#dance the night away

#dance the night away
Tanzen als ob keiner guckt, Lachen als wenn's jeder liebt, Singen ohne Texte kennen und Feiern als ob's kein Ende gibt. 

Es gab Zeiten, da hat mich das Feiern gehen regelrecht auf die Palme getrieben. Klar, mit 15/16 war es total cool, weil es eben etwas ganz Neues war und somit noch ziemlich aufregend. Dass dann um 12 immer schon wieder der Heimweg angetreten werden musste hat zwar gestört, uns aber nicht davon abgehalten uns vorher stundenlang aufzupimpen, unsere Füße in die hohen Treter zu quetschen und mit billigem Sekt oder ekelhaft schmeckenden Alkopops vorzuglühen. Irgendwann hat es mich dann jedoch ziemlich abgenervt. Mit 18 hatte ich die Schnauze voll. Davon, mir die Füße wund zu tanzen, barfuß nach Hause laufen zu müssen und in den Clubs in der engen Menschenmenge hin und her geschubst oder von schmierigen Kerlen angetanzt zu werden. Kleider und Röcke waren unbequem und man musste ständig an sich herumzupfen, dass auch bloß nichts an die falsche Stelle verrutscht. Heute habe ich einiges dazugelernt und gehe auch wieder gerne feiern. Nicht jedes Wochenende, aber so hin und wieder, wenn mir danach ist. Und dann ist es alles andere als nervig. Wir haben Spaß, weil wir nicht mehr die blöden Fehler machen. Heute ziehe ich kaum noch hohe Schuhe an, wenn ich tanzen gehe. Auch die schicken Kleider lasse ich meist im Schrank hängen. Uns es gibt genug Clubs, da ist das kein Problem. Da tanze ich die Nacht mit meinen Lieben in Sneakers und Jeans durch und keinen juckts. Wenn ich dann die vielen Mädels sehe, die sich auf ihren High Heels durch den Abend quälen und deren Kleider auch als Top durchgehen würden, muss ich jedes mal innerlich schmunzeln und freue mich insgeheim über meine Turnschuhe, die ich um keinen Preis der Welt gegen die unbequemen Treter eintauschen würde. Meine Chucks geben mir so viel Freiheit. Die Freiheit, so ausgelassen und verrückt zu tanzen, wie ich will. Als würde niemand zusehen. Als wäre nichts mehr wichtig. Dann kann ich alles um mich herum vergessen und alle Probleme und schweren Gedanken zu Hause lassen. Über nichts mehr nachdenken, sondern einfach nur tanzen und vor Lachen weinen. Und an einem gewissen Punkt des Abends ist es dann meist so weit und ich muss einmal kurz ausrasten. Tanzen wie eine Bekloppte, angesehen werden wie eine Bekloppte. Aber das spielt keine Rolle, weil die Nacht uns gehört. Nur uns. 

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