Beim Herumtreiben in der Blogosphäre stoße ich immer wieder auf viele interessante Artikel, die zu gut sind, um sie nicht weiterzuempfehlen. Viel Spaß beim Lesen!
- Liz von ‘Kiddo. The Kid” hat wohl den Traum aller Eltern gelebt und einem sich einmischenden und ihre Einkäufe abschätzig kommentierenden Vater das gesagt, was jeder und jede in vergleichbaren Situationen schon mal gerne sagen wollte: “Aber eigentlich geht dich das einen Scheißdreck an!” So schön!
- Im ‘Stern’ hat Uli Hauser kürzlich Eltern aufgefordert, endlich erwachsen zu werden und ihrem Nachwuchs nicht die Kindheit zu stehlen (Ironiefrei wird tatsächlich Helmut Schmidt als der letzte Erwachsene angepriesen, da er Antworten gäbe und nicht nur Fragen stelle; für mich ist Helmut Schmidt ja eher der störrische (Ur-)Großvater, dem man aus Respekt vor dem Alter nicht widerspricht, wenn er wieder Unsinn redet). Eine sehr pointierte Replik auf den Stern-Artikel gibt es bei ‘Ich bin dein Vater’, wo Papadoc argumentiert, auch als alter junger Vater am Geist der Zeit teilhaben zu wollen und gemeinsam mit dem Sohn eine gute Zeit zu verbringen, so lange es diesem Spaß macht.
- Johnny sinniert auf ‘Weddingerberg’ über seine Rolle als Vater und Pädagoge. Dabei schafft er es, den Bogen zu spannen von Jabba, the Hut, über Harry Potter mit einem kleinen Abstecher zu kleinkriminellen analog-norwegischen Großvätern bis zu den Medical Detectives auf RTL. Somit scheint gesichert zu sein, dass er seiner Tochter genügend Phantasie mitgibt, dass sie später im Deutschunterricht Erlebnisaufsätze erfolgreich bestreiten kann.
- Mara schreibt auf ‘Das zweite Kind sind Zwillinge’ über das wohl alle Eltern umtreibende Thema ‘Schlafen’. Sie findet, dass es keine Patentrezepte gibt, sondern jedes Kind anders schlafen lernt. Dabei müsse sich immer gefragt werden, “in welcher Versuchsanordnung jedes Familienmitglied mindestens ausreichend, am besten aber ultimatisch verschwenderisch schlafen kann”.
- Bei ‘Große Köpfe’ ist sehr schön nachzulesen, wie in einer Beziehung die elterlichen Aufgaben immer mal wieder diskursiv ausgehandelt werden müssen (z.B. “Versorgung” (Stillen) und “Entsorgung” (Windelwechsel) oder “Tagdienst” und “Nachtdienst”). Zumindest die Aufgaben “Kinder machen” und “Kinder kriegen” sind unstrittig.
- Einen sehr schönen persönlichen Jahresrückblick in Zahlen gibt es bei ‘Frauen und Kinder zuerst’ nachzulesen.
- ‘Rike Drust’ reflektiert über ihr immer mal wieder auftretendes schlechtes Gewissen, den Ansprüchen des Bildes einer perfekten Mutter, die ihre Kinder immer pädagogisch wertvoll bespaßt und ausnahmslos gesunde Mahlzeiten zubereitet, nicht gerecht zu werden.
- Auf ‘Chaos²’ hat Kerstin eine neue Serie gestartet mit Tipps und Tricks für das erste Jahr mit Zwillingen. Teil 1 beschäftigt sich mit Stillen oder Fläschchen.
- Anni hat auf ‘Einer schreit immer’ eine sehr lustige Zusammenstellung von Sprüchen veröffentlicht, die nur Sinn machen, wenn man Kinder hat. Oder wann haben Sie das letzte Mal im Büro gefragt: “Warum klebt da Pudding am Fernseher?” Der Satz “Nein – das ist MEIN Handy!” könnte dagegen durchaus im Büro-Kontext fallen.
- In der letzten Woche wurde die Welt der Mutter-Blogs durch einen so genannten ‘Mommy War’ (ganz schlimmes Wort übrigens!) zum Thema ‘Familienbett’ durchgerüttelt. Lareine plädiert auf ‘Essential Unfairness’ für mehr Toleranz in Erziehungsfragen, zu denen es ohnehin immer unterschiedliche Auffassungen geben wird: “Die liebevolle aufgeklärte und wohlwollende Haltung der Eltern gegenüber ihrem Kind, beziehungsweise ihren Kindern, ist alles entscheidend.”
- Die Erschießung der ‘Charlie Hebdo’-Journalisten und die tödlich endende Geiselnahme in dem jüdischen Supermarkt in Paris sowie andere Nachrichtenmeldungen über Kriege, Terroranschläge, Morde und andere Gräueltaten stellen Eltern vor die Herausforderung, wie sie mit ihren Kindern über solch schreckliche Dinge reden können. ‘Frau Mutter’ und ‘Lucie Marshall’ schreiben sehr lesenswert auf ihren Blogs, wie sie mit dieser Thematik umgehen.