Das Arschgeweih im Internet

Das Internet vergisst nichts. Was einmal an Informationen hineingeraten ist, ist nur sehr schwer daraus wieder zu entfernen. Je länger Daten im Netz stehen, desto schwerer sind sie zu löschen, da sie dann schon von anderen weitergetragen, kopiert, zitiert usw. wurden und sich gewissermaßen ins „Langzeitgedächtnis der Welt“ eingebrannt haben. Sammeln sich auf diese Weise genügend Informationen über eine Person an – ob aktuell und zutreffend oder nicht – so kann eine Art „zweite Identität“ dieser Person im Netz entstehen. Und die muss mit dem Original nicht unbedingt all zuviel gemeinsam haben. Sie kann u.U. sogar eine Art „Eigenleben“ entwickeln, wenn ihr immer mehr Daten zufließen, welche die Suchmaschinen und Aggregatoren zusammentragen.

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Photo: Franco Bouly

Das Thema der digitalen Identität bzw. Reputation kann gerade für Jugendliche zur tickenden Zeitbombe werden. Denn sie haben ihre berufliche Laufbahn noch vor sich, beginnen sie aber immer häufiger mit einer ansehnlichen Zahl „digitaler Altlasten“, verteilt auf diverse soziale Netzwerke.

Und so startete auch VR-Future, das Jugendportal der Volksbanken und Raiffeisenbanken kürzlich eine Artikelserie zum Umgang mit persönlichen Daten in sozialen Netzwerken. Treffend  verglich deren Chefredakteurin Susanne Dietz solche Daten in ihrer Haltbarkeit mit Körperkunst: „Es ist fast wie bei einer Tätowierung: Man muss sich heute die Frage stellen, ob man mit den veröffentlichten Informationen auch in fünf Jahren noch gut leben kann“. Und ergänzt: „Wir wollen Jugendliche beim Umgang mit sozialen Netzwerken dafür sensibilisieren, nicht unnötig viel von der eigenen Identität preiszugeben. Jeder weiß, dass es ein schlechtes Licht auf ihn wirft, wenn er anrüchigen Gruppen beitritt oder etwas veröffentlicht, was andere verunglimpft. Aber auch künftige Arbeitgeber nutzen soziale Netzwerke zu ihrer Information – so kann aus einem Jugendspaß schnell eine Spaßbremse für die eigene Karriere werden. Außerdem sollte Jugendlichen klar sein: Das Internet vergisst nie, denn Online-Dienste wie web.archive.org liefern auch nach Jahren noch alte Daten, die man selbst für gelöscht hielt“.

Es lohnt sich also, sich zum einen eine Strategie im Umgang mit sozialen Netzwerken zurechtzulegen: Was will man dort erreichen? Welche Ziele sollen mit den dort bereitgestellten persönlichen Informationen verfolgt werden? Und sich zum anderen intensiv mit den Datenschutzmöglichkeiten sowie den Methoden zu befassen, mit denen Informationen in dem jeweiligen System geschützt und gezielt für bestimmte Zielgruppen verfügbar gemacht oder gesperrt werden können. Auch hier gilt wieder der Grundsatz, dass das was „draußen“ ist, kaum mehr wirksam zurückgeholt werden kann.

Für die beiden weit verbreiteten sozialen Netzwerke Facebook und StudiVZ haben die Leute von VR-Future Leitfäden von Klicksave.de, einem EU-Projekt zum Thema Sicherheit für Verbraucher und Endnutzer im Internet, verlinkt. In ihnen lässt sich von der Einstellung der Zugriffsrechte auf das persönliche Profil über den Umgang mit Freundeslisten bis hin zur Verwendung von Zusatzapplikationen (Apps) alles nachschlagen, was für den bewussten und datensparsamen Umgang mit Facebook bzw. StudiVZ wichtig ist.

Klicksave.de – Facebook-Leitfaden

Klicksave.de – StudiVZ-Leitfaden


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