Die Corona-Pandemie hat der portugiesischen Reise- und Tourismusbranche dramatisch zugesetzt. Der jährliche Economic Impact Report ( EIR) des World Travel & Tourism Council WTTC zeigt, dass der Beitrag des Sektors zum Bruttoinlandprodukt des Landes im Jahr 2020 um 56,4% gesunken ist. Nach zehn aufeinanderfolgenden Jahren, in denen das Wachstum der Branche das der Gesamtwirtschaft übertraf, fiel ihr Beitrag von 37 Milliarden Euro (17,1%) im Jahr 2019 auf 16 Milliarden Euro (8,1%) im Jahr 2020. Konkret ist das ein Verlust von 21 Milliarden Euro. Parallel dazu sank die Zahl der Beschäftigten in der portugiesischen Reise- und Tourismusbranche von knapp über einer Million im Jahr 2019 auf 843.000 im Jahr 2020 - ein Rückgang von 16%. Von den Arbeitsplatzverlusten sind insbesondere kleine und mittlere Firmen betroffen, die acht von zehn Unternehmen in diesem Bereich ausmachen. Laut dem WTTC-Bericht ist 2020 die Zahl der inländischen Touristen um 48,9% zurückgegangen, die ausländische Nachfrage um 63,5% eingebrochen.
Gloria Guevara, Präsidentin und CEO des WTTC (Foto), sagte: "Der Verlust von 160.000 Arbeitsplätzen in der Reise- und Tourismusbranche in Portugal hat schreckliche sozioökonomische Auswirkungen und lässt eine große Anzahl von Menschen um ihre Zukunft fürchten. Die Situation hätte jedoch noch viel schlimmer sein können, wenn die Regierung nicht ein Programm zum Erhalt von Arbeitsplätzen aufgelegt hätte, das Tausende von bedrohten Arbeitsplätzen rettete und dazu beitrug, den totalen Zusammenbruch des Reise- und Tourismussektors aufzuhalten."
Der WTTC begrüßt die Bereitschaft der portugiesischen Regierung, das Digital Green Certificate der Europäischen Kommission zu übernehmen, um die sichere Wiederaufnahme des internationalen Reiseverkehrs zu ermöglichen. Gemeinsam mit aktiven Impf- und Testkampagnen könne „ein weiteres Jahr mit schrecklichen Verlusten vermieden werden".
Gloria Guevara: "Unsere Untersuchungen zeigen, dass, wenn die Mobilität und der internationale Reiseverkehr bis Juni dieses Jahres wieder aufgenommen werden, der Beitrag des Sektors zum globalen BIP im Jahr 2021 stark ansteigen könnte, und zwar um 48,5 % im Vergleich zum Vorjahr."
(Foto: eudebates.tv)