Auf dem Blackberry Innovation Forum in Frankfurt am Main gewährte RIM einen Blick auf die kommenden Neuerungen. Erste kleine Neuerung wird Anfang 2012 der Launch des in Bochum entwickelten Blackberry Bold 9790 sein. Dieses unter Blackberry OS 7 laufende Smartphone löst jedoch nicht den Blackberry Bold 9900 als Flaggschiff-Modell der Serie ab, sondern richtet sich an preisbewusstere Anwender. In Indonesien hat RIM den Blackberry Bold 9790 vor wenigen Tagen für 375 Euro (UVP) ohne Vertrag eingeführt.
Im kommenden Jahr wird RIM auch das auf QNX und damit einer Unix-Plattform basierende BBX als neues Betriebssystem für Highend-Blackberry einführen. Die neue Plattform ermöglicht mit Hilfe eines Virtualisierungsprogramms die Nutzung von Applikationen, die eigentlich für Android programmiert wurden, auf den Smartphones des kanadischen Herstellers und unterstützt Adobe Air und HTML5-Elemente. So vergrößert RIM die Zahl der verfügbaren Apps und macht Blackberry-Smartphones attraktiver für die Anwender. Im kommenden Jahr sollen aber auch noch weitere einfachere Blackberry-Smartphones mit Blackberry OS herauskommen.
Im ersten Quartal 2012 soll den Planungen zufolge auch eine neue Version des Tablets Blackberry Playbook in den Handel kommen, das neben Wlan auch den Internetzugang über das Mobilfunknetz via GPRS und UMTS ermöglicht. Die neue Firmware-Version Playbook OS 2.0 für das bereits mit mäßigem Erfolg gelaunchte Blackberry Playbook kommt laut RIM ebenfalls im Februar 2012 heraus. Dann werden auch auf dem Tablet für Android entwickelte Applikationen laufen, ein nativer E-Mail-Client bereitstehen und Blackberry-Smartphones per Bluetooth über die Bridge-Funktion an das Tablet angeschlossen werden können. Weiterhin wird es jedoch nicht möglich sein, Unternehmensdaten auf dem Playbook zu speichern - aus Sicherheitsgründen wie RIM sagt.
Private von geschäftlichen Daten lassen sich durch die Funktion Blackberry Balance trennen. Mit dieser Funktion, die unter BBX auch für Blackberry-Smartphones bereitstehen wird, kann der Nutzer des Tablets über Business-Anwendungen auf Unternehmensdaten zugreifen, während der Zugriff von anderen Apps aus blockiert wird.
Für Unternehmen interessant ist auch die neue Verwaltungs-Plattform Blackberry Mobile Fusion, mit der Firmen unter Blackberry OS oder BBX, Playbook OS sowie Android oder iOS laufende Smartphones und Tablets in den Händen der Angestellten über eine einheitliche Benutzeroberfläche verwalten können. Der Verwaltungs-Dienst stützt sich auf den Blackberry Enterprise Server soll nach einer Beta-Phase im März 2012 für Firmenkunden bereitstehen. Mit seiner Hilfe können Systemadministratoren Geräte beispielsweise aus der Ferne sperren oder darauf gespeicherte Daten löschen, spezielle E-Mail-Push-Clients für Android und iOS gibt es aber nicht.