Covid-19: Portugal zieht letzte Öffnungsphase vor / Grenze und Restaurants ab Samstag offen

Die guten Nach­rich­ten häu­fen sich. Nach 173 Tagen endet am 30. April der Aus­nah­me­zu­stand in Por­tu­gal. Ab 1. Mai tritt das Land wie­der in den Kata­stro­phen­zu­stand (Estado do Cala­mi­dade) ein, der der Regie­rung immer noch weit­rei­chen­de Restrik­tio­nen ermög­licht. Als Grün­de nann­te Staats­prä­si­dent Mar­ce­lo die „Sta­bi­li­sie­rung und Redu­zie­rung der Zahl der Todes­fäl­le und der Men­schen in den all­ge­mei­nen Kran­ken­sta­tio­nen und auf der Inten­siv­sta­ti­on, den Rück­gang des R‑Wertes und der Inzi­denz sowie die Fort­schrit­te bei den Tests und Imp­fun­gen". In sei­ner Anspra­che bedank­te sich Mar­ce­lo am ver­gan­ge­nen Diens­tag bei der Bevöl­ke­rung für die Bemü­hun­gen um die Ein­hal­tung der restrik­ti­ven Maß­nah­men, warn­te aber zugleich, dass er den Aus­nah­me­zu­stand erneut ver­hän­gen könn­te, wenn sich die Situa­ti­on erneut ver­schlim­mert.

Covid-19: Portugal zieht letzte Öffnungsphase vor / Grenze und Restaurants ab Samstag offen

Der Prä­si­dent kann sich auch auf die Ein­schät­zun­gen der Gesund­heits­ex­per­ten des Lan­des beru­fen, die davon aus­ge­hen, dass es im Moment kei­ne Anzei­chen dafür gibt, dass die natio­na­le Inzi­denz­ra­te auch nur in die Nähe der "roten Linie" von 120 Fäl­len pro 100.000 kommt. Gesund­heits­mi­nis­te­rin Mar­ta Tem­ido (Foto) erklär­te sogar: "Das Land hat die Pan­de­mie unter Kon­trol­le".

Der Medi­zi­ner Hen­ri­que de Bar­ros vom Insti­tut für öffent­li­che Gesund­heit der Uni­ver­si­tät Por­to ist opti­mis­tisch, dass es im Sep­tem­ber kei­ne neu­en Fäl­le mehr geben könn­te. Der Koor­di­na­tor der Impf­kam­pa­gne in Por­tu­gal Vize­ad­mi­ral Gou­viea e Melo rech­net bereits im Som­mer mit der soge­nann­ten Her­denim­mu­ni­tät. Bis dahin könn­ten 70 Pro­zent der Bevöl­ke­rung geimpft sein.

Alles offen schon ab 1. Mai

Ent­ge­gen den ursprüng­li­chen Plä­nen läu­tet die Regie­rung die vier­te und letz­te Pha­se des natio­na­len Öff­nungs­pla­nes teil­wei­se schon am 1. Mai ein. Restau­rants, Cafés und Bäcke­rei­en kön­nen bereits ab Sams­tag bis 22.30 Uhr öff­nen. In den Innen­be­rei­chen sind 6 Per­so­nen pro Tisch erlaubt, auf den Ter­ras­sen sogar 10. Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen kön­nen bis 22.30 Uhr statt­fin­den. Nach Aus­sa­gen von Minis­ter­prä­si­dent Anto­nio Cos­ta wird ab Sams­tag auch die Land­gren­ze zu Spa­ni­en wie­der geöff­net.

Ab 3. Mai sind auch wie­der grö­ße­re Out­door- und Indoor-Events unter ent­spre­chen­den Sicher­heits­be­din­gun­gen und mit ein­ge­schränk­ter Kapa­zi­tät. Wie­der gestat­tet sind alle Sport­ar­ten, Bewe­gung im Frei­en und in Fit­ness­stu­di­os. Hoch­zei­ten und Tau­fen dür­fen mit 50% der erlaub­ten Per­so­nen­zahl statt­fin­den. Alko­ho­li­sche Geträn­ke kön­nen nun bis 21 Uhr ver­kauft wer­den, aber das Ver­bots des Kon­sums auf öffent­li­chen Stra­ßen bleibt in Kraft. Geschäf­te und Ein­kaufs­zen­tren sind unter der Woche bis 21 Uhr und am Wochen­en­de bis 19 Uhr geöff­net

Wie bis­her kön­nen die Maß­nah­men jedoch revi­diert wer­den, wenn mehr als 120 neue Fäl­le von Infek­tio­nen pro 100.000 Ein­woh­ner auf­tre­ten oder wenn der Über­trag­bar­keits­in­dex (Rt) des SARS-CoV-2-Virus 1 über­schrei­tet. Künf­tig wird das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in den Gemein­den wöchent­lich neu bewer­tet.

Das heißt kon­kret, dass eine Rei­he von Gemein­den, die die defi­nier­ten Grenz­wer­te deut­lich ver­feh­len, nicht in den Genuss der Öff­nungs­maß­nah­men kom­men wird. Es gibt aktu­ell 36 Gemein­den, die eine Inzi­denz von mehr als 120 Neu­in­fek­tio­nen pro 100.000 Ein­woh­ner in den letz­ten 14 Tagen auf­wei­sen. An der Algar­ve betrifft das z.B. Por­ti­mão, Alje­zur und Vila Real de San­to Anto­nio. Por­ti­mão bleibt danach in der zwei­ten Öff­nungs­stu­fe, Alje­zur wird sogar in die ers­te Pha­se zurück­ge­stuft. Vila Real de San­to Antó­nio darf die letz­te Öff­nungs­pha­se mit­ma­chen, steht aber unter Beob­ach­tung.

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Portugal will 100.000 pro Tag impfen

Unter­des­sen for­cie­ren Regie­rung und Gesund­heits­be­hör­den die Impf­be­mü­hun­gen. Ins­ge­samt ent­ste­hen in Por­tu­gal der­zeit 280 Impf­sta­tio­nen, die ab Anfang Mai die lan­des­wei­te Impf­kam­pa­gne deut­lich beschleu­ni­gen sol­len. 100.000 Imp­fun­gen pro Tag sind das natio­na­le Ziel. Bis­lang (Stand 28.4.) wur­den lan­des­weit über 3 Mil­lio­nen Impf­do­sen ver­ab­reicht. Rund 2.3 Mil­lio­nen Men­schen haben die ers­te Dosis des Impf­stoffs erhal­ten, 827.000 Men­schen wur­den bereits voll­stän­dig geimpft.

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An der Algar­ve wur­den seit Impf­start Ende Dezem­ber 2020 mehr als 110.000 Impf­do­sen ver­ab­reicht. 18 % der Bevöl­ke­rung haben die ers­te Imp­fung erhal­ten, 7% bei­de Dosen. Mit neu­en Impf­zen­tren soll es nun noch schnel­ler gehen. In die­ser Woche wur­den Impf­zen­tren in Por­ti­mão, Lagos, Sil­ves und Lagoa, Alb­ufei­ra, Lou­lé, Faro, São Brás de Alpor­tel, Olhão, Tavi­ra und Vila Real de San­to Antó­nio in Betrieb genom­men. Sie wer­den von den Gesund­heits­zen­tren der Regi­on ver­wal­tet und sind mit medi­zi­ni­schem Fach­per­so­nal aus dem natio­na­len Gesund­heits­sys­tem und den loka­len Gesund­heits­zen­tren besetzt. Die übri­gen Krei­se der Regi­on - Alje­zur, Alcou­tim, Cas­tro Marim, Mon­chi­que und Vila do Bis­po - wer­den die Imp­fun­gen in ihren loka­len Gesund­heits­zen­tren durch­füh­ren.


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