Ganz ehrlich: Diese Überschrift stammt nicht von mir, sondern aus dem Blog der Deutschen Telekom!
Nanu? hatten Deutsche Telekom und Telefonica o2 nicht gerade erst einen „Disput“ über die Netzqualität des Mobilfunks?
Mobilfunksendeturm (Quelle: Deutsche Telekom)
Wir erinnern uns: Nachdem der überraschende Boom der Smartphones das Mobilfunknetz von o2 an die Grenzen der Belastung und darüber hinaus getrieben hatte, ging an vielen Stellen datenmäßig nicht mehr viel. Betroffene Kunden, die sich nicht als „Einzelfall“ von der Hotline abstempeln lassen wollten, sammelten sich auf www.wir-sind-einzelfall.de und lösten ein kleines Erdbeben aus.
Das brachte die Kreativen bei der Telekom auf die Idee, mit dem Satz “can’t do“ zu werben und frustrierten o2-Mobilfunk-Kunden einen Wechsel zu Telekom vorzuschlagen. Wie zu hören war, seien die spanischen Briten in München „not amused“ gewesen.
Seitdem ist o2 intensiv dabei, die entstandenen Qualitätsprobleme zu lösen.
Da kommt heute eine gemeinsame Pressemitteilung von Telefónica-Germany und der Deutschen Telekom auf den Tisch, dass man künftig zusammenarbeiten will.
Konkret: Telefónica Germany wird in Zukunft Teile der Telekom-Netzinfrastruktur nutzen, die Telekom wird bis zu 2.000 Mobilfunk-Aggregationspunkte von Telefónica über Glasfaser anbinden. Damit kann das o2 Mobilfunknetz die Daten zu seinen GSM, UMTS und künftig auch LTE-Sendestationen noch schneller und mit höherer Kapazität übertragen und Glasfaser ist bedeutend stabiler und zuverlässiger als die bislang üblichen wackligen Richtfunkverbundungen.
Schrittweise werden die Daten der UMTS und LTE Stationen an bundesweit verteilten „Aggregationspunkten“ in die Netzinfrastruktur der Telekom übergeben und von dieser in das o2 Kernnetz weiter transportiert.
Im Telekom Blog trifft Andreas Kadelke es auf den Punkt: Darum macht die Telekom das o2-Netz besser.
Zitat:
„Aber warum machen wir das? Die Frage … liegt ja auch auf der Hand. Unser oberster Geschäftszweck ist es ja nicht, die Netze unserer Wettbewerber – so gern wir sie alle haben – besser zu machen. Niek Jan van Damme, unser Vorstand für das Deutschlandgeschäft, sagt dazu: ‘Um beim Breitbandausbau Synergien nutzen zu können, müssen die Netzbetreiber zusammenarbeiten. Die Telekom ist bereit dazu.’ Anders gesagt: Der Breitbandausbau ist verdammt teuer. „
Richtig.
Diese Zusammenarbeit gibt der Deutschen Telekom die Möglichkeit, einen Teil der Kosten, die für den Breitbandausbau aufgewendet werden, wieder herein zu holen, weil die Standorte der verschiedenen Anbieter ohnehin zu einem großen Teil recht nahe beieinander liegen oder sogar identisch sind.
Hinzu kommt ein wirtschaftlicher Aspekt: Wenn Telekom das Geschäft nicht macht, tut es ein anderer. Dieser Grundsatz galt schon beim inzwischen eingestellten „D1-Roaming“ für o2 Kunden.
Und der Blog fährt wörtlich fort:
„Übrigens würden wir ähnliche Vereinbarungen auch mit anderen Unternehmen treffen. Zwar helfen wir unseren Wettbewerbern damit, ihre Netzqualität zu verbessern. Aber: Unser Niveau erreichen sie damit nicht, denn wir binden ja nicht alle Standorte an.“
Wenn also künftig eine „Störung“ im o2-Netz auftreten sollte, bekommt der Begriff “can’t do“, eine ganz neue Bedeutung