Daniel Glattauer hat mir schon manches Lächeln auf die Lippen gezaubert. Seine beiden Bestseller "Gut gegen Nordwind" und die Fortsetzung "Alle sieben Wellen" haben mir wirklich gut gefallen und kamen meinen eigenen Beziehungs- und Annäherungsversuchen sehr nahe.
In der Komödie "Die Wunderübung" greift Glattauer im Beziehungszeitstrahl einige Jahre vor. Ein Ehepaar sitzt zur Paartherapie in einer Praxis und versucht, seine Beziehung zu kitten. Dies gestaltet sich aber zunehmend schwieriger.
Sie weiß im Vorhinein bereits, was ihr Gatte sagen will und denkt und er reagiert mit Distanz, Ignoranz und stiller Aufgabe. Eine giftige Atmosphäre breitet sich aus, die auch der Therapeut durch seine diversen Paarübungen nicht zu überbrücken scheint.
Nach einer kurzen Sitzungspause kehrt der Therapeut deutlich angeschlagen zurück. Ein privates Problem scheint sich ihm in der Pause offenbart zu haben und das Ehepaar wechselt auf einmal die Seiten. Gemeinsam versuchen sie, dem Therapeuten Ratschläge zu geben und relativieren ihr eigenes Verhalten und rücken damit automatisch zusammen.
Was verbirgt sich nun hinter dieser "Wunderübung"? Unbedingt selbst lesen! In zwei Stunden ist man mit dem Büchlein durch und hat sich wieder einmal selbst ertappt, erkannt und belächelt. Eine schönere Selbstreflexion kann es nicht geben. Glattauer at his best.