Der Februar ist eine prima Zeit, um Pläne zu schmieden. Urlaubspläne zum Beispiel.
Oder, wie gerade bei mir, Gartenpläne, voller Vorfreude.
Die ersten Schneeglöckchen und überall grüne Spitzen von Frühblühern wecken mich aus dem Gärtner-Winterschlaf auf und machen große Lust auf die kommende grüne Saison.
Wie lege ich mein diesjähriges Gemüsebeet an, was ist letztes Jahr gut gewachsen, was weniger, was möchte ich ausprobieren? Welche Fruchtfolge passt?
Und wie möchte ich meine Blumenbeete gestalten, auch hier ist ja immer Optimierungsbedarf.
Unser nerviger Berberitzenstrauch muss dieses Jahr weichen, er muss dauernd geschnitten werden, die Stacheln schmerzen entsetzlich und stechen durch jeden noch so dicken Handschuh, reif werden die Berberitzen auch nicht – raus damit, Platz für Blumen schaffen.
Aus einem recht schattigen Rasenstück möchte ich eine Blumenwiese für Insekten machen, bin aber noch auf der Suche nach einer geeigneten Saatmischung, die auch in nicht so sonniger Lage blüht…
Bis es dann soweit ist, der erste Spinat, Salat und Kräuter geerntet werden können, kann man sich die Zeit prima mit ein paar Orangen vertreiben.
Diesmal als Crème Brûlée, sanft mit Orangenschale aromatisiert und mit einer knackigen Orangen-Zuckerkruste.
Das Geräusch, wenn man mit dem Löffel in eine gute Crème Brûlée vorstößt, dieses wunderbare Knack-crack, auch das ist Vorfreude pur.
Wenn ich Glück ein Geräusch zuordnen müsste, wäre dieses Knacken (gleich neben einer sanften Frühlings- oder Sommerbrise, die das Laub in Bäumen leicht rauschen lässt…) ganz vorne dabei.
Wichtig bei dieser Variante ist, dass man die Orangenscheiben vorher gut mit Küchenkrepp trocknet, so dass nicht zu viel Feuchtigkeit darin bleibt, sonst verliet die Creme etwas Konsistenz und der Zucker lässt sich schlecht karamellisieren.
Und noch ein kleiner Tipp: Crème Brûlée ist leider kein geeignetes „Mitnehm“-Dessert, auch wenn sie sich so gut vorbereiten lässt – eine Autofahrt mit entsprechendem leichten Geschüttel übersteht sie leider gar nicht gut, wie ich schon enttäuscht feststellen musste.
Zutaten für 4 Portionen:
350 ml Sahne
200 ml Vollmilch
5 Eigelb
1 Vanilleschote
90 g weißer Zucker + etwas zum Karamellisieren
1 unbehandelte Blutorange
Eigelbe mit Zucker schaumig aufschlagen, Schale der halben Orange abreiben. Die Vanilleschote aufschlitzen, das Mark herauskratzen und beides in die Sahne-Milch-Mischung geben. Kurz aufkochen und etwas abkühlen lassen, in der Zwischenzeit die Orangenschale unter das Eigelb rühren. Die Flüssigkeit nun langsam nach und nach in die Ei-Zucker-Masse einrühren. Ofen auf 140° vorheizen und eine feuerfeste Ofenform mit kochendem Wasser füllen.
Die Förmchen hineinstellen (sie sollten bis knapp unterm Rand mit Wasser bedeckt sein) und ca. 50-60 Minuten im Ofen garen, bis die Masse gestockt ist.
Abkühlen lassen und am besten über Nacht im Kühlschrank einige Stunden kühlen.
Vor dem Servieren die Orange mit einem scharfen Messer schälen (das geht am besten, wenn man oben und unten jeweils den „Deckel“ abschneidet, die Orange auf ein Brett setzt und mit dem scharfen Messer die Haut von oben nach unten abschneidet, inkl. der kompletten weißen Haut).
In dünne Scheiben schneiden und diese zwischen Küchenkrepp gut abtrocknen, so dass möglichst wenig Flüssigkeit in der Orangenscheibe verbleibt.
Jeweils eine Scheibe auf eine Creme legen, gleichmäßig mit etwas weißem Zucker bestreuen und mit einem Gasbrenner ordentlich karamellisieren.
Knacken lassen