhe die Fragen stellen, die mich bewegten und der Mann mir gegenüber, mein ehemaliger Peiniger, antwortete mir ebenso ruhig.
Als ich noch ein junger Erwachsener war, bin ich durch viele Länder Europas gereist und auch viel rund um die Welt. Am meisten haben mich dabei immer die Länder beeindruckt, in denen mir Gastfreundschaft entgegengebracht wurde.

Das Brot der Menschlichkeit

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Mit jemandem zusammen essen, das verbindet.
Wenn jetzt die dunkle Jahreszeit kommt und ich nicht mehr so viel im Garten zu tun habe, werde ich immer wieder einmal einen einsamen Menschen zu mir nach Hause oder in ein Restaurant zum Essen einladen.

Ein einsamer Mensch freut sich, wenn wir ihm etwas schenken, z.B. zu Weihnachten, aber noch viel mehr freut er sich, wenn wir ihm etwas von dem Wertvollsten schenken, das wir haben, etwas von unserer Zeit. Wer einen anderen Menschen zum Essen einlädt, löst damit große Freude aus.
Aus unserer heutigen Geschichte können wir viel lernen.
Wir sollten viel öfter, wenn wir mit jemandem eine Meinungsverschiedenheit oder einen Streit haben, mit ihm das Brot der Versöhnung teilen, das beruhigt und die Versöhnung kann in aller Ruhe geschehen. 
Das Brot der Menschlichkeit
Wir sollten viel öfter, wenn wir einem Menschen zeigen wollen, dass er uns viel wert ist und dass wir ihn schätzen, einladen, mit uns "Brot" zu essen.
Nicht immer können wir das Brot so mit anderen Menschen teilen wie der alte Bäcker, aber „unser Brot“ kann ja auch aus einem leckeren Frühstück, einem Stück Kuchen oder einem leckeren Abendessen bestehen. Gelegenheiten gibt es so viele…

Das Brot der Menschlichkeit

Quelle: Astrid Müller

Das Brot der Versöhnung und der Menschlichkeit
baut Brücken zwischen den Menschen.
Das Brot der Versöhnung und der M;enschlichkeit
schüttet vorhandene Gräben zu.
Das Brot der Versöhnung und der Menschlichkeit
schafft eine friedvolle Atmosphäre.
Das Brot der Versöhnung und der Menschlichkeit
beruhigt und ermöglicht ein ruhiges Gespräch.

Das Brot der Menschlichkeit

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Das Brot der Versöhnung und der Menschlichkeit
zeigt unserem Gegenüber, dass wir nur gute Absichten haben.
Das Brot der Versöhnung und der Menschlichkeit
zeigt unserem Gegenüber: Du bist mir wichtig, deshalb möchte ich mich mit Dir aussöhnen.
Das Brot der Versöhnung und der Menschlichkeit
signalisiert unserem Gegenüber: DU bist etwas Besonderes, DU bist liebenswert.

Das Brot der Menschlichkeit

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Ihr Lieben, ich wünsche Euch, dass Ihr den Mut, die Kraft und die Liebe findet, Euch mit all den Menschen, wo es notwendig ist und so weit das möglich ist, auszusöhnen.
Wenn Ihr das tut, werdet Ihr feststellen, das Friede und Ruhe in Euer Herz einkehrt und Ihr satt werdet durch die Versöhnung.
Ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

Das Brot der Menschlichkeit

Quelle: Karin Heringshausen



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